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Buchbesprechung: Simenon und der Präsident

Georges Simenon: Der Präsident; Diogenes Verlag Zürich 2013; 178 Seiten; ISBN: 978-3-24139-6

Der namenlose frühere Ministerpräsident lebt alt und vereinsamt in seinem Haus an der Kanalküste. Draußen in Paris, der Hauptstadt, tobt eine Staatskrise. Frankreich ist seit längerer Zeit ohne amtierende Regierung.

In dieser Welt geldgieriger Politik und Währungsmanipulationen wird seinem ehemaligen Sekretär Philippe Chalamont die Führungsposition angeboten. Nur ein Schriftstück aus dem Haus des ehemaligen Ministerpräsidenten könnte ihn noch zu Fall bringen - es ist ein Schuldeingeständnis, daß Chalamont an den Währungsmanipulationen beteiligt gewesen ist.

Dies ist Band 39 der "ausgewählten Romane in 50 Bänden in chronologischer Reihenfolge ihrer Niederschrift und in revidierten Übersetzungen". Nach Verlagsangaben ist dies ein "politischer Roman um die Figuren Charles de Gaulle und André Malraux".

Der Politikthriller ist aber so zeitlos geschrieben, daß er auch heute noch sehr gut lesbar ist. Elemente der Charakterzeichnung und Biographie kommen hinzu.

Man muß allerdings einen Zugang zu dieser Art Roman haben, um einen Zugang zu der Geschichte zu finden. Es fehlt ein wenig der actionsreiche Spannungsbogen, der die Geschichte zu einem wirklichen Thriller macht.

In der (leicht zugäjnglichen) literaturwissenschaftlichen Sekundärliteratur fehlen Angaben, ob und inwieweit Simenon tagesaktuelle Ereignisse nutzt.

Das französischsprachige Original stammt aus dem Jahre 1957. Der Roman wurde schon 1961 mit Jean Gabin in der Hauptrolle verfilmt.

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