Ehemaliges Wachhaus ist heute eine Gedenkstätte
Große Ehrenwache marschierte im Stechschritt auf

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Berlin-Mitte I Karl Friedrich Schinkel, Preußens bekanntester und wichtigster Baumeister, hat 1818 die „Neue Wache“ an der Straße „Unter den Linden“ als Gedenkstätte, für die in den napoleonischen Kriegen und den Befreiungskriegen Gefallenen errichten lassen.
Es ist sein erstes Werk in Berlin.

Nur kurz, bis zum Ende der Monarchie 1918, fungierte das Gebäude im klassizistischen Stil als Wachhaus für die königliche Wache.
Heute kann man darüber schmunzeln, doch im Oktober 1906 gab es ein Ereignis, über das noch lange gesprochen wurde. Der Schuster Friedrich Wilhelm Voigt, verkleidet als „Hauptmann von Köpenick“, hatte den Bürgermeister von Köpenick, seinen Hauptkassenverwalter von Wildberg gefangen genommen und die Stadtkasse konfiszierte. Mit militärischer Begleitung setzte er beide in eine Droschke und ließ nach Berlin in die Neue Wache bringen. Dort wurden sie tatsächlich erst festgenommen, bis der Schwindel schließlich aufflog.

Seit 1960 diente das restaurierte Gebäude der DDR als Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus, in dessen Raummitte eine Ewige Flamme brannte.
1969 wurden die sterblichen Überreste eines unbekannten Soldaten und eines unbekannten KZ-Häftlings beigesetzt, umgeben von Erde aus Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs und aus Konzentrationslagern. Sie liegen heute immer noch unter der neuen Gedenkplatte.

Bis 1990 zog jeden Mittwoch die Große Ehrenwache vor der Gedenkstätte auf. Im Stechschritt marschierten die Soldaten vor der Gedenkstätte auf und ab. Seit 1993 ist die Neue Wache die zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer des Krieges und der Gewaltherrschaft. Im Zentrum des leeren, schlichten Raumes steht eine vergrößerte Replik der Statue "Mutter mit totem Sohn" von Käthe Kollwitz.

Wer mehr wissen möchte, was es noch so alles auf der Straße „Unter den Linden“ zu entdecken gibt, der macht eine Hop on Hop off Tour mit dem Bus 100 der Berliner Verkehrsbetriebe.

Man braucht nur sein Smartphone und diesen Link: Bus 100 und schon kann es losgehen. Wie bei einer Schnitzeljagd wird man zu verschiedenen Punkten geführt und erfährt interessante Dinge und kleine Geheimnisse. Ein Spaß für die ganze Familie oder eine Tour mit Freunden. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Bürgerreporter:in:

Klaus Tolkmitt aus Berlin

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