Kathakali - Krishnas Beinarbeit
Kathakali und Krishna – wenn sich Götter schminken.
Man meint ein stilles Seufzen unter den älteren Damen im Vorraum des Theaters in Cochin in Südindien zu hören, als der wohlgeformte junge Mann sich gelenkig im Schneidersitz vor die Zuschauer setzt und mit Holzstäbchen und Baumwollläppchen mit der öffentlichen Schmink-prozedur beginnt. Hier im Bundesstaat Kerala spielen Schauspielergruppen zu Ehren der Götter die alten mythischen Geschichten , auch die um den jungen Krishna. Unser junger Adonis scheint mit diesem Gott, als einer der vielen Wiederverkörperungen von Wishnu, einiges als Frauenheld gemeinsam zu haben. Wenn gleich einige der Damen beim Warten auf die Aufführung in wohl intensivem Gespräch vertieft waren oder eher gelangweilt im Theaterprogramm geblättert hatten, war es sicher nicht allein die grüne und auffällige Farbe fürs Gesicht, sicher auch nicht allein der imposante muschelförmige Backenbart aus weißem Karton, der jetzt wieder für erhöhte Aufmerksamkeit sorgte. Schade, dass seine Spielpartnerin, will sagen der etwas dickliche und vollbusige Herr - noch mit Brille- , der unserem Krishna den weißen Papierbart im Gesicht befestigte und mit dicker weißer Schminckpaste an die Gesichtskonturen anpasste, schade nur, dass ebendieser Herr in der Rolle einer der Gespielinnen Krishnas wohl dem göttliche Geschmack absolut nicht zu genügen schien und nicht nur durch despotische Gestik sondern auch noch durch donnernd trommelnde Beinarbeit in die Flucht geschlagen wurde. …Ahhh --- ein zufriedenes Seufzen geht durch die Zuschauermenge
Bürgerreporter:in:Maskenmuseum Michael Stöhr aus Diedorf |
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