Augsburg war im Olympiafieber
5 Schwabenkanuten 1x Silber und 1 x Bronze

Elena Lilik holte die Silber Medaille im Canadier Einer Damen bei den olympischen Spielen in Vaires-sur-Marne / OS Paris 2024 - | Foto: Marianne Stenglein und  1 Foto Uta Büttner
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  • Elena Lilik holte die Silber Medaille im Canadier Einer Damen bei den olympischen Spielen in Vaires-sur-Marne / OS Paris 2024 -
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Augsburg im Olympiafieber – fünf Kanu Schwaben waren bei den olympischen Spielen 2024 in Paris 2024 im Wildwasser Nautical Stadium dabei.
Am Mittwoch, den 17.7.2024 erfolgte die offizielle Verabschiedung der Olympiateilnehmer Paris 2024 durch die Stadt Augsburg und Frau Eva Weber/ Oberbürgermeisterin und fand am Bootshaus der Kanu Schwaben statt.
Die heiße Phase der olympischen Spiele begann damit- eine anspruchsvolle Kanuslalom Strecke wartete auf die Slalomkanuten*innen!
Die Kanu-Slalom-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen 2024 wurden auf einer technisch anspruchsvollen Strecke ausgetragen. Bundestrainer Klaus Pohlen erläuterte die Details und Vorbereitungen.
Die Strecke wurde im Jahr 2019 als Teil des Nationalen Zentrums für Kanurennsport und Rudern fertiggestellt. Doch es gab Herausforderungen: Die ursprüngliche Verteilung des Gefälles und die Art der Hindernisse waren nicht olympiareif. Zudem erforderte die neue Sportart Kajak Cross zusätzliche Anpassungen, wie eine Startrampe und eine erhöhte Wassertiefe im Eintauchbereich. Diese Umbauten wurden 2022 und 2023 durchgeführt, und die finalen Anpassungen der künstlichen Hindernisse erfolgten im Mai 2024.
Mit einer Länge von 270 Metern, einem Gefälle von 5 Metern und einer Wassermenge von 12 m³/Sekunde bietet die Strecke viele Wasserwalzen, die den Wettkampf besonders fordernd machen. "Es gibt nahezu keine Möglichkeit, sich während eines Laufes zu schonen", so Pohlen. Die Streckenkenntnis spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg.
Das deutsche  Slalom-Team hatte bereits drei intensive Trainingsblöcke absolviert und reiste am 19. Juli 2024 nach Paris , um eine Woche vor Beginn der Wettkämpfe weitere Trainingseinheiten auf der Strecke zu absolvieren. "Wir verfolgen das Motto, dass alle unsere Sportlerinnen und Sportler eine Medaillenchance besitzen. Wir wollen offensiv um Medaillen mitfahren und müssen uns nicht verstecken", betonte Pohlen.
Die Stimmung warTeam ist fokussiert und konzentriert. "Es ging nur noch darum, die Leistung am entscheidenden Wettkampftag auf den Punkt zu bringen", erklärte Pohlen. Das Trainerteam hatte volles Vertrauen in die Athletinnen und Athleten und war zuversichtlich, dass sie bei den Olympischen Spielen erfolgreich abschneiden werden
Kanuslalom-Quoten für Paris 2024 vergeben

Der Internationale Kanuverband hatte offiziell bestätigt, dass alle Quotenplätze für den Kanuslalom bei den Olympischen Spielen in Paris vergeben sind.
17 Tage vor der offiziellen Eröffnung der Olympischen Spiele konnte die ICF die Nationen bekannt geben, die sich Quoten für die Spiele gesichert haben, bei denen der Kajak-Cross sein Debüt geben konnte. Insgesamt 84 Paddler aus 32 Nationalen Olympischen Komitees aus Afrika, Asien, Europa, Panamerika und Ozeanien waren in Paris um den Ruhm im Kanuslalom kämpfen.
