So schön kann Oper sein

Franz Bader und das Sinfonische Blasorchester | Foto: Andreas Daschner
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Beim Herbstkonzert des Musikvereins Bobingen am 20.November konnte das Sinfonische Blasorchester unter der Leitung von Franz Bader auch die letzten Skeptiker mit den variationsreichen Klangfarben der Oper überzeugen. Eröffnet wurde der Abend in der Singoldhalle mit der Ouvertüre aus „Die Macht des Schicksals“. Die großartige Musik Verdis ist hier mit dem Schicksalsmotiv genialer Ausdruck menschlicher Regung und Bedrängnis.
Diese Ouvertüre nimmt die Tragik des Abends vorweg. So im folgenden auch eine Arie von Giuseppe Verdi aus „Don Carlo“. Hier gesteht Anna Schamberger als Prinzessin Eboli in ihrer verzweifelten Abschiedsarie "O don fatale, o don crudel", packend und hochdramatisch ihre Schuld und bittet Königin Elisbeth um Verzeihung. Zu spät. Die Flammen der Inquisition lodern bereits für sie.
Die Überraschung des Abends ist Franz Bader mit dem Debüt seiner Tochter Franziska in der Rolle der Gretel aus Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ gelungen. Dem Auftritt der 13-jährigen als Sandmännchen folgt der Abendsegen im Duett mit Anna Schamberger. Großer Applaus, der zum Schluss des Konzertabends eine Zugabe geradezu herausfordert. Mit Bizets „Carmen“ als Leitthema des Konzertabends wurde das Publikum ins spanische Milieu versetzt. Die Wandlung vom braven Soldaten José zum sich selbst verlierenden Liebhaber wurde mit der Blumenarie durch den Tenor Herbert Holbaum eingeleitet. Damit wurde die Geschichte der "ungetreuen Schönen" heraufbeschworen. Carmen, eine rassige Zigeunerin aus Navarra, die in der benachbarten Zigarettenfabrik arbeitet und eine Fangemeinde um sich versammelt hat. „Ja die Liebe hat bunte Flügel, solch einen Vogel zähmt man schwer“ erklärt sie ihren Anhängern.
Die trat denn auch in Person von Anna Schamberger in Erscheinung und trug Carmens Paradestück "Habanera" überzeugend vor. Mit Sätzen aus der Carmen-Suite war der letzte Konzertteil eingebettet und wer konnte sich dann noch nach der Melodie „Chanson du Toreador“ („Auf in den Kampf Torero“) der Welt der Oper verschließen?

Bürgerreporter:in:

Klaus Protz aus Bobingen

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