Burgwaldschule: Auf Goethes Spuren im schönen Weimar

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Kurz vor der einwöchigen Abschlussfahrt an den Gardasee und Südtirol standen für die 25 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a der Burgwaldschule während eines Zweitagesausfluges nach Weimar Staunen und große Nachdenklichkeit an bedeutenden historischen deutschen Orten auf dem Programm

Nicht nur weltberühmte Dichter wie Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, Maler vom Range eines Cranach, die Komponisten Liszt und Wagner, Marlene Dietrich, Thomas Mann, Udo Lindenberg oder Bauhaus-Architekt Andreas Gropius prägten die wunderbare, fast museal anmutende „Kulturhauptstadt Europas“ des Jahres 1999, in der sich einst die Gründung der ersten deutschen Republik abspielte, auch die politische Geschichte hinterließ an vielen Orten ihre Spuren…

Deshalb war für die Jugendlichen zusammen mit ihrem Klassenlehrer Heinrich Gröschner sowie Deutsch- und Biologielehrer Hans-Friedrich Kubat ein im Unterricht präzise vorbereiteter Besuch des ehemaligen KZ „Buchenwald“ hoch oben auf dem Ettersberg selbstverständlich.

Schon außerhalb des eigentlichen Geländes hörte die Abschlussklasse viel über den Aufbau des Lagers, die Entwürdigung der „Ankommenden“ direkt nach der Ankunft an der von Häftlingen erbauten „Endstation Bahnhof Buchenwald“ und das, was politischen Gegnern und Andersdenkenden aus sehr vielen Ländern widerfahren war.
Der pensionierte Historiker Dr. Koch informierte die Frankenberger an mehreren Stellen des „Arbeitslagers“ über den Aufbau des riesigen „Komplexes Buchenwald“. Große Beachtung fand der zynische Spruch „Jedem das Seine“ am Eingangstor zum Hauptlager.
Betroffenheit machte sich im Krematorium breit, wo noch immer Angehörige der einstigen Opfer Blumen oder Briefe an diesem Ort des Grauens ablegen.

Nach dem Rundgang durch das angeschlossene Museum mit Tausenden Ausstellungstücken hörten die Realschüler aber auch von den schlimmen Dingen aus der Anfangszeit der DDR, als das Lager bis in die 50-er Jahre hinein mit Unterstützung der Sowjetunion missbraucht wurde…

Beeindruckt waren die Schüler von dem riesigen Monument außerhalb des Gedenkstätte, das an die Millionen Opfer von Gewalt und Kriegen erinnert, und die gewaltige „Straße der Nationen“.
Weil zufällig für zwei Wissenschaftler der gigantische Glockenturm geöffnet war, durften die Schüler ebenfalls einen Blick hineinwerfen.

Der Baumstumpf der uralten „Goethe-Eiche“ aus dem 16. Jahrhundert (!) mitten im Lager Buchenwald leitete indirekt über zum kulturellen Teil der Kurzklassenfahrt, dem Besuch des historischen Altstadt Weimars mit der Führung durch das Goethe-Wohnhaus am Frauenplan am folgenden Tag.
Vor der Übernachtung in einem modernen Hostel stand ein ausgiebiger Abendspaziergang durch die wunderbare Altstadt Weimars an.

Neunzig kurzweilige Minuten lang ließen die Realschulabgänger eintauchen in die spannende Zeit Goethes und die Regierungszeit des in Frankfurt/Main geborenen berühmtesten Deutschen dieser Epoche. Bei der Führung durch das weitläufige Wohnhaus mit dem Gruß „Salve“ gab es immer wieder Gelegenheit zum Staunen über Goethes vielfältigen Kenntnisse, Reisen und besonderen Interessen, seine Beziehung zu Frau von Stein und die Reaktion der damaligen Bevölkerung auf seine Liebe zu der aus eher einfachen Verhältnissen stammenden Christiane Vulpius, die der Dichterfürst erst nach vielen Jahren heiratete. Mehrere Kinder hatten die beiden zusammen.

Die Vielfalt der innenarchitektonischen Raumgestaltungen begeisterte die Zehntklässler ebenso wie die Art, wie vor zweihundert in einem wohlhabenden Haus gelebt wurde. Interessante Erzählungen zur Original-Reisekutsche Goethes rundeten die spannende Zeitreise ab.

Eine Besichtigung des alten Friedhofes mit der monumentalen Fürstengruft und den großen Särgen von Schiller, Goethe und vieler anderer Persönlichkeiten, der einzigartigen russisch-orthodoxen Kapelle und ein fröhlicher Spaziergang durch den berühmten Park an der Ilm ließen die gelungene Tour nach Thüringen ausklingen.
Ein letztes Highlight bot sich mit der Führung durch die renovierte „Herzogin Anna-Amalia-Bibliothek“, die vor wenigen Jahren Opfer eines Brandes und der Löschwassermengen geworden war…

Die Schulzeit beendeten die Schüler schließlich mit der Reise nach Italien und der großen Abschlussfeier in der Ederberglandhalle…
Ihr großer Dank galt Klassenlehrer Heinrich Gröschner für den enormen Einsatz zum Wohle der Klasse.
Auf ihrem Abschlusspullis erinnerte die 10a auch an den viel zu früh verstorbenen Kurt-Willi Julius und ihren ständigen Begleiter und Ratgeber während der letzten sechs Jahre, Hans-Friedrich Kubat...

Fotos: Ekrem Korkutata

Die 10a vor dem Denkmal des Großherzoges Carl August auf dem „Platz der Republik“

Bürgerreporter:in:

Hans-Friedrich Kubat aus Vöhl

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