Darunter befindet sich auch eine zusätzliche Quote, die im Mai an Amir Rezanejad Hassanjani vergeben wurde, nachdem das Internationale Olympische Komitee ihn in die Olympiamannschaft für Flüchtlinge für Paris 2024 berufen hatte, während die Komoren von der Dreierkommission für die Olympischen Spiele ebenfalls eine Quote erhielten.
Frankreich erhielt sechs Quoten, was bedeutet, dass die heimischen Paddler im Kanu der Frauen, Kanu der Männer, Kajak der Frauen, Kajak der Männer, Kajak Cross der Frauen und Kajak Cross der Männer antreten konnten. Die Tschechische Republik, Spanien und Deutschland haben jeweils fünf Quotenplätze erhalten, während Australien, Großbritannien, Irland, Italien, Japan, Slowenien und die Slowakei jeweils vier Plätze erhalten haben. Jeweils drei Paddlerinnen und Paddler konnten für das österreichische, das chinesische, das niederländische und das polnische Team bei den Spielen an den Start gehen.
Brasilien, Kanada, Neuseeland, die Schweiz, Chinesisch-Taipeh und die Vereinigten Staaten hatten sich jeweils zwei Quotenplätze gesichert.
Die Länder mit nur einem Vertreter waren Algerien, Andora, Kroatien, Marokko, Mexiko, Senegal, Schweden, Tunesien und die Ukraine. Unter anderem gaben Tunesien und die Komoren ihr Debüt im Kanuslalom bei den Olympischen Spielen . Die Parität zwischen den Geschlechtern ist für eine weitere Olympiade gesichert, denn es gibt drei Disziplinen für Frauen und drei für Männer im Kanuslalom.
Die Wettkämpfe fanden vom 27. Juli bis zum 5. August im Nautischen Stadion von Vaires-sur-Marne statt.

Die Kanu-Wettbewerbe der Olympischen Spiele 2024 fanden im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne im Pariser Vorort Vaires-sur-Marne statt. Das Stadion wurde zwischen 2016 und 2019 erbaut und 2019 als erste neu entwickelte olympische Anlage eröffnet. Das Wassersportzentrum  vereint Wassersportstadien sowie den Freizeitkomplex Vaires-Torcy.  
Einzigartiges Design und Ausstattung
Entworfen wurde das Stadion von den Architekten Auer+Weber+Assoziierte. Das Stadion in drei Bereiche gegliedert: den See, das Wildwasserstadion und den Wohnbereich. Das 4.400 m² große Sportzentrum umfasst die neue Wildwassersportanlage „Stade d’eau vive Vaires-sur-Marne“ und die Regattastrecke „Stade nautique de Vaires-sur-Marne“, auf denen die olympischen Kanu- und Ruderwettbewerbe ausgetragen werden. Zusätzlich gibt es ein sportmedizinisches Zentrum, ein Krafttrainingszentrum, Verwaltungsräume, ein Medienzentrum sowie ein Trainings- und Unterkunftszentrum.
Die paralympischen Turniere im Para-Rudern und Parakanu werden im angrenzenden Freizeitkomplex Vaires-Torcy stattfinden.
Moderne Sporteinrichtungen
Das Sportzentrum verfügt über ein Wildwasserstadion mit zwei Strecken: einer 300 Meter langen Wettkampfstrecke und einer 150 Meter langen Trainingsstrecke. Außerdem gibt es auf dem Gelände eine 2.200 Meter lange Regattastrecke für den Kanu-Rennsport. Eine Besonderheit ist, dass beide Disziplinen an einem Standort ausgetragen werden.
Die Anlage liegt 39 Kilometer vom Olympischen und Paralympischen Dorf entfernt und bietet Platz für mehr als 12.000 Zuschauer.
Bereits vor den Olympischen Spielen war die Strecke Schauplatz bedeutender Events, darunter das Weltcup-Finale Slalom 2023, das als Pre-Olympics-Wettkampf diente.
