Erfahrungen eines Vielreisenden: Nie wieder mit Djoser reisen !
Wir reisen gerne und viel am liebsten in der ganzen Welt herum und das seit mehr als 30 Jahren, früher einmal, jetzt zwei- oder dreimal im Jahr. Wenn man so reisesüchtig ist, hat man schon einige Erfahrungen gemacht. Meistens waren es gute bis sehr gute, sonst würde man ja auch nicht so oft auf Reisen gehen. Wir kennen Individualreisen, die wir selber organisieren, Individualreisen, die wir uns von Reiseunternehmern nach unseren Wünschen zusammenbauen lassen, und natürlich jede Menge an unterschiedlichen Gruppenreisen mit Reiseleiter in Groß- und Kleingruppen, mit sogenannter Reisebegleitung und einem mehr oder weniger offen aus zu wählenden Programm. Gruppenreisen haben Ihre Vorteile darin, dass man die Arbeit der individuellen Vorbereitung von Reiseinhalten, -zielen und -schwerpunkten getrost einmal erfahrenen Anderen, nämlich den Reiseleitern oder -begleitern zum größeren Teil überlassen kann. Auch hat man immer viele interessante und zumindest meist im Team nette Leute zur Unterhaltung und zu gemeinsamer Unternehmung. So eine nette, interessante, wenngleich auch unterschiedliche Gruppe hatten wir auch bei unserer letzten Gruppenreise, die uns in dieser Hinsicht viel Freude und Anregung gebracht hat. Wenn man Standartziele anvisiert, bei uns war das eine Rundreise durch Kolumbien, kann man sich erfahrungsgemäß, dann im Schoss der Gruppe bequem von Attraktion zu Attraktion kutschieren lassen. Diese Erfahrung hatten wir bei wirklich allen Reiseveranstaltern gemacht, ob von Deutschland aus organisiert oder, was schon von Preis her interessanter ist, mit landesinternen Veranstaltern. Weil bisher bei all unseren Reisen mit bekannten und andererseits auch völlig unbekannten Reiseunternehmern im Großen und Ganzen weitgehend alles super verlaufen war, wollten wir uns auch jetzt im Sommer wieder mal von einer der sogar renomierten deutschen Reisegesellschaften herum kutschieren zu lassen. Anhand eines dicken und aufwändig schön gemachten Kataloges mit herrlichen Fotos und einer Fülle von aufgezählten interessanten Einzelreisezielen war unsere Wahl auf Djoser-reisen gefallen.
Um es vorweg zu nehmen: Es war unsere erste Reise, wo wir und , soweit wir in Gesprächen feststellen konnten, auch alle anderen Gruppenmitglieder, mehrfach während des Verlaufes und natürlich ganz überzeugt jetzt nach der Reise sagen mußten: Nie wieder mit diesem Reiseveranstalter!
Wir kennen natürlich das Prinzip auch von anderen Veranstaltern: Reisen mit Reisebegleiter statt einem für alles zuständigen Reiseleiter. Wir wussten: Vieles ist optional, Eintrittsgelder und lokale Führer müssen extra bezahlt werden. Das hilft den Preis auf das zu reduzieren, was allen wichtig ist und so muss nur das bezahlt werden, was auch jeder gerne in Anspruch nimmt.
Wir waren alle allerdings völlig vor den Kopf geschlagen und mussten den Sinn und die Möglichkeit dieser Reise ganz in Frage stellen, als wir sahen, was mit diesem System davon noch tatsächlich bei Djoser angeboten wird: Festgelegte Übernachtung in z.T. misserablen oder umgebuchten Notunterkünften (siehe Fotos) ohne Frühstück oft ohne jede Möglichkeit, überhaupt vor der Weiterfahrt noch einen Kaffee zu bekommen . Durchgehende Fahrt oft ohne Pausen, weil der Fahrer am Ankunftsort gleich noch eine weitere Gruppe übernehmen muß oder gar wieder nachts zurückfahren muß, um weitere Fahrjobs zu erledigen. Die Klimaanlage konnte mehrfach nicht angeschaltet werden, weil der Fahrer so übermüdet war, dass er nur bei offenem Fenster und frischem Sauerstoff sich vor dem Einschlafen schützen mußte. Fahrt ohne Möglichkeit, etwas anzuschauen oder wenigstens mal zum Fotostop anzuhalten von Übernachtungsquartier zu Übernachtungsquartier. Da sind selbstorganisierte Fahrten mit landeseigenen Überlandbussen sogar komfortabler und angemessener, weil man ja mal aussteigen kann , etwas besichtigen und dann erst wieder mit dem nächsten oder übernächsten Bus weiterfahren kann. Es waren Beo Djosser in Kolumbien schlichtweg nur Fahrten von A nach B – sonst absolut ohne jedes andere Reisevergnügen. Wir mussten uns also mit Essen und Trinken aus dem Supermarkt versorgt haben und für ein angemeldetes dringendes Bedürfnis oft bis zu einer Stunde warten, bis wir den Bus verlassen konnten. Das grenzt an Marter.
