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Pflegesituation
Pflegenotstand: Anerkennung für Migranten erleichtern

AWO-Ortsverein und AWO-Seniorenheim Schwabmünchen luden zum Fachgespräch über die aktuelle Situation in der Pflege ein.

Um sich durch Zuhören ein klares Bild über die aktuelle Situation und die Herausforderungen in der Altenpflege zu machen, haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik im Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben nun zu einem Austausch mit Heimleiter Michael Zimmermann, Pflegedienstleiterin Britta Kahnert sowie Mitgliedern des Heimfürsprecher getroffen. Zum Fachgespräch eingeladen hatten der AWO-Ortsverein Schwabmünchen und das Heim. „Wir haben immer mehr pflegebedürftige Menschen, deshalb ist es mir ein wichtiges Anliegen, mich hier konkret zu informieren“, betonte Gülüzar Starizin, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im Unterbezirk Augsburg-Land.

Der Mensch steht im Vordergrund“, machte Michael Zimmermann gegenüber den Zuhörern deutlich, „doch die zwei Jahre Corona haben die Richtung, in die es ohnedies gegangen wäre, stark beschleunigt.“ So berichtete er, dass es im Pflegebereich für die Mitarbeitenden weiterhin zu massiven Belastungen, die durch Ausfälle von überbelasteten und ausgepowerten Kollegen sowie die damit verbundenen Dienstabdeckungen (sogenanntes Einspringen) entstehen. Die Mitarbeiter geben alles um eine menschenwürdige Pflege aufrechtzuerhalten, die Belastungsgrenzen der Kollegen sind mehr als überschritten. Die Mitarbeitergewinnung ist nach wie vor sehr schwierig, viele Fachkräfte sind in die Zeitarbeit abgewandert oder haben den Pflegebereich komplett verlassen. Eine Anregung für die Politik sieht Zimmermann darin, die Anerkennungsverfahren von Migranten zu erleichtern. Dazu gehört auch das Bereitstellen von Schulungen, damit sich die Heimleitungen besser auf die Verfahren vorbereiten können. Sprachkurse für Migranten könnten ausbildungsbegleitend, abends und online angeboten werden, damit Menschen zügiger in Arbeit gebracht würden. Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr bestätigte, dass in schwäbischen Asylbehörden nur eine Handvoll Mitarbeitende für zehntausende Anträge zuständig seien. Auch Themen wie Leiharbeit und Ehrenamt wurden ausführlich diskutiert. Ein großes Hindernis für mehr Zeit am Menschen ist die Dokumentationspflicht. „Ich habe das Gefühl, es wird nirgendwo so stark kontrolliert wie im Seniorenheim“, hob Britta Kahnert hervor. Wie beim Fachgespräch zu erfahren war, steht am AWO-Seniorenheim in Schwabmünchen die Digitalisierung als Erleichterungsmöglichkeit für das Pflegepersonal bereits in Startposition. Denn der bisherige Aufwand für das Dokumentieren steht in keinem Verhältnis mehr zur ohnehin schon knappen Zeit für die Pflege am Menschen.

Der Stadtrat und zweite Vorsitzende des AWO-Ortsvereins, Fabian Wamser, als auch Petra Fischer, Vizepräsidentin der AWO Schwaben, zeigten sich sehr berührt von den Erläuterungen der Pflegeexperten. Sie sei froh, das Zuhören bei diesem Treffen in den Mittelpunkt gestellt zu haben, denn Zuhören ist der erste Schritt für mehr Verständnis und eine gute Dialogkultur, ergänzte Petra Fischer abschließend. Auch Fabian Wamser habe ein Bild von der Pflege bekommen, das ihn darin bestärke, den Austausch vor Ort weiterhin zu fördern. Es sei schön, gesehen und gehört zu werden, unterstrichen die beiden Fachkräfte am Ende des Gesprächs und warben für einen „offenen Austausch auf Augenhöhe, den es weiterzutragen gilt“.

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