Großer Andrang bei „Rosa Luxemburg“
Kultfilm von Margarethe von Trotta war Publikumsmagnet in Schwerin
Viele Besucherinnen und Besucher wollten am vergangenen Donnerstag bei KINO UNTERM DACH im großen Saal der VHS Ehm Welk dabei sein. „Jeder Platz ist hier belegt!“, hieß es bei der Wiederaufführung des mehrfach ausgezeichneten Autorenfilms „Rosa Luxemburg“ von Margarethe von Trotta, den der rührige Verein der Schweriner Filmliebhaberinnen und Cineasten gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung MV und dem Schleswig-Holstein-Haus vorbereitet hatte. Der Spielfilm aus dem Jahr 1985 erzählt die Geschichte der deutsch-polnischen Sozialistin und zeichnet dabei ein genaues Bild der gesellschaftlichen Situation vor hundert Jahren. Auch die persönlichen inneren Beweggründe Luxemburgs, ihre Zivilcourage, unbestechliche politische Moral und ihr Mut zu utopischem Denken werden sichtbar. Zusätzlich gab es eine historische Einführung vor dem Film sowie einen Vortrag des Historikers Stefan Bollinger, der das Publikum im Schleswig-Holstein-Haus zu einer langen, teilweise kontroversen Diskussion inspirierte. Es wundert nicht, dass das Interesse der Schweriner Cineasten so groß war, denn der Film gilt heute als moderner Klassiker. Barbara Sukowa wurde auf den Filmfestspielen in Cannes als beste Darstellerin ausgezeichnet, auch in (West-)Deutschland gab es 1986 zwei Deutsche Filmpreise in Gold für den besten Spielfilm des Jahres und für Barbara Sukowas beste Darstellerin. Auch am kommenden Donnerstag (24. Januar 2019) um 19.30 Uhr läuft bei KINO UNTERM DACH mit „Die Wildente“ ein verfilmter Klassiker. Der Dramatiker Henrik Ibsen erörterte 1884 in seinem Theaterstück „Die Wildente“ ein moralisches Problem, Regisseurin Simone Stone verlegt die Handlung in einer erfreulich modernen Adaption nach New South Wales an einen Ort, in dem durch wirtschaftlichen Niedergang langsam die Lichter ausgehen und deshalb menschlichen Beziehungen unaufhaltsam erodieren.
Bürgerreporter:in:Ulrich Grunert aus Cambs |
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