Für alle zukünftig Interessierten an Djoserreisen, im Besonderen nach Kolumbien aufgemerkt:
Alle im prachtvollen Katalog aufgeführten Besuchsmöglichkeiten, selbst die, die direkt auf der Zubringerstrecke liegen, müssen teils über viele Kilometer wieder zurück mit dem selbst gecharterten Taxi besucht (gesucht?) oder mit regionalen Bussen mit mehrerem Umsteigen selbst auf gefunden werden. Da helfen nur perfekte Sprachkenntnisse, eine Super-landkarte und viel, viel Zeit. Bei den meisten der angepriesenen Highlights der Reise braucht man dazu oft mehr Zeit, als einem an den großzügig bemessenen fahrtfreien Tagen auch nur zum Besuch eines der gewünschten Ziele zur Verfügung stehen würde. Bei schnellstmöglichem Transport von A nach B ohne weiteres Begleitprogramm, bleibt einem da eigentlich scheinbar schon Zeit auf „ Schnitzeljagd“ nach der einen oder anderen Sehenswürdigkeit zu gehen, selbständig und allein mit seiner Gruppe ohne Reisebegleitung seine Reise veranstalten zu lernen. Die Frage allerdings war immer: Warum haben wir dann aber einem sogenannten Reiseveranstalter einen mehr als beträchtlichen Teil unserer Reisekasse ab getreten. Sollten Sie mit Djoser zu reisen beabsichtigen wollen, stellen Sie sich bitte die Frage vorher und reisen Sie dann auf eigene Faust oder lassen Sie Sich von anderen renomierten Veranstaltern komfortabel mit Informationen und Serviceleistungen verwöhnen. Katalogpapier ist bunt und geduldig, solange man noch keine Ahnung hat.
Sie kennen den Slogan vieler Reiseunternehmer: Eine Reise soll fremde Kulturen erklären und verstehen helfen. Unsere Reisebegleiterin hatte aus früheren Jahren einige Zeitungsausschnitte über Kolumbien gesammelt, die sie uns bei Fragen im Ordner zum Nachlesen angeboten hat. Leider stand da nichts Aktuelles und Wissenswertes drin. Glücklicherweise hatten wir unseren Laptop mit Internetzugang mit dabei(Da kann man sich über booking .com sogar seine günstigen und guten Hotels vor Ort buchen. Empfehlenswert ist natürlich auch immer, sich mit einigen landessprachlichen Suchwörtern die richtigen Informationen herunter zu laden) :Mit dabei in der Gruppe waren gute druckfrisch aktuelle Reiseführer und viele spanisch versierte Mitreisende, die auch immer mal wieder fremde Leute Genaueres fragen konnten und auch dann mal im Museum anriefen, ob das denn überhaupt geöffnet habe. Unsere Reisebegleitung war zwar auch bemüht, neue Wege zu finden. Da sie aber jetzt erst das 2. Mal nach Kolumbien gekommen war und manche sprachliche und organisatorische Hürde nicht so richtig bewältigen konnte, führten uns ihre Wege aber oft in die Irre oder ins Chaos. Auch mit der Versicherung, Sie hätte sich in den letzten Jahren schon das 3. Handy gekauft, mit dem sie im fremden Land nicht telefonieren konnte, war für Buchungsbestätigungen und Rückfragen unbrauchbar. So hatte uns Djoser auch noch nationale Flugtickets mit falsch geschriebenen Namen zugeschickt und sich schon in Deutschland geweigert, sie zu ändern. Der vorprogrammierte Ärger kam natürlich dann am Inlands-Flughafen, sondern für uns und unsere spanisch sprechenden Gruppenmitglieder, die für mich ein ganz neues Ticket aushandeln mussten. Unsere Reisebegleitung, hatte gemeint: Warten wir es ab: Wenn Djoser sagt, das geht auch so, dann geht das auch so --- Ärger und Stress sucht man aber eigentlich meistens nicht, bei der Auswahl seines Reiseunternehmens. Das falsche Unternehmen soll es aber nun nicht gerade sein.
