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Bismarckturm, Graffiti, Littering
„Bad Manners“ …

„Mitten im Schönen“, so lautet das Motto der Stadt Neusäß. Und eine meiner Lieblingsdestinationen ist der Bismarckturm oben auf dem Hügel überm Ortsteil Steppach. Dort gibt es nicht nur eine abwechslungsreiche Rundumsicht, sondern neuerdings auch innovative Kunst.

Viele wählen den Aufstieg gen Bismarckturm von der Westseite, denn dort kommt man relativ weit mit dem PKW hoch und dann sind es nur noch wenige Höhen- und Streckenmeter zu Fuß. Reizvoller dagegen ist der lange und steile Fußweg vom Osten her. Da hat man das Ziel weithin im Blick, sieht Richtung Norden die mächtige Universitätsklinik, erkennt im Süden schemenhaft die Alpen, und beim Verschnaufen kann man sich umdrehen und das vielfältige Augsburg-Panorama bestaunen. Dann geht es weiter aufwärts. Nanu, heute guckt der Bismarckturm aber anders aus?! Auf der Front kann man Graffiti in Form von Buchstaben erkennen. Ich komme noch näher – da steht in riesigen Lettern „BM“, unterlegt mit einem Herzchen. Also ein pittoresker „Banksy“ (der geheimnisvolle Streetart-Künstler) ist es keinesfalls, aber was bedeutet es dann? Etwa „I love BisMarck“, oder eher ein traditioneller Liebesschwur auf Spanisch, d.h. „Bésame Mucho“ (ich küsse dich fest)? Möglich auch ein modernes Akronym aus der Chat-Sprache, dort steht „BM“ für „Bad Manners“ (also schlechte Manieren). Als ich um den Bismarckturm herumlaufe und auch noch unschöne juvenile Hinterlassenschaften, sprich Littering-Abfälle, erspähe, wird mir klar: Es handelt sich insgesamt um Moderne Kunst des neuen Genres Komplementarität! Das heißt „Mitten im Schönen – Bad Manners“. Doch Kunst ist bekanntlich Geschmackssache. Ich hoffe daher, die Farbe ist nicht wasserfest. In den kommenden Tagen soll es regnen.

Bericht & Fotos: Dr. Jochen Cantner

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