Kompetenzzentrum und Freizeitangebote
Das Wassersportzentrum ist ein bedeutendes Kompetenzzentrum für den Wassersport und Sitz des französischen Kanu- und Kajakverbands sowie der Ruderliga Île-de-France. Neben Peking und Sydney gehört das Stadion zu den wenigen weltweit, die die nötigen Einrichtungen für olympische und paralympische Kanu- und Ruderwettbewerbe bieten.
Das Zentrum dient auch als Freizeiteinrichtung für die Gemeinden der Region Paris.  Es liegt auf einem 150 Hektar großen Gelände mit umfangreicher Landschaftsgestaltung, darunter 450 neu gepflanzte Bäume. Die Anlage erfüllt die HQE-Standards (High Environmental Quality) und bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten wie Rudern, Segeln, Stand-up-Paddling, Windsurfen, Rafting, Hydrospeed sowie Kanu- und Kajakfahren.
Am Freitag, den 26.7.224 fand die große Eröffnungsfeier auf der Seine statt. Die Boote mit den Athleten begannen ihre Fahrt an der Pont d'Austerlitz und fuhren an den Seine - Inseln Ile Saint Louis und Ile de la Cité vorbei, mit Blick auf die Kathedrale Notre-Dame. Viele Sehenswürdigkeiten befinden sich am Ufer der Seine, z.Bsp.. der Louvre auf der sechs Kilometer langen Strecke. Weltweit wurde die Eröffnungsfeier am Fernseher verfolgt, außer man hatte sich ein Ticket besorgt oder gehörte zu den glückichen 200.000 Pariserinnen und Pariser, welche ein Ticket für das Seine Ufer umsonst bekam. Leider regnete es sehr stark und der Regen setzte sich auch am ersten Wettkampftag fort. Anschließend gab es dann eine große Hitze. Also alles querbeet.

Ricarda Funk – die Olympiasiegerin von Tokio hatte absolutes Pech und fuhr sich im Finale der Kajak Einer Damen auf den elften Platz.
Es war eine brutale Aufgabe für die Tokio-Olympiasiegerin. Alle erwarteten zumindest eine Medaille - wenn nicht gar Gold bei den Olympischen Spielen in Paris. Ein kleiner Fehler - und der Traum vom erneuten olympischen Edelmetall war geplatzt.
Große Enttäuschung bei Ricarda Funk beim Blick auf die Anzeigetafel nach dem Zieleinlauf.
Fassungslosigkeit im deutschen Team. Es sollte der Lauf ihres Lebens vor ganz großer Kulisse mit mit Familie und Freunden werden. Als Halbfinal Schnellste stand Tokio-Olympiasiegerin Ricarda Funk als Letzte an der Startlinie im Kajak-Einer. Die 32-Jährige wusste, was für einen Lauf die Australierin Jessica Fox den olympischen Kanal in Vaires-sur-Marne herunter gezaubert hatte. Aber sie kann auch zaubern – und das zeigte sie bis zu dem verhängnisvollen Tor 20, das sie nicht richtig traf und plötzlich eine 50-Sekunden-Strafe an der Anzeigetafel zu sehen war. Am Ende bedeutete dieser Fehler Rang elf für sie. Den Olympiasieg holte sich Fox vor der Polin Klaudia Zwolinska und der Britin Kimberley Woods.
