Martinstag und Martinsgans

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Martinstag 11. November

Martinstag und Martinsgans

Aber warum heißt die Gans, die wir am Martinstag so gerne essen, nun ausgerechnet Martin?
Nun dazu gibt es viele Geschichten und jeder erzählt wohl die Geschichte die ihm persönlich am besten gefällt. Woher hat denn nun die Gans ihren Namen bekommen, um dies zu erfahren blickt man sehr weit zurück in die Vergangenheit, so um das Jahr 316 nach Savaria, einer damaligen römische Provinz, die jetzt im heutigen Ungarn liegt. Martin von Tours war der dritte Bischof von Tours und erblickte dort das Licht der Welt. Er ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche und wird auch in der orthodoxen, anglikanischen sowie der evangelischen Kirche geehrt.
Was hatte nun der Martin von Tours mit den Gänsen am Hut und warum gibt es bis heute den Brauch am 11.11. eine Gans zu verspeisen, die Martin genannt wird? Dazu gibt es verschiedene Versionen von denen wohl keine stimmen mag, die sich aber gut erzählen lassen und wie immer wird in jeder Geschichte ein Körnchen Wahrheit stecken.
Die Bürger von Tours wollten gerne Martin zum Bischof zu weihen, Enthaltsam, zurückgezogen und bescheiden, wie er sein Leben führte, hielt er sich unwürdig für solch eine große Verantwortung, und deshalb habe er sich in einem Gänsestall versteckt. Die Gänse jedoch hätten so aufgeregt geschnattert, dass Martin gefunden wurde und geweiht werden konnte. Eine andere Geschichte erzählt, dass ein Bauer zu Martins Versteck gegangen ist er habe diesen dann gebeten, seine kranke Frau zu besuchen. Hilfsbereit, wie Martin nun einmal war, habe er seine Sachen genommen und den Bauer nach Hause begleitet. So wurde er aus seinem Versteck gelockt. Eine weitere Geschichte besagt, dass eine schnatternde Gänseschar in den Kirchraum gewatschelt sei und dabei Bischof Martin bei seiner Predigt unterbrochen habe. Sie sei „gefangen genommen“ und zu einer Mahlzeit verarbeitet worden.
Viel wahrscheinlicher als diese Legenden ist wohl der Umstand, dass in Zeiten des Lehnswesens eine am Martinstag fällige Lehnspflicht, eine Abgabe namens Martinsschoss, der Ursprung war. Da diese häufig aus einer Gans bestand, bildete sich die Bezeichnung Martinsgans heraus, und weil am Martinstag traditionell gefeiert wurde, bot es sich an, die Gans zum Festessen zu machen und an diesem Abend festlich zu verspeisen.
Sulpicius Severus, ein Weggefährte Martins, verfasste die maßgebliche Vita über den Heiligen. Diese Lebensbeschreibung diente im Frühmittelalter im Bereich der fränkischen Reichskirche und darüber hinaus auch in der Westkirche als eine Vorlage für ihn nachfolgende Heilige bzw. Heiligenviten. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass Martin als Heiliger an der Schwelle von Antike zum Mittelalter eines natürlichen Todes starb, also kein Märtyrer war wie fast alle Heiligen vor ihm, und seine Lebensbeschreibung ein Beispiel für ein vorbildhaftes Leben gab.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache das Martins Mantel seit der Merowinger Zeit zum Kronschatz der fränkischen Könige gehörte und dieser reiste mit ihrem Hof von Aufenthaltsort zu Aufenthaltsort. Aufbewahrt wurde der Mantel häufig in kleineren als Kirchenraum dienenden Räumlichkeiten.
Aber jetzt geht es um die Gans die "gefangen genommenen" wurde.
Was Sie brauchen ist eine Gans die Martin heißt und um den 11.11. wird so ziemlich jede Gans bei ihrem Händler „Martin“ heißen…

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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