SUP – Interview mit Thomas Hanke-Hanel
SUP – Interview mit Thomas Hanke-Hanel
SUP eignet sich für Jung, Alt und Einsteiger - und es ist ein besonders gutes Training für die Muskulatur. Ein sicherer Stand, ausreichende Ausdauer und Fitness sowie gute Schwimmkenntnisse sind dazu unbedingt erforderlich. Ganz wichtig ist auch das richtige Brett. Wir wollten unserm Schwabenmitglied Thomas hierzu einige Fragen stellen.
MS: BKV Ressortleiter für SUP (Stand Up Paddling) Wolfgang Kennel hat wieder SUP Instruktoren ausgebildet und Du Thomas zählst hier auch dazu. Wir freuen uns, wenn Du Dein Wissen an die SUP Interessierten bei den Kanu Schwaben weitergeben wirst. Wie sieht Dein Tätigkeitsfeld aus?
THH: Als Sup Instruktor führe ich Interessierte in das Stand Up Paddling – SUP – ein. Das fängt an bei einer kleinen Materialkunde, Sicherheit, Paddelgrundtechnik bis hin zum Naturschutz.
MS: SUP hat eine wachsende Anhängerschaft, wie kommt es dazu und welche Trainingsmöglichkeiten bieten hier die Flüsse und Seen in der Region Augsburg und besonders welche sind zu empfehlen?
THH: In der Tat die Anhängerschaft ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, was sicherlich nicht nur an den verschiedenen Reizen des SUP’pen liegt, wie sich in der Natur zu bewegen, Gutes für den Körper zu tun - es werden beim SUP'pen viele Muskelgruppen und der Gleichgewichtssinn angesprochen. Ich denke, auch die Corona Lockdown’s haben dazu beigetragen, denn Verreisen war ja nicht möglich.
Im Raum Augsburg bieten einige Seen und Flüsse je nach Können gute Gelegenheiten zum Paddeln, am bekanntesten dürfte der Mandichosee sein, aber auch der Lech bietet viele Möglichkeiten. Und wer ein “paar Minuten” mit den Öffentlichen oder Auto investiert, dem eröffnen beispielhaft Ammersee, Wörthsee, Pilsensee und Starnberger See viele Paddelspielplätze.
MS: Welche Boards sind für den Anfänger am besten geeignet und welche Paddelgröße (Paddelschaft) sind zu empfehlen?
THH: Für den Anfang sind kippstabile Boards für die ersten Versuche auf dem Wasser am besten geeignet, das sind breite Boards. Bei den Paddeln gehen die Meinungen schnell auseinander, da gibt es ovale oder runde Paddelschafte, Paddelschafte aus Aluminium bis hin zum Carbon bis hin zu verschiedenen Groove Formen. Für den Anfang reicht ein einfaches längenverstellbares Paddel, das sollte aber vorher mal in der Hand gehalten werden, um ein Gefühl zu bekommen. Mit dem Material ist auch das Gewicht des Paddels verknüpft. Kurzum in die Hand nehmen und ausprobieren.
MS: Du bist ja auf eine sehr aufgeschlossen leidenschaftliche Kanu Schwaben SUP Gruppe gestossen, wie groß ist diese Gruppe und können auch interessierte Jugendliche mit einbezogen werden?
THH: Ja, in der Tat, das ist eine coole Truppe. Ich glaube wir sind aktuell zu zehnt. Die Gruppe wächst stetig an. Wir sind eine offene Gruppe. Jede / Jeder ist willkommen, auch Jugendliche. Paddel-Erfahrung sowie ein entsprechendes Board (schnelleres Board) sollte schon vorhanden sein, um auch mal schnelle und ausdauernde Runden zu paddeln.
MS: Interessant sind auch für die Fortgeschrittenen irgendwann die zahlreichen SUP Wettkämpfe, besonders Alps Trophy hört sich spannend an. Es gibt ja verschiedene SUP Wettkämpfe wie Long Distance mit 10 km, Short Distance mit 3 km sowie 200 m Sprint, Technical Race usw. In welcher Distance startet ihr am Liebsten und und was macht den Reiz an SUP Wettkämpfen aus?
THH: Das ist eine gute Frage, was den Reiz angeht. Wir kommen alle aus verschiedenen Sportarten und haben dort schon an Wettkämpfen teilgenommen. Da lag es auf der Hand auch bei SUP Wettkämpfen zu starten und sich ein wenig zu messen. Man trifft alte und neue Bekannte / Gleichgesinnte, plaudert, fachsimpelt über neues Material und kommt ein bischen herum (Bodensee, Altmühlsee, Pilsensee, Isar, Gardasee um nur einige zu nennen)...und beendet den Tag mit einem geselligen Beisammensein. Manchmal wird auch gegrillt. Wir starten je nach Können, Lust und Laune auf unterschiedlichen Distanzen, mehrheitlich allerdings bei 10 km oder 3 km.
