Rössing wird zum Theaterraum
Der andere Sommernachtstraum
Wieso der ANDERE?
Es ist Vieles anders als bei Shakespeare. Und doch ist auch Vieles gleich.
So kann man kurz die vier Stunden beschreiben, die man bei „Ein Sommernachtstraum in Rössing“ erleben kann.
Es gibt natürlich die Liebenden, die verwirrt werden. Und es gibt die Oberon und seine Geliebtgehasste. Dann aber kommen skurrile Figuren ins Bild: Viele Frauen und ein Mann im Nachthemd dösen schon auf dem Bahnhof herum, auf dem das Spiel beginnt. Es stehen Bäume in den Feldern und Pilze kommen später hinzu. Es wird mit einer goldenen Toilette ebenso gespielt wie mit einem roten Porsche. Und Wärmepumpenvertreter müssen ihr tägliches Soll erfüllen.
Und erstaunlich, aber wahr: Das alles passt zusammen!
Die Szenen spielen auf dem Bahnhof, irgendwo im Feld, vor einer Scheune, auf einem Weg und an verschiedenen Orten des Schlosses. Unterwegs gibt es einen Feenweg und im Park des Schlosses sind Traumwelten versteckt.
Musik gibt es live und sogar in der gut organisierten Pause erklingen vom Schloss Jagdhörner.
Natürlich ließ es sich die Schlossherrin, Frau von Rössing, nicht nehmen, in einem fantasievollen Kostüm und einem Hut mit viel Efeu (?) mitzuspielen.
Und wenn der Bus alle dann zum Bahnhof zurückblickt, ist man vier Stunden, vier glückliche Stunden von der realen Welt entrückt gewesen – bis auf die mitgenommenen Gedanken an die Natur, die Umwelt und die Wärmepumpen. Ein Erlebnis in diesem Dorf, das noch lange im Kopf bleiben wird.