770. Newsletter Südharzstrecke - Fahrplanwechsel im Dezember 2020 - „Höchste Eisenbahn“ fordert Spätbus bis Walkenried - Aktualisierung des SIMPLEX-Fernbusfahrplans mit Fernbussen durch den Harz
Hallo liebe Eisenbahn-, ÖPNV- und SPNV-Interessierte!
1. Südharz: Fahrplanwechsel im Dezember 2020 - „Höchste Eisenbahn“ fordert Spätbus bis Walkenried ab Dezember
(Stand: 20.08.2020)
Der Ausblick auf den Jahresfahrplan 2021 ist für die Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ durchaus erfreulich. Deswegen geizt Sprecher Michael Reinboth auch nicht mit Lob für die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) in Hannover: „Die geben sich schon große Mühe, und sie stehen auch zu ihren Zusagen.“ Schade nur, dass sie von ihren Kolleginnen und Kollegen in Thüringen ein ums andere Mal im Stich gelassen werden. In Erfurt hat man ganz offenbar an der „Südharzstrecke“ nicht das geringste Interesse. Reinboth: „Die nehmen die durchaus ja vorhandenen Mittel lieber, um sie in Züge ins bayrische Coburg zu investieren, die in Thüringen außer Erfurt keinen anderen Halt bedienen und dort auch niemandem nutzen. Für den Landesnorden gibt es nichts.“
Und so fällt das Angebot zwischen dem Landstrich um Herzberg und Osterode und dem Ostzipfel des Landkreises um Bad Sachsa und Walkenried immer weiter auseinander. Das jedoch möchte „Höchste Eisenbahn“ gern ändern.
Deutliche Angebotserweiterung auf der Westharzstrecke
Auf „grün“ stehen die Signale für die Westharzstrecke. Nach umfangreichen Investitionen in die Streckentechnik im Bereich Gittelde und Münchehof löst die LNVG im Dezember ihre Zusage ein, dass mit der Ertüchtigung von Signalen und Weichen auch der sonntägliche Stundentakt einhergehen wird. Ab Fahrplanwechsel im Dezember werden die Regionalbahnen zwischen Braunschweig und Herzberg somit auch an Sonn- und Feiertagen jede Stunde in beiden Richtungen verkehren. Das verbessert die Anschlüsse nicht nur in Braunschweig, sondern auch in Seesen nach und von Goslar und in Herzberg nach und von Göttingen, Nordhausen und – mit dem Bus – Bad Lauterberg und St. Andreasberg.
Die LNVG setzt noch eins drauf und verlängert die Betriebsstunden auf der Westharzstrecke an allen Wochentagen. Der letzte Zug aus Braunschweig trifft in Herzberg künftig um 23.21 Uhr ein und hat noch Anschluss an den letzten Zug ab Herzberg nach Göttingen, Ankunft dort um 0.09 Uhr. Umgekehrt wird der letzte Zug in Richtung Braunschweig den Bahnhof Herzberg nun um 22.34 Uhr, also auch eine Stunde später als heute, verlassen. Dieser Zug hat Anschluss sowohl aus Göttingen (ab 21.49) als auch aus Nordhausen (ab 21.39) und erreicht Braunschweig Hbf um 23.51 Uhr.
An Samstagen geht es ebenfalls eine Stunde früher los: Braunschweig Hbf ab 6.05 bis Herzberg 7.21 und umgekehrt Herzberg ab 6.34 bis Braunschweig Hbf 7.51 Uhr. Dieser Zug hat Anschluss von Göttingen (ab 5.49) und von Nordhausen (ab 5.39), während es bei Ankunft um 7.21 um 7.26 nach Göttingen und um 7.30 nach Nordhausen weitergeht.
„Die Westharzstrecke nimmt eine wirklich tolle Entwicklung. Die Südharzstrecke profitiert hiervon durch bessere Anschlüsse nach und von Osterode, Seesen und Braunschweig. Alles in allem werden hierdurch das System Bahn und der ÖPNV im Altkreis deutlich gestärkt“ merkt Reinboth an. Der ZVSN wiederum kann nunmehr auf einige der zusätzlich bestellten Kleinbusleistungen zwischen Herzberg und Osterode verzichten – und auf diesen Punkt kommt Reinboth dann auch zurück, wenn es um die Südharzstrecke geht.
