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„Höchste Eisenbahn“ fordert verlässlichen Notfahrplan im Streikfall

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Südniedersachsen: „Höchste Eisenbahn“ fordert verlässlichen Notfahrplan im Streikfall (Stand: 20.12.2023)

Hallo liebe Eisenbahn-, ÖPNV- und SPNV-Interessierte!


„ÖPNV war und ist Teil der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Eine Grundmobilität muss für alle und jeden angeboten werden – auch im Fall von Tarifauseinandersetzungen und Streiks. Ein Verkehrsmittel, dass nach dem Prinzip Zufall verkehrt oder eben auch nicht, nutzt niemandem etwas. Dass es sich selbst in Frage stellt und damit den massenhaften Verlust von Arbeitsplätzen der Streikenden provoziert, ist eine Sache. Dass ganze Bevölkerungsteile von der Mobilität abgeschnitten werden, eine andere
.“

Michael Reinboth von „Höchste Eisenbahn“ macht keinen Hehl daraus, was er über die GDL und ihre Streikwut denkt. „Da ist halt ein Demagoge am Werk, der nur Macht will und dem alle bedingungslos hinterherlaufen. Da kann man nicht viel machen.“ Was aber gar nicht geht, ist, dass tagelang nicht einmal ein Minimum an Mobilität sichergestellt werden kann.

Die Bahn hat eine Beförderungspflicht, der sie nachzukommen hat, gleich, welches Verkehrsunternehmen auf einer Strecke unterwegs ist. Tagelange Streiks entbinden keinesfalls hiervon. „Dass man in solchem Fall Einschränkungen hinnehmen muss, ist leider so. Dass man aber hilflos mit ansehen muss, wie Termine platzen, man nicht zur Arbeit, zur Schule, zum Arzt kommt, das geht gar nicht.“

Reinboth kritisiert, dass es in Deutschland („auch diesbezüglich sind wir auf dem Status einer Bananenrepublik angekommen“) im Gegensatz zu Ländern wie Italien nicht möglich ist, einen verbindlichen Notfahrplan vorzugeben, der auch im Falle von Streiks gefahren werden muss. Auch dies sei ein Armutszeugnis unserer Verkehrspolitik. Er fordert, dass bei den geplanten Streiktagen der GDL im Minimum angeboten werden müssen:

1. Südharzstrecke
Northeim – Nordhausen und Westharzstrecke Braunschweig – Herzberg: Montag bis Freitag 6-7 Züge je Richtung, am Wochenende 4-5 Züge je Richtung
In Tagesrandlangen Kleinbusse bzw. Linientaxen auf Teilabschnitten wie Northeim – Herzberg oder Nordhausen - Walkenried
Abstimmung der Züge so, dass in Herzberg der Taktknoten angeboten werden kann

2. Sollingbahn
Northeim – Bodenfelde: Züge des Schulverkehrs plus Kleinbusse im 2-Std-Takt

3. Kreiensen – Bad Harzburg: Alle 2 Stunden Züge im Anschluss an die „Metronome“ in Kreiensen

Hierbei wird unterstellt, dass der „Metronom“ zwischen Göttingen und Hannover und der „Erixx“ zwischen Bad Harzburg und Hannover nicht bestreikt werden, weil sie zur Netinera-Gruppe gehören, für die es einen neuen Tarifvertrag gibt. Das würde auch kombinierte Fahrten Bus/Zug zwischen Bad Sachsa, Walkenried und Hannover über Bad Harzburg im angenäherten 2-Stunden-Takt ermöglichen, ebenso auch Fahrten Bad Sachsa – Braunschweig über Bad Harzburg.

Die rechtzeitige Kommunikation eines solchen Notfahrplans könnte nach Ansicht der Initiative in der ersten Januarwoche so erfolgen, dass sich die Kunden auf das dann eingeschränkte Angebot einstellen können. „So etwas sollte – im Interesse des Haltens der Kunden! – auch für eine ansonsten sinnvollen Argumenten kaum zugängliche Gewerkschaft möglich sein.“

Was fährt denn überhaupt noch?

Von den Streiks nicht betroffen sind alle Buslinien im und am Harz. Sie verkehren nach den aktuell möglichen Fahrplänen, also im Fall der Firma Hahne weiterhin nach dem eingeschränkten, aber stabilen Notfahrplan. Ausgenommen von den Streiks sind voraussichtlich ferner

Metronom
Göttingen – Hannover – Uelzen – Hamburg

Erixx
Bad Harzburg – Goslar – Hannover, Goslar – Bad Harzburg – Braunschweig und Braunschweig – Uelzen

Westfalenbahn
Braunschweig – Hannover – Minden – Bielefeld/Osnabrück Enno Wolfsburg – Hannover, Braunschweig – Hildesheim (Wolfsburg – Braunschweig derzeit ohnedies nur Busverkehr – und der fährt)

Abellio
Kassel – Nordhausen – Sangerhausen – Halle (Saale), Magdeburg – Sangerhausen – Erfurt, Thale – Halberstadt – Magdeburg, Goslar – Halberstadt – Aschersleben – Halle (Saale), Blankenburg – Halberstadt, Aschersleben – Dessau. Hier kann es aber, wenn auch noch ein Stellwerk bestreikt wird (eher die Ausnahme, noch hat die GDL hier wenig Einfluss), zu Teilausfällen kommen.

Außerdem verkehren uneingeschränkt die Züge der Harzer Schmalspurbahnen einschließlich der Straßenbahn in Nordhausen auf dem Abschnitt Ilfeld – Niedersachswerfen – Nordhausen.
Harz-Kursbuch liefert Hinweise

Das neue „Harz-Kursbuch“ liefert einige Hinweise für die Streiktage. Aus diesem kann man z.B. die parallel zu Bahnstrecken verkehrenden Buslinien ersehen. Die gibt es ja durchaus: Langelsheim – Goslar – Bad Harzburg, Herzberg – Bad Lauterberg/Bad Lauterberg – Bad Sachsa – Walkenried, Ellrich – Nordhausen, um ein paar Beispiele zu nennen. Naturgemäß ist man da länger, mitunter deutlich länger unterwegs, und in den Tagesrandstunden hapert es etwas am Angebot. Der ÖPNV ist eben am und im Harz auf sehr bescheidenem Niveau ausgebaut, und wenn das Rückgrat der Züge fehlt, wird es schwierig. Aber eben nicht gänzlich unmöglich!

Michael Reinboth

Viele Grüße

Burkhard Breme

Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"

37431 Bad Lauterberg

E-Mail: burkhard.breme@suedharzstrecke.de
Internet: http://www.suedharzstrecke.de

Bürgerreporter:in:

Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz

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