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Photovoltaik
ESS Kempfle erweitert Standort in Augsburg-Lechhausen

Wolfgang Kempfle ist froh, dass es vorangeht. Der Solateur hat noch vor den ersten Corona-Lockdowns in Augsburg-Lechhausen einen Standort eröffnet. Nun, drei Jahre später, kann der Agrarwirt die Fläche verdoppeln.

Die Firma ESS Kempfle hat ihren Stammsitz in Leipheim (an der Donau), betreibt ihre Augsburger Niederlassung in der Affinger Straße 12-14 und mietet seit kurzem Räume in der unweiten Raiffeisenstraße in Lechhausen hinzu. Somit stehen dem Unternehmen 770 m² Lager-, 230 m² Büro- sowie 130 m² Vertriebsfläche inklusive Ausstellung zur Verfügung. In Letzterer arbeiten aktuell sechs Vertriebsmitarbeiter.

„Gestartet sind wir in der Affinger Straße mit einem Vertriebsbüro“, erinnert sich Kempfle. Es folgt die Raiffeisenstraße mit 210 m² für Elektrotechnik und Dachmontage. Bald ist der Platz aber zu gering und die Fläche wird auf 420 m² verdoppelt. Anschließend wird ebenso die Fläche in Affinger Straße erweitert. Dort ist inzwischen die E-Technik im Erdgeschoß auf 350 m² eingezogen, inklusive Lager und Werkstatt.

Fachkräfte gesucht
Aktuell arbeiten acht Elektriker und Elektrohelfer in den Räumen. „Platz haben wir jedoch für 16 Fachkräfte“, verdeutlicht Kempfle die Dimension. In Bälde soll von der Werkstatt ein Aufenthaltsraum abgetrennt werden. Die Bürofläche im Obergeschoß beträgt 230 m². Hier arbeiten derzeit vier Verwaltungskräfte. Die fünf Büros bieten allerdings Raum für 16 Arbeitsplätze. Auch hier ist geplant, einen Raum als Ruhe-Oase sowie ein Besprechungszimmer einzurichten und eine große Küche zu installieren.

Von Lechhausen aus montiert ESS Kempfle im Umkreis von bis zu 50 Kilometern Photovoltaikanlagen, Stromspeicher und Ladestationen auf und in den Häusern überwiegend von Privatpersonen. Dabei können Bauherren entscheiden, ob sie ihre Sonnenkraftwerke kaufen wollen oder mieten“, sagt Kempfle, der in Lechhausen aktuell 34 Menschen beschäftigt. Zu den erwähnten Fachkräften gesellen sich 16 Dachmonteure, die in vier Teams organisiert sind und die pro Jahr rund 500 PV-Anlagen installieren. Das soll sich durch die neu hinzugewonnene Fläche nun ändern. „Wir suchen Personal“, sagt Kempfle. Zwei zusätzliche Elektriker, drei Verwaltungskräfte und fünf Monteure sollen bis Jahresende helfen, den Umsatz zu steigern.

Eigene Ausbildung
Insbesondere die Handwerker rekrutiert ESS Kempfle über die firmeneigene Akademie. Auf einem Trainingsgelände in Leipheim erhalten neue Mitarbeiter entsprechendes Rüstzeug – denn den Beruf des „Solateurs“ gibt es in Deutschland nicht als Ausbildungsberuf. Nur in der Schweiz. Neben Augsburg finden sich in Giengen (an der Brenz) und Zell (unterm Aichelberg) weitere Kempfle-Niederlassungen. Aktuell beschäftigt der Mittelständler standortübergreifend mehr als 200 Menschen, die dieses Jahr 1800 PV-Anlagen installieren sollen, was einem Umsatz von knapp 50 Millionen Euro entspricht. Im Vorjahr lag die Zahl bei 160 Beschäftigten und 35 Mio. Euro Umsatz.

Unternehmer Kempfle plant in diesem Tempo weiter zu wachsen. Entlang der Autobahn A8 sollen zwischen Stuttgart und München bis in fünf Jahren sieben Satelliten entstehen. Dadurch kann Kempfle gewährleisten, dass die Monteure abends wieder zuhause sind. Da diese zudem überwiegend aus Osteuropa stammen, bietet das Unternehmen auch Mitarbeiter-WGs an. „Wir wünschen uns, dass die Leute ihre Familien nachholen und in Schwaben eine neue Heimat finden“, so der 52-jährige Chef, der als „Sonnenwolfi“ in der Region bekannt ist.

Zum erweiterten Geschäftsmodell der Firma gehört der Aufbau eines Kraftwerks, das sich über ganz Süddeutschland erstreckt. So mietet ESS Kempfle etwa Dachflächen von kommunalen Einrichtungen oder Mehrfamilienhäusern, um dort PV-Anlagen zu installieren. „Diese werden zu dann einem Fünf-Giga-Kilowatt-Kraftwerk virtuell zusammengeschlossen“, verdeutlicht Kempfle. Den über die Anlagen erzeugten Strom verkauft das Unternehmen etwa an die Mieter oder Gemeinden – zu aktuell unter 30 Cent pro Kilowattstunde.

In und um Augsburg aktiv
In und um Augsburg hat Kempfle inzwischen mehr als 600 PV-Anlagen verbaut und gehört damit zu den führenden Anbietern in der Solarszene. Darunter auf den Dächern der Brauerei Riegele und den Kindergärten in Bobingen sowie Michkhausen.
ess-kempfle

Foto: Wolfson

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