Beim Bau eines Swimmingpools einen 800 Jahre alten Keller in Saaleck gefunden
ImSommer 2010 machte Günther Mann beim Ausschachten seines im Bau befindlichen Pools eine Endeckung. Er war gerade dabei mit einem Bagger den Grund seines Schwimmbeckens noch einmal zu begradigen um letzte Unebenheiten auf dem Boden zu beseitigen, da versank die Baggerschaufel in einem plötzlich aufgehendenLoch . Der Besitzer hat nicht schlecht gestaunt als er das Ausmaß der ( Höhle ) in Augenschein nahm. Für ihn stand sofort fest das muß näher untersucht werden, er fragte telefonisch bei Herrn Finke in Naumburg an ob er sich die Sache einmal anschauen könnte. Udo Finke war genau der Richtige für den Einsatz,er ist nicht nur ehenamtlicher Denkmalpfleger im Landesamt Halle, er ist auch noch Miglied des Höhlen- und Karstforscher e.V. Naumburg- Weißenfels. Bei der Begutachtung des feinsäuberlich aus dem Löss herausgearbeiteten Stollen kam heraus das dieser über 6 m lang ist und mit links und rechts vom Hauptgang ausgearbeiteten Nichen die ca. 1 m tief versehen sind.
Was ist Löss? Löss ist ein von Wind transportiertes und auch vom Wind abgelagertes Sediment, also sehr fein und ohne Gesteinseinschlüsse. Das macht dieses Material so beliebt beim Ausbau eines Kellers der ohne Natursteinverkleidung auskommt. Beim ersten Ansehen der im Keller gefundenen Scherben wurden diese auf ein Alter zwischen 400 und 800 Jahre geschätzt., das war im Sommer. Im Herbst fragte ich bei Frau Dr. Grünberg in Halle im Landesamt für Archäologie nach, was bei der Untersuchung der Scherben herrausgekommen ist . Sie verwies mich auf einen Mann der sich der Sache noch einmal annehmen wolle. Nach mehreren telefonischen Absprachen trafen wir uns im Januar bei Kaffee und Kuchen und einer gut beheizten Wohnung. Bei der Begutachtung der Scherben kam dann die Bestätigung vom Referent der Bodendenkmalpflege Torsten Schunke das es sich bei den ältesten Stücken der Scherben um mittelalterliche Stücke handelt. Herr Schunke erzählte das solche Lösskeller im südlichen Raum von Deutschland schon öffters gefunden wurden, aber der jetzt enteckte sei erst der vierte oder fünfte der in unseren Breitengraden zu verzeichnen ist. Für unsere Region ist das schon eine kleine Sensation. Die Scherben werden in naher Zukunft auf Burg Saaleck zu sehen sein.
Beim Plaudern mit Herrn Schunke stellte sich herraus das er ein ehemaliger Klassenkammerad meiner Frau war. Die hatten sich seit der Schulteilung im Jahr 1974/75 nicht mehr gesehen, so klein ist die Welt.
Die Bilder wurden von Herrn Finke zur Verfügung gestellt, nochmals vielen Dank.
Bürgerreporter:in:uwe Zeidler aus Bad Kösen |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.