Die Teufelskammer im Deister und der Riese "Düsterer"
Die Geschichte vom Riesen „ Düsterer“ und die Begegnung mit dem Teufel in der TeufelskammerAls Teufelskammer mit dem Altar des Teufels...
bezeichnet man das sogenannte Blockmeer zwischen dem Deisterkamm und dem heutigen Wallmannsweg. Diese Gegend im Deister liegt am Schnittpunkt dreier ehemaliger sächsischer Gaue, dem Maerstemgau, dem Buccigau und dem Thilitigau. Also ein altes Grenzgebiet, um das sich gerade im Übergang der sächsischen Zeit und der fränkischen Christianisierung diverse Sagen rankten (Karolinger = Karl der Große Sachsenkriege).
Die Teufelskammer ist eine sehr mystische Gegend mit einer Anhäufung vieler Gesteinsbrocken, die scheinbar wahllos in der Gegend liegen. Ein besonders großer Gesteinsbrocken, größer als der Stein der „Alten Taufe“, ragt heraus. Im Volksmund nennt man diesen Stein: „Die Teufelskanzel“
Bevor die Menschen rund um den Deister die geologische Entstehung des Blockmeeres kannten, wurden unterschiedlichste Geschichten und Sagen über die Entstehung der Teufelskammer erzählt.
Denn, wie können so viele und große Gesteinsbrocken hier im Deister einfach so rumliegen? Da steckt bestimmt der Teufel dahinter, erzählten sich die Altvorderen am Kamin in den langen Winternächten.
Zu der Entstehung der Teufelskammer...
gibt es eine Sage vom Riesen „Düsterer“
Der Riese lebte zu Beginn des frühen Mittelalters hier in den einstigen Stammesgebieten der Sachsen.
Er strebte die alleinige Herrschaft in diesen Waldungen an, doch er hatte einige Mitbewerber, die ebenfalls die Herrschaft erringen wollten. Alle Bemühungen von Düsterer, alleiniger Herr über die Waldungen zu werden, scheiterten.
Eines Tages traf Düsterer hier in der „Teufelskammer“ eine seltsame Gestalt. Sie roch nach Schwefel und sah auch sonst sonderbar aus.
Trotzdem fragte Düsterer diese seltsame Gestalt, ob er einen Weg kenne, dass er alleiniger Herr über diese Waldungen werden kann.
„Ja“, antwortete dieser, „ich kenne eine Möglichkeit, wie Du Herr über den Wald werden kannst. Ich nämlich bin der Herr der Unterwelt, aber Du kannst Herrscher der Oberwelt werden. Es gibt nur eine Bedingung, Du vermachst mir Deine Seele wenn Du stirbst und ich gebe dir eine Urkunde, dass Du alleiniger Herrscher der Oberwelt hier in den Waldungen wirst. Diese brauchst Du dann nur dem Fürsten vorlegen, dieser wird dann Deine Besitztümer beglaubigen und Dich ganz alleine auf Lebzeiten mit diesen Waldungen belehen".
Der Riese willigte ein, die Verträge wurden geschlossen und er erhielt tatsächlich eine Urkunde von dieser seltsamen Gestalt, die ihn als alleinigen Herrscher der Oberwelt in diesen Waldungen auswies. Im Gegenzug unterschrieb der Riese einen Vertrag, und vermachte nach seinem Tod der seltsamen Gestalt seine Seele.
Denn was sollte der Riese Düsterer auch mit seiner Seele anfangen, wenn er gestorben ist.
Freudig reichte er die Urkunde beim Fürsten ein und hoffte auf sofortige Ernennung zum Herrscher dieser Oberwelt in diesen Waldungen.
Doch der Fürst lachte Düsterer nur aus und ließ von seinem Kanzler bemerken, dass bereits mehrere gleichlautende Urkunden vorliegen.
Die seltsame Gestalt hatte ihn „Düsterer“ übers Ohr gehauen.
Das soll er mir büßen beschloss der Riese.
Düsterer rächt sich beim Teufel
Düsterer wusste, dass diese seltsame Gestalt, die er getroffen hatte, hier irgendwo sein Nachtquartier hatte. Er lauerte ihm auf und tatsächlich erschien eines Morgens die seltsame, nach Schwefel riechende Gestalt aus einem der Erdlöcher.
Der Riese stellte ihn zur Rede, dass er ihm eine wertlose Urkunde ausgestellt hat.
Doch die seltsame Gestalt, die bei Tageslicht noch seltsamer aussah entpuppte sich als der Leibhaftige, nämlich als der Teufel. Er lachte Düsterer aus, dass er, der sonst so schlaue Riese, auf seine List reingefallen ist. Die Urkunde über die abgetretene Seele gab er natürlich nicht zurück.
Der Riese Düsterer, vor Wut schnaubend, tobte und wollte sich an dem Leibhaftigen, in dem er nun den Teufel erkannte, rächen. Düsterer sah nämlich, dass dieser nicht nur nach Schwefel roch, sondern auch noch einen kleinen Schwanz trug??
Der Riese griff in den Boden, riss Steine heraus und schleuderte diese gegen den Teufel. Dieser tänzelte hin und her und machte den Riesen nur noch wütender. Immer mehr Steine folgen gegen den Teufel. Auch ein sehr großer Stein, den man heute die Teufelskanzel nennt, wurde von Düsterer gegen den Teufel geschleudert.
Ein gleich großer Stein flog sogar bis Wennigsen und blieb dort liegen. Noch heute liegt er dort vor dem Amtsgericht und dem Lokal „Kerbholz“ und heißt der „Dicke Stein“. Auch dieser „Dicke Stein“ kam ursprünglich aus dem Gebiet, welches man die Teufelskammer nennt. Der Dicke Stein in Wennigsen war viele Jahre ein Wegweiser zu den Kohleschächten im Deister. Er ist ein "Naturdenkmal"
Der Teufel entkam dem Riesen, er flüchtete hinein in irgendeine Felsspalte, in sein Reich in die Unterwelt.
Der Riese Düsterer ging leer aus.
Die Teufelskammer im Deister und der Düstere Keller
Noch heute nennt man diese Gegend im Deister die Teufelskammer und man findet hier den großen Stein, die Teufelskanzel.
An den Riesen erinnert möglicherweise ein Waldgebiet nahe des Taternpfahls auf dem Weg nach Springe: Der Düstere Keller?
…. doch der Fürst sagte ja, dass es mehrere Urkunden über die Verteilung der vermeintlichen Eigentumsverhältnisse gibt.
Also gibt es auch Andere, die sich mit dem Teufel eingelassen haben.
Man munkelt, dass sich einst die Herren der Klosterkammer, beziehungsweise die Vorgänger mit dem Teufel eingelassen haben?
Denn, wie sonst ließe es sich erklären, dass sie heute noch zu den größten Waldbesitzern im Deister zählen und Eigentümer über halb Wennigsen, Barsinghausen und vielen angrenzenden Orten sind.
Sogar in ganz Niedersachen verfügen sie über Ländereien und knebeln heute noch die Pächter mit hohen Zinsen.
Das kann und konnte nur mit dem Teufel zugegangen sein? Oder???
Gerüchte sagen, dass man den Klosterkammerpräsidenten bei einem Neujahrsempfang mit kleinen Hörnern am Kopf gesehen hat. Er soll auch nach Schwefel gerochen haben.
Aber bewiesen ist das nicht!
frei nach Winni
Winfried Gehrke
Bürgerreporter:in:Winfried Gehrke aus Wennigsen |
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