Liegt auf der Insel Kaninchenwerder ein Fluch?
Nach bisherigen Pleiten Pech und Pannen, auf der Insel Kaninchenwerder hat es nun wieder eine Fachkraft, diesmal aus westlichen Gefilden geschafft, die Insel mit seinen tollen Ideen(?) zu übernehmen. Wodurch und womit sich Herr Meyering allerdings als Inselwirt qualifiziert hat, teilt die Stadt nicht wirklich mit. Mitgeteilt wird auch nicht wer die anderen Mitbewerber waren.
Liest man sich die im Protokoll vorgestellten Vorstellungen des Herrn Meyering durch, muss man leider feststellen, dass er möglichweise in Wirklichkeit kein Konzept hat.
Ich pachte erstmal die Insel und frage dann nach den Wünschen der Anwohner zur Entwicklung?
Und welche Anwohner, bitte schön? Ich dachte die Insel ist für alle Schweriner da und nicht nur für die Wünsche der Anwohner!
In diesem Zusammenhang möchte ich einmal auf die im Protokoll veröffentlichte Gästeliste verweisen und mir stellt sich die Frage, wer von den aufgeführten Gästen denn tatsächlich ein Gast war?
Aufgeführt sind hier die „Gäste“: Gesine Kröhnert Leiterin des Freilichtmuseums für Volkskunde, Stefan Schlick ZGM, Johannes Meyering Inselwirt Kaninchenwerder, Pierre Kuhlmann Schweriner Marineclub, Mario Hanel Naturschutzwart Kaninchenwerder und Bert Schüttpelz SVZ
Mich würde mal interessieren ob auch ein wirklicher Gast als Anwohner und Bürger anwesend war?
Das Protokoll hat bemerkenswerte Passagen zu bieten, zum besseren Verständnis habe ich meine persönliche Meinung in das Protokoll eingebracht und in Fettschrift gekennzeichnet.
Hier das Protokoll: Quelle: Protokoll OBR Mueß Sitzung vom 21.5.2019
Herr Meyering stellt sich vor und fragt die Anwesenden nach den Wünschen der Anwohner zur Entwicklung von Kaninchenwerder. Die Anwesenden berichten, wie Kaninchenwerder in früheren Zeiten genutzt wurde. (Badestelle, weiße Flotte etc.) Es besteht der Wunsch nach einer verlässlichen Gastronomie, einem verlässlichen Fährverkehr, einer vernünftigen Ausschilderung der Wege auf der Insel sowie eine freie Sicht vom Turm. Herr Meyering möchte die Wünsche aufnehmen und möglichst versuchen, diese in seinem Konzept umzusetzen. Er stellt sich die Insel als Erholungs- aber auch Entdeckungsort vor.
Wunderbare Idee ist ja auch nur von der Stadt Schwerin als Naherholungsgebiet ausgeschrieben!
Mit Entdeckungsort mein Herr Meyering bestimmt seine zukünftig genannten Open air Escape-Games!
Es soll nahegebracht werden, was die Natur in den letzten Jahrzenten durch geringere Eingriffe des Menschen „geschaffen“ hat.
Wunderbare Ausführung mit Hinweis auf die Tatsache, dass die Insel sich selbst überlassen wurde, bis auf die imaginären Flüchtlinge für einen Tag und die straffällig gewordenen Jugendlichen, die dort zur Resozialisierung angelandet wurden.
Es ist eine solide Gastronomie geplant.
Das ist ja mal was ganz Neues, war ja noch nie da.
Weiterhin sollen kulturelle Veranstaltungen, Musik und Ausstellungen etabliert werden. Herr Meyering möchte die Menschen aus Schwerin einladen, Kaninchenwerder wiederzuentdecken.
Gute Idee, es wird leider nicht mitgeteilt, wie man zur Insel kommt!
Also ich hab mal recherchiert. 1 x am Tag können Sie doch tatsächlich von Zippendorf nach Kaninchenwerder fahren. Fahrpreis 3.- € die einfache Strecke, also Hin-und zurück 6.-€
Von Schwerin können Sie insgesamt 3 x am Tag zur Insel fahren. Mit dabei ist die Fahrt vom Schloss ab 11:30 nach Zippendorf. Wer also nicht den Dampfer ab Ableger Zippendorf um 11:50 Uhr zur Insel nimmt, muss in die Stadt zum Schlossanleger um zur Insel zu kommen.
Für die Fahrt vom Schloss zur Insel werden 6.-€ fällig, wenn Sie wieder weg wollen, dann können allerdings diesmal auch in Zippendorf austeigen, für weitere 3.-€ . Macht zusammen dann auch wieder 9.-€ , wollen Sie allerdings wieder zu Schloss, fallen noch einmal 6.-€ an
Hört sich kompliziert an, ist es auch, der Grund man bezahlt pro Anleger!
