Synagoge an historischem Standort
Vom Marktplatz mit dem Rathaus sind es nur ein paar Schritte bis zum Schlachtermarkt, an dem das Haus der jüdischen Gemeinde liegt. Durch das Vorderhaus geht es zur Synagoge, die sich im geschützten Hinterhof an historischem Standort befindet. Am 3. Dezember 2008 wurde das jüdische Gotteshaus eingeweiht, das genau an der Stelle der Vorgängerbauten aus den Jahren 1773 und 1825 (Einweihungsdaten) steht, so zusagen auf deren Fundamenten wieder errichtet wurde.
Während der Ausgrabungs- und Bauarbeiten waren Fragmente dieser alten Fundamente und des Fußbodens entdeckt und in den Neubau mit einbezogen worden. Im Foyer der Synagoge sind unter Glas die alten Bruchstücke zu erkennen. Hier ist auch der Gedenkstein untergebracht, der 1951 in Erinnerung an die alte Schweriner Synagoge aufgestellt worden war.
Als in der Reichspogromnacht 1938 in Deutschland die Synagogen brannten, fiel auch das Schweriner jüdische Gotteshaus den Nationalsozialisten zum Opfer. Da es mitten in der Altstadt lag, wurde es nicht in Brand gesteckt, sondern in der Pogromnacht verunstaltet und später bis auf die Grundmauern zerstört.
Die jüdische Gemeinde lässt derzeit das Dach und die Straßenfassade ihres denkmalgeschützten Fachwerkhauses an der Landesrabbiner- Holdheim-Straße sanieren. Erst im Mai 2010 war ein rund 50 m langer Abschnitt der Schlachterstraße nach dem jüdischen Gelehrten Samuel Holdheim (1806 - 1860), der in Schwerin als Rabbiner wirkte, benannt worden. In Schwerin gibt es rund 900 Juden, die fast alle nach der Wende aus Osteuropa zugewandert sind, und dadurch ist die Landeshauptstadt ein wichtiges Zentrum jüdischen Glaubens im Nordosten Deutschlands geworden.
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
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