Musikverein Diedorf begeistert mit vielseitigem Programm

Beim diesjährigen Herbstkonzert des Musikvereins Diedorf gaben die Jugendkapelle unter Markus Mayr-Lischka und die Musikkapelle unter Georg Miller ein abwechslungsreiches Programm zum Besten. Von italienischer Klassik über zeitgenössische Blasmusik bis Rock war alles geboten.

Eröffnet wurde das Konzert durch die Jugendkapelle mit zwei Soundtracks aus bekannten Filmen. John Williams Kompositionen zu der Filmreihe „Krieg der Sterne“ und auch die Melodien aus „Der mit dem Wolf tanzt“ gehören zweifellos zu den großen Werken der Filmmusik. Weiter ging es mit einem Werk zeitgenössischer Blasmusik des bekannten Komponisten Otto M. Schwarz. Dieser verarbeitete in dem Werk „Kyrill“ seine Eindrücke von dem verheerenden Orkan, der im Januar 2007 über Deutschland hinwegfegte und insbesondere im Sauerland schlimme Verwüstungen anrichtete.

Die Musikkapelle übernahm noch vor der Pause mit dem Werk „Sei uns gegrüßt!“, einer höfischen Festmusik aus der Feder von Richard Wagner zum Empfang des sächsischen Königs Friedrich August II im Jahr 1844. Anschließend kamen Freunde der italienischen Oper mit dem Werk „La Forza del Destino“ von Guiseppe Verdi auf ihre Kosten.

Mit „El Camino Real“ leitete die Musikkapelle schließlich die Wende zur Blasorchester-Originalliteratur ein. In diesem Werk verarbeitete der berühmte Blasorchesterkomponist Alfred Reed Stilelemente einer Musikrichtung, die sich entlang eines Missionswegs im heutigen Kalifornien entwickelt hat, zu einem lebensfrohen Gesamtwerk.

Nach der Pause stand „Mosaichoralmente“ des jungen deutschen Komponisten Thiemo Kraas auf dem Programm. Der Titel setzt sich aus den italienischen Begriffen „Mosaic“ und „Choralmente“ – also choralartig – zusammen. Ein „Choralmosaik“ ist somit eine passende Übersetzung des Inhalts der Komposition. Als Grundlage dient der Choral „Was mein Gott will, das geschehe Allzeit!“ von Johann Sebastian Bach. Dieser findet sich in der Komposition an einigen Stellen in Mosaikgröße.

Das nächste Werk „Wildenstein“ von Markus Götz basiert auf einer alten Sage aus dem Wehratal im Südschwarzwald. Der Wildenstein ist ein aufragender Fels in der wildromantischen Wehraschlucht, unter dem dieser Sage nach die Ritterstochter Agnes von Bärenfels ein lebensrettendes Versteck fand. Markus Götz verbindet hier moderne Klänge mit Elementen stilgerecht nachempfundener mittelalterlicher Musik und zeichnet verschiedene Szenen der Sage nach. Dies beginnt mit der stattlichen Burg Bärenfels, auf welcher der stolze Ritter Engelbrecht von Bärenfels mit seiner schönen Tochter Agnes lebt. Daran schließt sich der Kreuzzug ins Heilige Land an, zu dem Engelbrecht auf Befehl des Kaisers aufbrechen und seine Familie allein zurücklassen muss. Der Ball, auf dem der wenig ehrenhafte Kuno von Stolzenberg erfolglos um Agnes‘ Hand anhält, stellt die nächste musikalisch erzählte Szene dar. Weitere musikalische Stationen sind die Flucht in die wilde Wehraschlucht, die Tauben als Helfer, die Agnes Essen und Trinken bringen und schließlich die Zuflucht am Wildenstein. Dort harrt Agnes mehrere Wochen aus, bis ihr vom Kreuzzug heimgekehrter Vater mit seinem Gefolge die Suche aufnimmt und sie auch findet. Letzte musikalische Szene ist die glückliche Heimkehr Agnes auf die Burg Bärenfels.

Nach dem konzertanten Teil des Abends holte sich die Musikkapelle Unterstützung: Mit E-Bass und E-Gitarre war die Besetzung komplett für die beiden folgenden Stücke. Aaron Coplands „Fanfare for the Common Man“ entstand zur Zeit des zweiten Weltkriegs und ist eine Kombination aus kraftvoller lyrischer Bläserlinie und stark akzentuierter Rhythmusgruppe. Den Abschluss fand der offizielle Teil des Programms mit der Ouvertüre aus dem Rockmusical „Canterville Ghost“, in dem Markus Götz das Thema des Gespensts von Canterville aufgriff, welches auf den irischen Schriftsteller Oscar Wilde zurückgeht.

Mit der Zugabe verabschiedete sich der Musikverein Diedorf von seinen zahlreichen Besuchern, die viele schöne Eindrücke mit nach Hause nehmen konnten.

Bürgerreporter:in:

Martin Schlosser aus Neusäß

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