MS: Schwabenkanute Normen Weber – Wildwasser Rennsportler nimmt auch bei diversen SUP Wettkämpfen sehr erfolgreich teil und besucht zudem internationale Wettkämpfe. Holt ihr euch Tipps von ihm oder ergibt sich sonst die Gelegenheit zum speziellen Erfahrungsaustausch?
THH: Da er leider nicht in der Region wohnt, ist es schwierig sich auszutauschen oder Tipps zu holen. Danke für die Idee, ihn mal anzusprechen und vielleicht klappts ja mal, mit ihm ein paar Runden hier auf dem See oder Lech zu paddeln und Tipps abzuholen.
MS: Nun würde uns noch interessieren, wie alt Du bist, wie kam Deine Leidenschaft für den SUP Sport kamst und welches Deine besonderen Erfahrungen damit sind? Was sind Deine weiteren Ziele?
THH: Ich bin 42 Jahre jung. Ich wollte schon immer auf dem Wasser unterwegs sein, mich hatte nichts so richtig angesprochen. Dann kamen Anfang der 2010er Jahre die ersten SUP’s, insbesondere die aufblasbaren Boards (auch Inflatable). Meine Frau hat mich dann mit einem Schnupperkurs überrascht. Meine Leidenschaft war damit geboren. Viele Boards sind inzwischen gekommen und gegangen... Das SUP’pen ist ein sehr naturnaher Sport, das gefällt mir, da ich auch gerne in den Bergen und am Fels unterwegs bin. Auf dem Wasser (so wie in den Bergen) den Alltag hinter sich lassen und den ein oder anderen Sonnenaufgang (für Frühaufsteher) und vor allem Sonnenuntergang auf dem Wasser genießen. Ich verbinde damit schöne naturnahe Erlebnisse und lernte die Natur auch von anderen Seiten kennen (Wind, Wellen, Strömung,...) Als “blutiger” Anfänger bin ich damals 12 km am Brombachsee bei dem 1. European SUP Meisterschaften einfach so mitgepaddelt, das war ein Race mit allen Facetten, Sonne, Wind, Wellen... irgendwie habe ich es dann doch geschafft, die 12 km durchzuhalten und es hat einfach riesig Spaß gemacht... und den habe ich bis heute nicht verloren. SUP macht ein wenig süchtig...
SUP gibt es mittlerweile auch im Wildwasserbereich, hier möchte ich noch mehr erfahren und zu guter letzt mich treiben lassen, was sich in Sachen SUP bei Kanu Schwaben so tut.
Zu meinen Zielen... Nachdem es inzwischen viele verschiedene Events gibt, wie z. B. 24 Stunden Rennen, Marathon etc. möchte ich irgendwann mal bei so einem “Rennen” dabei sein.
Wir bedanken uns recht herzlich für das Interview und wünschen Dir und den anderen SUP Begeisterten eine tolle Zeit und viel Erfolg.
Thomas HH besuchte übrigens am Wochenende den Bodensee Marathon.Seit 2014 sind auch SUP´ler beim Bodensee Marathon dabei, 2016 absolvierte eine Schweizerin die gesamte Distanz über 42 km in 5:28 Stunden auf dem SUP-Board. Die meisten Teilnehmer starten gewöhnlich im K1 der Herren auf der Halbmarathon-Distanz, gefolgt von den Marathon-Startern im K1 der Herren.
Thomas Hanke-Hanel errang beim 25. Bodensee-Kanu-Marathon in Iznang auf der Halbmarathonstrecke den 3. Platz (Gesamtzeit 2:30:40 AM Stunden) in der Bootsklasse SUP. Für ihn war der Halbmarathon ein tolles Ereignis und die Freude war groß über seinen 3. Platz. Da die anderen Schwaben SUP-ler zur Zeit Urlaub in verschiedenen Ländern machen, war er alleine vor Ort. Starke Leistung.
Welche SUP Wettkämpfe stehen noch auf seinem Zeitplan?
Saison 2022:
• SUP Alps Trophy:
“eingeplant” sind noch Bodensee – Radolfzell am letzten Augustwochenende (27./28.8.) und Pilsensee (17.9.).
• Deutsche Meisterschaft ebenfalls am Bodensee, gleiches Wochenende wie SUP Alps Trophy
• München Anfang Oktober SUP Race im Rahmen des Drachenbootrennen, Termin steht noch nicht fest.
• Bodenseechallenge Ende Oktober (29.10.2022)
Bürgerreporter:in:Marianne Stenglein aus Augsburg |
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