Jahresausstellung im Haus der Kulturen in Diedorf: „Die Frau: Mutter, Idol und Göttin“
- eine Ausstellung von Skulpturen der Naturvölker bis zur modernen Kunst der Gegenwart mit Kunstwerken von Prof. i.R. Hans Malser aus Adelsried.
Im Rahmen der Diedorfer Kulturmeile wird im Haus der Kulturen in Diedorf am 3. Oktober ab 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr die neue Jahresausstellung eröffnet. Der Eintritt ist zu diesem Termin frei. Es finden in dieser Zeit durchgehende Führungen zum Thema statt. Ab 18.00 Uhr gibt es im internationalen Maskenmuseum mit gleicher Adresse (Lindenstrasse 1 an der Bushaltestelle im Zentrum) eine Gruselführung durch den Raum mit Alpenbrauchtum (Krampus- und Perchtenmasken) mit Taschenlampen.
Schon sehr frühe Plastiken bezeugen die göttliche Verehrung, die die Frau in den Steinzeitkulturen erfahren hat. Die Venus von Willendorf und die Venusfiguren von Laussell und Grimaldi, von denen in der Ausstellung natürlich nur Abgüsse gezeigt werden können, zeigen, dass hier mit den Idolen des Weiblichen mit stark übertriebenen Formen ein Fruchtbarkeitskult für Haus und Feld zelebriert wurde. In der übertriebenen Vereinfachung stehen diese Figürchen aber gleichzeitig auch Plastiken und Skulpturen der klassischen Moderne wie bei Henry Moore oder Amadeo Modigliani nahe. Auch die Skulpturen der Naturvölker haben moderne Künstler in ihrer Formsprache immer wieder angeregt. Das Haus der Kulturen versucht mit seinen Ausstellungskonzepten immer wieder fremde Kulturen, heimatliches Brauchtum und moderne Kunst in Dialog zu bringen. So freuen wir uns besonders bei der diesjährigen Ausstellung auch einige Skulpturen von Prof. i. R. Johann Malser aus Adelsried zum Zentrum der Ausstellung machen zu können. Zu seinen Großskulpturen korrespondieren überraschend authentisch alte lebensgroße Kultfiguren aus Afrika , in denen die Frau selbstbewusst und stark als Akt auftritt. So sollen z.B. die menschengestaltigen riesigen Hirsestampfer, mit denen die Frauen der Senufo in der Elfenbeinküste den Boden erschüttern, die Fruchtbarkeit der Erde aufwecken. Völlig abstahiert, derb und pfahlförmig erscheinen dagegen die klassischen Figuren des legendären Volkes der Dogon aus Mali, dem unlängst eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle gewidmet war. Andere kleinere Holzskulpturen zeigen das Leben der Frauen mit Szenen der Geburt, der Kinderpflege und mitten aus der Arbeit heraus gegriffen in eindrucksvoller Haltung und mit expressiven Formen. Mit den circa 300 Ausstellungsstücken wird ein breites und exquisites Nebeneinander in der Formsprache unterschiedlichster Kulturen aus allen Kontinenten möglich.
Das Maskenmuseum und die aktuelle Ausstellung kann im Anschluss an die Diedorfer Kulturmeile werktags ab 18.00 Uhr (T.:08238/60245) mit Führung durch den Ausstellungsmacher besichtigt werden. Einzelpreis: 8,-- Euro, Gruppe: 30,-- Euro. Andere Besuchszeiten unter 0821/991740 oder 08238/967021. Für Kinder und Jugendliche bietet die Kunstschule Diedorf Kurse und Führungen im Maskenmuseum an (08238/958379).
Bürgerreporter:in:Maskenmuseum Michael Stöhr aus Diedorf |
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