Rainer Künnecke in der Hinterbühne Hannover

Leibniz – ein Solo

Ein Solo ist es im doppelten Sinn: Der Mensch, Philosoph, Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibniz war immer ein Solo-Mensch, der sich selbst genügte. Das Theaterstück, erdacht von Rainer Künnecke, ist ein Solo-Stück und der Autor spielt es auch selbst.

Es entstand schon vor einiger Zeit und schon damals war es gut. Nun, in der Hinterbühne aufgeführt, gibt es eine veränderte Version. Und diese ist noch besser!

Was kann man da zum Maßstab machen? Nehmen wir die Zeit: Wenn ein voll besetztes Theater einem Solo-Schauspieler auch nach fast 2 Stunden ohne Pause nicht nur noch zuhört, sondern ihn dann mit großem Applaus in die Pause verabschiedet, dann muss das eine Leistung gewesen sein. Dabei ist es schon eine Kunst, das Leben des Leibniz in ein Theaterstück zu packen. Und das gelingt Rainer Künnecke nicht nur inhaltlich. Und das gelingt nicht wie in einer Geschichtsstunde mit aufgezählten Fakten. Der Leibniz auf der Bühne lässt die Wandlung vom Jungen über den Studenten und dann viele Titel und Stationen bis zum sich mit einer Schraubzwinge selbst kurierenden älteren Herrn erleben. Dabei gelingt es dem Schauspieler diese Wandlung zu vermitteln und diese Lebensschilderung des Leibniz ist nicht ohne offene und versteckte teils scharfe Gags unterschiedlichster Art.

Nach der Pause beantwortet der Leibniz dann Fragen aus dem Publikum. Hier kann man noch einmal bestätigend merken: Das Publikum war dabei! Es hat zugehört! Es hat Fragen! Kein Wunder, dass auch nach den Fragen noch einmal langanhaltender Applaus den Abend beendet – fast beendet. Man tauscht sich gern noch mit Rainer Künnecke über das Erlebte aus. Das Stück und der neue Bühnenaufbau passen einfach in dieses Theater Hinterbühne in Hannover.