Erneut Unterschriften zum Erhalt des Stadtjugendpflegers gesammelt (ergänzte Version)
Bad Lauterberg (bj). Die Jugendlichen aus Bad Lauterberg und Umgebung nehmen die geplante Streichung der Stelle des Stadtjugendpflegers und die Umstellung in eine ehrenamtliche Aufgabe nicht ohne Weiteres hin.
Nach den Protesten in der vergangenen Woche trafen sich am Samstagvormittag (15. Februar 2014) erneut zahlreiche Jugendliche in der Fußgängerzone und sammelten Unterschriften für den Erhalt des Stadtjugendpflegers, der nun bereits zum zweiten Mal aus Kostengründen eingespart werden soll. Dabei erhielten die Jugendlichen nicht nur Unterstützung von Vertretern der Jugendpflege aus den Nachbarorten, sondern auch von verschiedenen Ratsmitgliedern aus der Opposition, des DGB-Orts-und Kreisverbandes sowie vom Bürgerbündnis "Bunt statt Braun".
Nicht verstehen können die Jugendlichen, auch das nach ihrer Meinung undemokratische Vorgehen der Verwaltung, denn trotz Beantragung sieht der Bürgermeister, wie auch der Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Jugend, Schulen, Kultur und Sport offensichtlich keinen Beratungsbedarf in dem wichtigen Ausschuss. Vielmehr sollen die Einsparmaßnahmen lediglich im Finanzausschuss beraten und dann in einem übereilten Ratsbeschluss abgesegnet werden.
Auch beim 2. Aktionstag zeigten sich wieder viele Einwohner Bad Lauterbergs und aus dem gesamten Landkreisgebiet mit den Initiatoren solidarisch und gaben durch ihre Unterschriften, der in Bad Lauterberg geplanten Maßnahme einer Streichung der Mittel für die öffentliche Jugendpflege, eine Absage. Einhellig vertraten die Anwesenden die Auffassung, dass es nicht nur sträflich, sondern geradezu unvertretbar sei, diese Mittel gänzlich zu streichen.
Gerade Jugendliche aus schwierigen familiären Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund benötigen die Hilfe und Unterstützung einer fachlich und psychologisch geschulten öffentlichen Jugendarbeit. Gerade diese sind oftmals auch nicht in Vereinen und Verbänden organisiert und finden so keinen kompetenten Ansprechpartner und Hilfe, so die Initiatoren und Unterstützer. Nachdem man diesen Fehler in Bad Lauterberg schon einmal gemacht habe, sollte man diesen auf keinen Fall wiederholen.
An die Politik richtete sich nochmalig der Wunsch, diesen Tagesordnungspunkt von der „Einsparungsagenda“ in Bad Lauterberg zu streichen. Aus Sicht der Unterstützer ist es gerade eine öffentliche Aufgabe aktive Jugendarbeit, vor Ort, vorzuhalten. Man könne nicht zuerst bei den schwächsten Gliedern der Gesellschaft, den Kindern und Jugendlichen, anfangen den „Rotstift“ anzusetzen, ohne vorher andere Möglichkeiten auszuloten. Die Begründung des demografisch bedingten Rückgangs der Anzahl der Kinder und Jugendlichen in unserer Region zieht nach Angabe der Initiatoren nicht.
Gerade im Zuge der letzten Kommunalwahlen haben alle politischen Parteien versprochen, weiterhin für die Belange der Kinder und Jugendlichen einzutreten und diese zu fördern. Lippenbekenntnisse könnte diese, durch diese Politik, erst recht in die Arme der „Wölfe im Schafspelz“, also rechtsextremen Gruppierungen, führen. Auch dieser Aspekt sollte vor politischen Entscheidungen einmal bedacht werden.
Bürger, die ebenfalls die Jugendlichen zum Erhalt der Stelle des Stadtjugendpflegers unterstützen möchten, können auch im Internet ihre Stimme abgeben unter:
Bürgerreporter:in:Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz |
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