Null Bewegung auf der Südharzstrecke
Der Fahrplan auf der Südharzstrecke bleibt hingegen, wie er ist. Es wird keine zusätzlichen Züge geben, weil die Nachbarn in Thüringen hieran kein Interesse haben. „Aber es ist nun wirklich nicht mehr einzusehen, dass Bad Sachsa und Walkenried für die Fehler im Nachbar-Bundesland mit büßen müssen. Schließlich liegen beide Orte in Niedersachsen und haben ein ebensolches Anrecht auf späte Verbindungen wie Herzberg, Osterode und Bad Lauterberg.“
Der Zug 21.49 ab Göttingen wird Montag bis Donnerstag sowie Sonntag wie bisher in Herzberg enden. Neben dem neuen Zug nach Braunschweig, der eine entsprechende Kleinbus-Fahrt ersetzt, gibt es weiterhin einen Abbringer nach Bad Lauterberg. Die Verlängerung der Zugfahrt bis Walkenried, die mit einer Rückleistung nach Herzberg verbunden wäre, wird in Hannover abgelehnt. Sie mache nur Sinn, wenn die Züge nach Nordhausen und zurück verkehren würden.
Spät-Kleinbus von Herzberg bis Walkenried gefordert
„Das mag ja sein. Aber, wie gesagt, Bad Sachsa und Walkenried liegen in Niedersachsen und im Kreis Göttingen. Sie haben denselben Anspruch auf Teilhabe am kulturellen Leben wie Osterode und Bad Lauterberg, denselben Anspruch auf späte Erreichbarkeit. Sie dürfen nicht dafür bestraft werden, dass sie grenznah liegen und Thüringen wie immer nichts tun will.“
Michael Reinboth hat da auch einen Vorschlag. „Der ZVSN spart ab Dezember diverse Kleinbus-Leistungen zwischen Herzberg und Osterode ein, da dort ja künftig Züge fahren werden. Statt dieser Leistungen sollte eine einzige neue Leistung von Montag bis Donnerstag und an Sonntagen eingerichtet werden, nämlich eine Aussteiger-Tour bis Bad Sachsa und Walkenried.“
Diese müsste, so Reinboth, Herzberg um 22.35 Uhr, also nach Ankunft der Züge aus Göttingen und Braunschweig, verlassen und nonstop über die B 243 nach Bad Sachsa und Walkenried verkehren. Eine Bedienung von Bad Lauterberg-Barbis ist nicht erforderlich, da Barbis von der bereits vorhandenen Leistung nach Bad Lauterberg mit erfasst wird, ebenso Scharzfeld. „Es ginge also recht zügig voran.“ Zudem wäre die Fahrt als reine Aussteigerfahrt durchzuführen, d.h. sie würde Bad Sachsa Bahnhof und Walkenried Bahnhof nur zum Aussteigen ansteuern. Das spart weitere Kilometer ein, wenn zum Beispiel Fahrgäste nur bis Bad Sachsa an Bord sind. Dann endet die Fahrt dort. Meldet sich in Herzberg gar kein Kunde, dann fällt die Fahrt ganz aus. Kosten entstehen natürlich dennoch, weil ja ein Fahrzeug mit Fahrer zumindest bereitgestellt werden muss. Aber: Kein Fahrgast – keine Fahrt.
Reinboth möchte die Fahrt aber nicht als „Rufbus“ einrichten. „Das ist viel zu umständlich und schreckt ab. Das Angebot besteht regulär, aber gefahren wird nur, wenn Fahrgäste da sind.“ Konzessionelle Hürden sieht er ebenfalls nicht. „Es handelt sich um eine reine Schienenersatzleistung zu einer Zeit, wo reguläre Busse zwischen Bad Lauterberg und Bad Sachsa nicht verkehren. Und diese Relation der Linie 471 wird auch gar nicht berührt. Es geht nur um die Verlängerung der Zugfahrt von Herzberg bis nach Walkenried.“
Die Initiative hat sich per Mail in dieser Sache bereits an die LNVG und den ZVSN gewandt und hofft auf Unterstützung aus dem politischen Raum.
Michael Reinboth
2. Harz / Deutschland: Aktualisierung des SIMPLEX-Fernbusfahrplans mit Fernbussen durch den Harz
(Stand: 20.08.2020)
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Viele Grüße
Burkhard Breme
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"
37431 Bad Lauterberg
E-Mail: burkhard.breme@suedharzstrecke.de
Internet: http://www.suedharzstrecke.de
Bürgerreporter:in:Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz |
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