Sonnentaumel: eine getanzte Geschichte vom Tod und der Wiedergeburt der Sonne bei den Sioux in Nord-Dakota als Fotosequenz im Haus der Kulturen Diedorf.

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Sonnentaumel: eine getanzte Geschichte vom Tod und der Wiedergeburt der Sonne bei den Sioux in Nord-Dakota als Fotosequenz im Haus der Kulturen Diedorf.

Farbenprächtig mit unterschiedlichem aufwändig hergestelltem Federschmuck geschmückt warten die Tänzer auf die einführenden Worte des Zeremonienmeisters.

Hier im Norden Dakotas in der jetzt im August von der erbarmungslos kräftigen Sonne ausgedörrten Prärie drehen sich alle existenziellen Fragen um Leben, Tod und Weiterleben des Clans wie auch in vielen anderen Kulturen auf unserer Erde um das mächtige Tagesgestirn:
Wird das Gras der Prärie im Herbst noch einmal grün werden? Werden dann die Bisonherden wiederkommen? Werden wir dann noch genug Zeit zum Trocknen des Fleisches in der Mittagssonne haben, um im Schnee des Winters überleben zu können?
Jeden Abend strauchelt die Sonne , entzündet im Hernieder Sinken mit Ihrem Feuer glutrot den Horizont . Die Sonne ist tot und sofort versucht uns die Kälte der Nacht mit Ihren eisigen Fingern zu ersticken.
Die Sonne erwacht wie immer jeden Morgen aus Ihrem Todesschlaf und erwärmt die nachtklammen Gliedmassen.

Ein alter Mann ist über Nacht gestorben und wird am gleichen Tag auf seinen ewigen Ruheplatz in einer Astgabel hochgehievt. Der Baum trägt Früchte. Vögel ernähren damit ihre hungrigen Jungen.

Ein ewiger Kreislauf

Im Kreis um die große Trommel sitzen die Ältesten des Dorfes und einige andere junge Mitglieder des Clans.

Dumpf und gleichmäßig langsam so wie der Rhythmus unserer Herzen schlagen die Musiker im gemeinsamen Takt die große Trommel. Auch der Gesang ist ganz einfach und fast ein wenig ein lullend. Wer immer daran teilhaben möchte, nimmt im Kreis der anderen Platz und kann im Gemeinschaftserlebnis den gemeinsamen Rhythmus körperlich spüren.
Jetzt kommen die Tänzer in immer schnellere Bewegung und erzählen die Geschichte von Tod und Wiedergeburt der Sonne.

Früher wurde der Sonnentanz im Frühjahr als Opfer an die Sonne getanzt. Hierbei wurden die noch nicht initierten jungen Männer mit Vogelkrallen, die in der Haut und Muskel der Brust versenkt waren, an einen drehbaren Mast auf gehängt. Bei der wilden Drehung des Mastes rissen die Krallen mit einem Teil von Haut und Muskel aus dem Oberkörper der jungen Menschen. Diese schon bald aus getrockneten Fleisch- und Hautstücke waren das Opfer an die Sonne, damit sie das Land verschonen und den Kreislauf der Erneuerung einhalten sollte.

Bürgerreporter:in:

Maskenmuseum Michael Stöhr aus Diedorf

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