"Geballte Frauenpower" von 11.00 bis 16.00 Uhr
Museumsfest mit neuen Ausstellungen und offenen Ateliers am Maskenmuseum am 17. September
Alle wieder zurück aus dem Urlaub mit vielen schönen Erinnerungen und mit etwas Wehmut hinein in den Ernst der Arbeit und der Schule. Doch auch hier ist es schön und bringt mit den vielen neuen Ausstellungen auch am Maskenmuseum interessante neue Einblicke in moderne Künstlerwelten und die alte Kultur ferner Länder. Die gibt es nämlich immer zum gegenseitigen Dialog und zum anregenden Vergleich am Haus der Kulturen und Maskenmuseum Diedorf in der Lindenstrasse 1, gleich unten an der Bushaltestelle Zentrum und nur 5 Minuten vom Bahnhof Diedorf entfernt.
Geladen waren alle, die sich gerne mit noch Unbekanntem befassen und in der Ästhetik und am Sinnesreichtum von Kunst berauschen wollen: Unser herbstliches Museumsfest am 17. September ab 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr wurde so in gewohnter Weise für Alt und Jung und selbst für die Kleinsten ein unvergessliches Erlebnis .
Die Kids konnte man getrost zu einigen kreativen und interessanten Gestaltungsexperimenten, zum Basteln und Werkeln ins Atelier unserer Punk-bunten „Gaulcrew“ in den „Alten Pferdestall (Gaulstall)“ entlassen, die großen handbetriebenen alten Schleifräder zum Herstellen von Farbstaub aus Ziegelsteinen, Holzkohle und Kreide bedienen oder einfach gemütlich auf unseren Schaukeln dahin wippen lassen und so hatte man dann doch alle Gelegenheit am Tag der offenen Ateliers in jeder Ecke, an jeder Wand die Arbeiten unserer anderen Künstler bewundern zu können und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Wolfgang Ohnmeisz zeigt mit annähernd 70 seiner Arbeiten in der „Galerie Künstlerhof“ einen Werdegang durch sein gesamtes malerisches und graphisches Werk mit all den vielen unterschiedlichen Schaffensperioden. „Comparelle“, mit dem Computer erzeugte Bilder ästhetisch verfremdeter Landschaften verschieben sich schwerpunktmäßig bis auf rein abstrakte Bilder und zuletzt Materialcollagen.
Fabian Amend, unser erst ganz neuer Mieter in der „Alten Diedorfer Dorfschmiede“ zeigt auch an kommenden Tagen, was er erst in diesen wenigen Tagen spontan aus dem „genius loci“ heraus geschaffen hat, kleinformatige Aquarelle und Keramik.
Ulrike Hahn zeigt uns die Kraft , welche in dem Totholz uralter Eichenstämme, die im moorigen Wasser überdauert haben, noch immer schlummert und von Ihr zu starken lebensgroßen Plastiken entfesselt wurde.
In der „Garage“, die uns die Marktgemeinde für unsere Aktivitäten vermietet hat, überraschen Sie lustige und skurrile Masken aus jeder Art von Recycling-gegenständen aus der Hand des Museumsmachers Michael Stöhr.
Auch bei den Diedorfer Kulturtagen am 3. Oktober von 14.00 bis 17.00 Uhr werden die Künstler ihre Ateliers öffnen
Die Band der beiden Sängerinnen und Songwriter Geschwister Fabry wird sie auf Ihrem künstlerischen Exkurs durch unser Museumsfest mit eigenen anspruchsvollen Melodien begleiten. Getränke gibt es gegen Spende auch und , wenn das Wetter mitmacht, ist an unseren Kaffeehaustischen und-Stühlen immer schon viel los gewesen und man hat alte Freunde zum Plaudern endlich wieder mal gesehen oder neue interessante Menschen kennen gelernt.
Das war es ja längst noch nicht gewesen: Da gab es ab 14.00 Uhr unsere Vernissagen zu Wolfgangs „Comparellen“ und den Mooreichen-skulpturen von Ulrike Hahn, aber natürlich auch im oberen Stockwerk (Zugang über den Garten): noch viel mehr „Geballte Frauenpower“.
Anna Ottmann, ehemalige Schauspielerin am Stadttheater, Künstlerin in Stadtbergen kam jetzt frisch aus Oberösterreich mit feinsinnig erotischen Zeichnungen, “ Akt-iven Chiffren“ wie sie es nennt, und stellt sich dem Dialog mit den derben, fast vulgär schönen Holzskulpturen aus Afrika, die das Ehepaar Stöhr in Ihrer Jugend aus alten Sammlungen in Paris und Brüssel erworben hat.
Aus hartem Holz nur mit dem Querbeil von afrikanischen Schmieden geschlagen, zeigen sich fast geometrische Grundformen, übertriebene Körperhaftigkeit: „ Frauenpower im wahrsten Sinne“.
Kleine „Idolplastiken“ aus der Steinzeit der matriarchalen Donaugesellschaften, Fruchtbarkeitsfigürchen längst vergangener Kulturen geben zu Spekulationen in noch schriftloser Zeit über die Bedeutung der Frauen in früheren Kulturen und das Leben im Matriarchat Anlass. Während Männer wohl eher immer einen Sieger im Wettbewerb, einen Anführer zu finden suchten, scheint im Matriarchat durch viele gemeinsame Gespräche beim gemeinsamen Arbeiten tatsächlich ja die Demokratie erprobt worden zu sein.
Und so hat es mich wieder ganz Besonders gefreut , dass zum Museumsfest uns die lieben Damen vom so benannten „Weibermuseum“ gleich in unserer Nähe in Demhard-Villenbach wieder die Ehre gaben. So wie es früher ohne Handy, Walkmen und Flimmerkiste - heute kaum vorstellbar - ja noch der Brauch war, traf man sich im dörflichen Bereich abends noch zu echter Kommunikation von Frau zu Frau, erzählte sich das Neueste und verdiente sich mit Spinnen und Weben noch ein wenig gemeinsam dazu. Und genau das ist ja der Stoff, aus dem auch Ihnen und Ihren Kindern von unseren Damen viele schöne und interessante Geschichten erzählt werden. Sanfte, auch dann wieder ganz empathisch zuhörende Frauenkräfte eben.
Beehren Sie uns auch am 3. Oktober 2023 zwischen 14.00 und 17.00 Uhr wieder in der Lindenstrasse 1 im Künstlerhof am Maskenmuseum!
Bürgerreporter:in:Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf |
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