AWO Helsen fährt in das Paderborner Land
Am 22. September war es mal wieder soweit. Die Herbstfahrt der AWO Helsen stand an. Wir hatten etwas Bedenken, weil das Wetter in der vorgehenden Woche nicht gerade gut war. Aber Petrus war mit uns, der Samstag war richtig schön. So sind wir mit einer Gruppe von 23 Mitglieder und Freunde der AWO Helsen in das Paderborner Land gefahren.
Unser Zielort war Delbrück. Delbrück mit seinen 10 Stadtteilen ist mit 30.000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt im Kreis Paderborn.
Als erstes haben wir uns bei einem Westfälischen Frühstücksbuffet richtig gestärkt. "Das gastliche Dorf“ ist ein Ensemble verschiedener original restaurierter Bauernhöfe aus dem 16. und 18. Jahrhundert. Begonnen hat die Geschichte des Gastlichen Dorfs 1978, wo Heinz-Josef Antpöhler, Inhaber einer Industriebäckerei, während eines Urlaubs ein Backhaus entdeckt und ihm daraufhin die Idee kam, seinen Kunden die alte Backtradition wieder näher zu bringen. Also nahm die Familie ein altes Backhaus aus 1680 wieder in Betrieb. Darin wird auch heute noch ein deftiges Holzofenbrot mit Natursauerteig nach alter Rezeptur gebacken. Dazu wurden zwei Vierständerhöfe aus 1677 und 1765 wieder aufgebaut. Seit der Einweihung der beiden Gebäude 1989 und 1992 ist das Gastliche Dorf ein beliebtes Ausflugsziel. Es gibt dazu noch einen Dorfladen, wo das frische Holzofenbrot, selbstgebackenes Gebäck und weitere bäuerliche Erzeugnisse wie Honig, Wurst und Marmeladen verkauft werden. Natürlich gibt es auch den berühmten Florentiner, ein Gebäck aus Nüssen, Honig und Mandeln.
Nach dem Frühstück und einem Spaziergang über das Gelände sind wir im Tierpark gefahren. Der Tierpark Nadermann wurde im Jahr 1967 gegründet und befindet sich seitdem in Familienbesitz. Einst auf dem Gelände eines alten Bauernhofes entstanden, bildet der Park heute ein Areal mit einer Fläche von acht Hektar. Die direkt an das Naturschutzgebiet Rietberger Emsniederung angrenzende Anlage kann über einen Rundweg besichtigt werden. Der Zoo ist mit ca. 600 Tieren aus etwa 100 Arten besetzt. Einen Schwerpunkt des Tierbestands bilden Raubtiere, hierzu zählen unter anderem Geparde, Löwen, Jaguare und Ozelote. Weitere in Freigehegen gehaltene Arten sind Dromedare, Lamas, Trampeltiere und Alpakas. Viel Spass hatten wir auch am Freigehege für Javaneraffen sowie an den diverse Volieren, in denen verschiedene Greifvogelarten wie Geier und Eulen beheimatet sind.
Als letztes Ziel hatten wir die Wewelsburg ausgesucht, ein Bergschloss im Stadtteil Wewelsburg der Stadt Büren. Sie liegt über dem Tal der Alme und ist eine der wenigen Burgen mit dreieckigem Grundriss in Deutschland. 1123 errichtete Graf Friedrich von Arnsberg an diesem Standort eine Burg. Nach seinem Tod wurde die Burganlage von Bauern wieder zerstört. Später besassen die Grafen von Waldeck und die Fürstbischöfe von Paderborn Burgen an dieser Stelle. Das heutige Gebäude wurde von 1603 bis 1609 errichtet. Von 1934 bis 1945 wurde die Burg von der SS genutzt und teilweise umgestaltet. Heute sind in der Wewelsburg das Historische Museum des Hochstifts Paderborn und eine Jugendherberge untergebracht. In 29 Räumen wird hier die Geschichte des Paderborner Landes nachgezeichnet. Ebenso sehr interessant war der Besuch in die Erinnerungs- und Gedenkstätte 1933-1945. Diese befindet sich im ehemaligen SS-Wachgebäude am Burgvorplatz und informiert umfassend über die Geschichte der SS. Zugleich wird hier der Opfer der SS-Gewalt gedacht. Ab 1933 plante der Reichsführer SS ein ideologisches Zentrum in der Wewelsburg zu errichten. Zunächst als Schulungsstätte für SS-Offiziere gedacht, wurden im Verlauf der 1930er Jahre Massnahmen ergriffen, welche die Wewelsburg mehr und mehr in eine abgeschottete, zentrale Versammlungsstätte für die höchsten SS-Offiziere umformen sollten. Eine gigantische Burganlage sollte in Wewelsburg entstehen. Umgesetzt werden sollten diese Pläne von Häftlingen eines extra für die Bauvorhaben eingerichteten Konzentrationslagers im Ort. Über 3900 Häftlinge wurden zur Arbeit gezwungen. Mindestens 1285 Menschen fanden hierbei den Tod. Nach der Niederlage von Stalingrad wurde ein Baustopp verfügt und das Konzentrationslager bis auf ein kleines Restkommando aufgelöst. 1945 befreiten amerikanische Soldaten das Restkommando, nachdem eine SS-Einheit noch erfolglos versucht hatte, die Wewelsburg den Erdboden gleich zu machen. Als bauliche Überreste sind heute zwei Räume im Nordturm der Burg erhalten geblieben, die Teil des Ausstellungsrundgangs sind: die „Gruft“ und der „Obergruppenführersaal“.
Im Burgcafé wurde der Tag gemütlich beendet. Der Vorstand hatte im Laden des Gastlichen Dorfs mehrere Leckereien eingekauft, die auf der Rückfahrt im Bus verlost worden sind. Nach einem schönen Tag sind wir dann um 19.00h wieder in Bad Arolsen angekommen.
Bürgerreporter:in:Denis Delaruelle aus Bad Arolsen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.