In Zeiten von Mobiltelefon und Internet sollte man sich im Übrigen als Alleinreisender und vermehrt auch mit der Verantwortung eines Reisebegleiters eine Prepaid-karte des jeweiligen Landes am Strassenrand oder im Mobilshop zulegen und freischalten lassen. Das hat uns bei Verlust des Handys immer gerettet und die Gebühren innerhalb des Landes absolut bezahlbar gemacht. Wenn wir dann die neue Nummer nach Hause durch geben , sind wir auch im Notfall erreichbar. Oft nehmen wir für Auslandsgespräche nach zu Hause aber unser 2. Handy.
Übernachtungen bucht man sich günstigerweise zeitsparend im Preisvergleich gleich vor Ort oder sucht sich im Internet günstige Sonderangebote. In vielen amerikanischen (und asiatischen – Hürde ist hier oft die Schrift und die Sprache) Lokalblättchen im Touristenbüro oder Supermarkt gibt es zusätzliche Billigstangebote resonabler Hotels.
Oder man vertraut einem Reiseanbieter nach Katalogfoto (Der Himmel ist natürlich immer strahlend blau). So sollte man also (statt des blauen Himmels) immer nur zumindest Standard oder Minimalkomfort erwarten können. Bei Djoser bekamen wir nicht mal das. Fenster mit Meerblicck muß nicht sein. Eine gewisse Sauberkeit (ohne Kakerlaken) ist angenehm. Wir hatten Fenster, die statt Meerblick oder Klimaanlage mit rückseitig heizenden Gefriertruhen und Wäschetrocknern hoch zugestapelt waren oder mit einem Sammelsurium nagelgesäumten Brettern zugenagelt und zu gestellt waren. Bitte beachten Sie die authentischen Bilder dreier Zimmer(!!kein Einzelfall) . Andere Zimmer waren nicht gereinigt und stanken nach feucht verwischten Fäkalien. Waren sie nur feucht und schimmelig, war es nur halb so schlimm. Unsere Reisebegleitung sagte uns, die Hotelleitung hätte in vielen Hotels versucht, sie mit einem guten Zimmer zu bestechen, wenn sie unsere schlechten akzeptiert. Natürlich hätte sie abgelehnt. Da sie meist doch immer recht gut bedient wurde, gab sie uns oft ihr besseres Zimmer zwar nicht im Tausch mit unseren Absteigen und lies sich dann doch noch ein anderes geben. Der von Djoser beauftragte Regionale Veranstalter handelt die Preise aus und zahlt so wenig, dass nur die Backpacker-absteigen oder die Zimmer der Hoteldiener( die wegen uns ausziehen mußten) ins Preisniveau passen, wurde uns auf Beschwerde vom Hotelchef gesagt. Ich habe ihm versprochen mit einem Internetaufsatz(schon geschehen) auf sein Problem hin zu weisen und indem er mich bat, auch den Prospekt schönerer Zimmer zu zeigen, gab es dann doch etwas leicht Verbessertes. Aber jetzt ab ins Meer!: Nicht nur karibisch braunes Wasser, auch Autoreifen, Plastiktüten und jede Menge Müll erwartet einen am Hotelstrand in Taganga im Bahia Hotel(Fotos), das standartmässig von Djoser gebucht wird. Natürlich gilt, wo viele Urlauber sind, so an allen Meerregionen, lässt die Sauberkeit nach. Also kein Einzelfall! Bei den von Djoser angebotenen Hotels unserer Kenntnis nach aber eben auch ein Problem übersteigerter Profitorientierung .Leider gingen bei solchen Zimmmertausch- und Hotelwechselprozeduren letztendlich meist ganze halbe Tage drauf.
Da bleibt beim Resumee am Schluß unter dem Strich leider nicht viel übrig. Wir waren uns alle einig( auch wer schon mal vorher mit Djoser unterwegs war) :
Nie wieder Djoser!
Bürgerreporter:in:Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf |
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