Stammtisch von Haus & Grund Bad Lauterberg – Fachfirma referierte über Kanalsanierung und Feuchtigkeit im Haus
Bad Lauterberg. Mit Thema „Kanalsanierung und Feuchtigkeit im Haus“ hat der Haus & Grund Bad Lauterberg bei seinem ersten Stammtisch in diesem Jahr voll das Interesse der Vereinsmitglieder und zahlreicher Gäste gefunden. So konnte der Vereinsvorsitzende Eike Röger neben den fachkundigen Referenten Andreas Neukirchner und Andreas Schnitzke von der Firma Rohr-und Kanalreinigung Neukirchner aus Bad Sachsa mehr als 50 Haus-und Grundstücksbesitzer in dem bis auf den letzten Platz voll besetzten Räumlichkeiten des Hotel Riemann begrüßen.
Nach dem Wasserhaushaltsgesetz, so Andreas Neukirchner, ist seit rund fünf Jahren jeder Haus-und Grundstücksbesitzer selbst dafür verantwortlich, dass er seine Schmutz-und Regenwasserleitung auf Dichtheit prüfen lässt. Ziel der Abwasserentsorgung ist es, den Boden und die Gewässer vor schädlichen Verunreinigungen zu schützen, beziehungsweise ein hohes Güteniveau der Gewässer/Flüsse zu erhalten oder wieder herzustellen. Zur Behandlung des Abwassers ist grundsätzlich die Gemeinde verpflichtet, die vielfach diese Aufgabe an Abwasserverbände überträgt. So ist für Bad Lauterberg und dessen Ortsteile der Abwasserverband Großraum Bad Lauterberg zuständig, an dessen Kläranlage in Scharzfeld zusätzlich die Ortsteile Steina, St. Andreasberg und Scharzfeld angeschlossen sind.
Überprüfungen haben ergeben, so Andreas Neukirchner in seinem Referat, dass bis zu 80 Prozent der auf privatem Grundstück liegenden Abwasserleitungen, die zum Teil mehrere Jahrzehnte alt sind, Undichtigkeiten aufweisen. Gemerkt wird dies zumeist erst dann, wenn die Kläranlagen unverhältnismäßig viel Fremdwasser bekommen und bei einer Einleiterüberwachung Fremdzuläufe aus den privaten Hausanschlüssen festgestellt werden. Wie ein ehemaliger Mitarbeiter des Abwasserverbandes dazu ergänzte, werden durchschnittlich pro Einwohner am Tag rund 120 Liter Abwasser erzeugt, werden größere Mengen eingeleitet und gemessen ist klar, dass in die offensichtlich undichten Kanalhausanschlüsse Fremdwasser eintritt. Tritt bei einem hohen Grundwasserspiegel Fremdwasser in die Abwasserleitung ein, so der Kanalexperte weiter, dann tritt natürlich bei niedrigen Grundwasserspiegel auch Abwasser aus, und sorgt für die Verunreinigung des Grundwassers. Ist dies der Fall muss der Haus-und Grundstückseigentümer tätig werden und eine Sanierung veranlassen. Schäden wie feuchte Kellerwände, so Neukirchner weiter, können aber auch durch undichte Regenwasserleitungen oder versandete/zugesetzte Drainageleitungen verursacht werden. Hinweise auf defekte Abwasserleitungen können beispielsweise mehrere hintereinander folgende Rohrverstopfungen sein. Ist dies der Fall, dann empfiehlt man dem Kunden eine TV-Kamerabefahrung um Schäden am Rohrnetz festzustellen. Durch modernste Technik, so Andreas Neukirchner, ist heute ohne ein Ausgraben oder Freilegen der defekten Kanalisationsrohre eine Sanierung möglich, die zudem gegenüber einer Neuverlegung noch deutlich preisgünstiger ist. Punktuelle Rohrschäden können durch Einsetzen einer Art „Stent“ behoben werden. Aber auch ganze Rohrlängen können mit flexiblen „Inlinern“ aus getränkten Expoxidharz ausgekleidet und saniert werden. Selbst in mehrstöckigen Mehrfamilien-oder Geschäftshäusern können auch ganze Fallstränge mit diesem System saniert werden. Dabei zählt dieses Einbringen eines „Inliners“ als neue Leitung, wobei der Hersteller 30 Jahre Garantie gibt.
Der zertifizierte Kanal-und Rohrleitungfachbetrieb Andreas Neukirchner ist mit seinen verschiedenen Kundendienst-, TV-Kamera-, Saug-und Druckfahrzeugen (bis 14 m³, winterfest bis -20 Grad) in der gesamten Region im Umkreis von rund 80 Kilometern für Industrie, Kommunen, Abwasserverbände sowie für private Haus-und Grundstückbesitzer tätig.
Text und Fotos: Bernd Jackisch (Pressesprecher Haus & Grund)
Bürgerreporter:in:Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz |
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