Ist man wirklich satt, wenn man von allem hat ?
Die Schweriner Volkzeitung überschlug sich wieder einmal mit Lobpreisungen über die Schweriner Theaternacht.
Smokings, Austern und viel Tanz
Mehr als 1000 Gäste feierten eine rauschende Ballnacht mit Austern und feinstem Moet Sekt, die Flasche vermutlich so um die 200.-€.
Auch die Kartenpreise von 150 € bis 230 € spielten in dieser Liga der Reichen und Schönen keine so große Rolle, denn die Nachfrage war groß. Wer Gast war und wer mit Eintrittskarte gekommen ist, wird ein Geheimnis bleiben.
1.000 Gäste feiern Theaterball in Schwerin
Die Frage ist eigentlich, wer bezahlt dies eigentlich alles? Aber die Frage wird schon am Anfang beim Empfang der Gäste vom Intendanten beantwortet; " Wir haben tolle Sponsoren/Partner, die uns helfen, das wir das hier so aufstellen können, dass das Theater nicht drauf zahlt, das dürfte ja nicht so sein" Natürlich das wäre ja auch witzig, wenn das Theater bei der Stadt Schwerin um Geld bettelt und man nachher davon ein rauschendes Fest feiert. So werden also an diesem Wochenende lediglich die kleinen Überschüsse der Sponsoren verarbeitet, sprich in Schampus und Austern und wie der NDR es nennt,“ in üppiges Essen“, umgewandelt.
Nun und laut Intendanten brennen die Leute für ihr Theater und es ist eine Freude hier zu arbeiten.
Ein Kessel Buntes
Wäre da nur nicht das Schreiben des Intendanten im Schaukasten aufgetaucht, der die Mitarbeiter auffordert, bei Ihrer Arbeit keine politischen Statements mehr abzugeben.
So was kann einen doch den ganzen Tag versauen, oder?
Skandal hin oder her, die ganze Veranstaltung ist doch eine Schmierenkomödie. Da gibt es Tausende in unserem Land die am Existenzminimum leben und mit den Kindern zur Tafel müssen um über die Runden zu kommen und was machen die Politiker und Wirtschaftsbosse, die feiern als wenn die Welt in Ordnung ist.
Das ist keine Schere mehr zwischen Arm und Reich, sondern ein tiefer Graben in unserer Gesellschaft und in unserer Stadt. Man schafft sich in dieser Stadt schon eigenen Wohnwelten, weit ab von den sozialen Brennpunkten und die Toleranz zur Flüchtlingspolitik nimmt mit der Entfernung zum Problem immer weiter zu.
Unsere Gartenanlagen werden derzeit massiv geplündert, die Polizei ist machtlos da diese kein Personal hat, aber bei Bürgerversammlungen in Neu Zippendorf, stehen Streifenwagen in Bereitschaft, um eventuelle Eskalationen zu verhindern.
Unsere Politiker sollten sich schämen, sich zu solchen Veranstaltungen einladen zu lassen oder für derartige Feierlichkeiten Geld auszugeben, so lange in unserem Land Kinder hungern müssen und ältere Bürger zu den Tafeln müssen.
Zur Entschuldigung der Damen und Herren, kann man höchstens noch anführen, dass sich der Magen, im Gegensatz zum Hirn, eben meldet wenn er leer ist.
Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, wann dieser bunte Kessel der Politik um die Ohren fliegt!
Hier noch ein Beitrag der TAZ und ein bemerkenswerter Kommentar.
Quelle Kommentar Mowgli TAZ
Zitat: „Künstler haben ein Interpretationsrecht, aber kein Autorenrecht“.
Wie bitte? Bloß gut, dass Hermann Hesse, Nelly Sachs, Heinrich Böll, Günter Grass und Herta Müller das nicht gewusst haben – bzw. die diversen Literatur-Nobelpreis-Jurys anderer Ansicht waren! Wie stünden wir Deutschen sonst da dank Lars Tietje? Bis auf die Knochen blamiert vor aller Welt.
Aber vielleicht ahnt ja Tietje nicht einmal das vor lauter Angst vor irgendwelchen Konsequenzen. Und wenn, scheint ihn es nicht zu interessieren. Es ist ihm offenbar genauso egal, wie es ihm schnuppe ist, dass er mit seiner Haltung nahtlos anknüpft an das Denken einer x-beliebigen SED-Bezirksleitung – oder halt an das Denken von Nestlé-“Demokraten“.
Nein, werter Herr Schirrmeister, so jemand wie Lars Tietje taugt nicht als Intendant einer Sprechpuppenbühne. Schließlich ist auch das Spiel mit Sprechpuppen eine Kunst. Und Kunst muss frei sein, wenn sie eine sein will. Was wären Sprechpuppen, die sich auf die Zunge beißen müssen? Jemand wie Lars Tietje taugt allenfalls als Kommandant einer militärischen Einheit, die in einen (Marktanteil-)Eroberungs-Feldzug ziehen will. Und selbst dann noch müsste er beim Kommandieren eine Pickelhaube aufsetzen. "
Bürgerreporter:in:Norbert Höfs aus Schwerin (MV) |
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