Fahre ich mit einer Familie, hier 2 Erwachsene und 2 Kinder von Schwerin zur Insel und wieder zurück, bezahle ich satte 56.-€ !!
Die Insel muss ich spätestens um 16:20 Uhr mit dem letzten Dampfer wieder verlassen.
Das vorgegebene Zeitfenster der Weißen Flotte erlaubt mir somit einen maximalen Aufenthalt von 12:00 Uhr - bis 16:20 Uhr auf der Insel.
Weiter aus dem Protokoll: "Dafür werden im Anschluss an die Sitzung Karten verteilt mit der Bitte, diese weiträumig in den Umlauf zu bringen. "
Ich hätte auch gerne eine, nur wie bekomme ich diese?
"Aktuell wird das Hauptgebäude renoviert".
Warum?
Die Antwort findet sich im OBR Protokoll im April 2019:
„Herr Pietschmann fragt Frau Rogin, warum das Gebäude als Denkmal in so einem schlechten Zustand ist und ob es Hebel gibt, dieses Problem zu beheben. Frau Rogin verweist auf das ZGM als Eigentümer.Herr Schlick führt nochmals die Probleme mit dem vorherigen Pächter auf.
Das Haus wird nun genauer unter die Lupe genommen; es muss viel gemacht werden, um den Verfall zu stoppen“ „Die Gebäude haben erheblichen Sanierungsbedarf. Herr Schlick führt aus, dass Gespräche zur Lastenverteilung laufen. Der Vertrag ist vorbereitet. Der Bewerber hat ein 3-Jahreskonzept vorgelegt.“
Die Gastronomie soll möglichst schnell wiederhergestellt sein. In einem ersten Bauabschnitt soll die Terrasse Instand gesetzt werden. Im Bauernhaus sollen in der weiteren Folge drei Gasträume hergestellt werden. Diese könnten dann für Gesellschaften/Feiern gebucht werden. Am 15.06.2019 erfolgt die Voreröffnung. Dann wird auch eine Ausstellung mit Bildern/Fotos aus den späten 70er und 80er Jahren angeboten.
Hätte sich Herr Meyering vorher anschauen müssen, dann wüsste er auch wie man es richtig macht.
Gegen Ende der Sommerferien sollen auch Veranstaltungen stattfinden. Mit dem Kartenkauf würde auch die Überfahrt gezahlt werden.
Die Gastronomie wird in diesem Jahr noch abhängig von den Fahrzeiten der weißen Flotte gestaltet werden.
Bockwurst nur mit Dampfer….
Nachmittagsprogramme sind geplant. Kinderspiele, Wikingerschach etc. sollen angeboten werden Es gibt eine Projektidee „Theater für Kinder und Jugendliche“. Kaninchenwerder soll auch ein Bildungsort für Kinder werden. Weiterhin sind zukünftig auch Open air Escape-Games geplant.
Wunderbar –Open air Escape-Games im Vogelschutzgebiet!
Sie kennen Open air Escape Games nicht ? Übersetzt bedeutet dies nichts anderes als Freiluft Fluchtspiele.
Outdoor-escape-games
Also alle lieben Exit Rooms. Man kann es natürlich auch außerhalb eines Raumes stattfinden lassen ! Das geht dann so. Beim Outdoor Escape Game handelt es sich um ein Teamerlebnis, bei dem die Teilnehmer in eine spannende Geschichte eintauchen und gemeinsam Rätsel sowie verzwickte Aufgaben lösen. Ziel ist es, innerhalb der vorgegegenen Zeit einen Schlüssel, Code oder Hilfsmittel zu finden, um dias Spiel erfolgreich abzuschließen. Der Hauptnterschied zu Exit Rooms liegt darin, dass die Teilnehmer nicht in einem Raum eingesperrt sind, sondern sich im Vogelschutzgebiet rumtreiben dürfen. Danach geht es dann zur einer der angekündigten Musikveranstaltungen oder einer Ausstellung der Künstlerfreunde von Urmel auf der Insel. Geladen sind natürlich nur Gäste die sich wenn ihr Boot erstmal nass geworden ist, gleich einmal ein Neues kaufen müssen.
Lernt gemeinsam die Insel kennen, frei nach dem Motto, die Vögel werden sich schon an gewöhnen.
Die Insel ist seit 1935 Bestandteil des Naturschutzgebiets Kaninchenwerder und Großer Stein, seit 2005 ist sie Bestandteil des Europäischen Vogelschutzgebietes im Landschaftsschutzgebiet Schweriner Innensee und Ziegelaußensee.
Ich dachte bisher nach Flüchtling für eine Tag und Alcatraz für Jugendliche auf der Insel, kann es nicht mehr schlimmer kommen….
Bürgerreporter:in:Norbert Höfs aus Schwerin (MV) |
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