Tapfer und mit Tränen erstickter Stimme stellte sie sich den vielen Fragen der Journalisten. Wie wird sie die Olympischen Spiele jetzt weiter nach ihrem großen Traum wahrnehmen? „Erst einmal sacken lassen. Stimmung aufsaugen. Andere Athleten anfeuern. Pins sammeln, alles was dazu gehört.“
Funk war sensationell in ihr Rennen gestartet. „Ich war zu Beginn eine sehr gute Linie gefahren, auch nicht zu sehr auf Risiko. Im letzten Streckenabschnitt habe ich dann doch das Risiko gesucht, und das hat sich leider nicht ausgezahlt. Es war ein bisschen zu viel. Ich wollte möglichst wenig Kontakt zur Walze haben und dann darüberfliegen. Ich bin darübergeflogen –  aber es war leider zu wenig Kontakt und ich musste mich dann in das Abwärtstor reinschmeißen“, erzählte sie. Dabei habe sie nicht gemerkt, dass sie das Tor nicht korrekt befahren hatte, „mir war gar nicht bewusst, dass es gleich 50 Sekunden sind. Ich habe die ganze Zeit gedacht, das sind nur zwei Sekunden sind. Erst im Ziel habe sie das Video ihres Laufes gesehen, „und musste leider zustimmen, dass es 50 Strafsekunden sind. Das tut weh.“
Doch auch ohne den Fünfziger hätte es nicht für eine Medaille gereicht, weil dieser Fahrfehler zudem wertvolle Sekunden kostete, da sie an dieser Stelle hängenblieb. „Mich ärgert einfach der elfte Platz – ich habe mehr drauf“, sagte sie und konnte dabei ihre Tränen kaum noch unterdrücken.
Es war eine brutale Aufgabe, die sie heute hatte, wie sie selbst sagte. „Es ist nicht leicht, als Olympiasiegerin bei Olympischen Spielen an den Start zu gehen und dann als Letzte in dieser Startbox zu stehen. Das war eine Herausforderung“, die sie angenommen habe. „Aber ich muss auch sagen, ich bin ein bisschen stolz auf mich, dass ich es so angenommen habe. Mental ging es mir da oben gut. Ich habe mir gesagt: Das ist mein Moment. Das ist der Moment, für den ich all die Jahre so hart trainiert habe. Dass ich endlich vorm Publikum ein tolles Finale fahren dar. Und dann auch noch als Letzte. Wie geil ist denn das? Alle warten nur noch auf mich, und ich entscheide eigentlich gerade, was hier abgeht. Ich habe es als positiv empfunden und fand es einfach nur cool da oben.
Bei aller Enttäuschung sagte Funk, „die Geräuschkulisse war der Wahnsinn. Es war für mich hier eine riesengroße Erfahrung, etwas ganz Besonderes. Und ich werde es ganz tief in mein Herz einschließen, auch wenn ich im Finale leider nicht zeigen konnte, was ich eigentlich kann.“
Noch waren die Spiele für die Vorzeigeathletin nicht zu Ende. Natürlich ist der Kanuslalom mit seiner filigranen Technik ihre Schokoladendisziplin. Doch Olympia in Paris war für sie noch nicht vorbei. Kajak-Cross stand noch an. Mit den Vorläufen dafür ging es am Freitag, 2. August, los.
Beim Kajak-Cross müsse sie dann „die Ellenbogen ausfahren“, da es eine ganz andere Sportart ist. Auch wenn ihr ganzes Herzblut im Kanu-Slalom liege, schaue sie jetzt positiv nach vorn, dass die Olympischen Spiele für sie noch nicht vorbei sind.
Cheftrainer Klaus Pohlen fand kaum Worte. Denn Ricarda Funk war stark unterwegs – die Medaille schien bis Tor 20 sicher –, wenn vielleicht auch nicht unbedingt Gold. „Wir sind alle maßlos enttäuscht. Über einen Großteil der Strecke sah es sehr gut aus. Sie hat einen enormen Kampfgeist gezeigt. Sie war immer auf Schlagdistanz zu Jessica Fox, auch zum Schluss noch war sie vorn. Und dann ist es eben ein kurzer Moment, vielleicht der Unaufmerksamkeit, und dann passiert das eben.“ Pohlen lobte Funk als eine „herausragende Persönlichkeit. Wir als Team stehen alle hinter ihr. In unserer Sportart kann das passieren. Es ist immer ein schmaler Grat zwischen Risiko und Kontrolle.“ Auch wenn es diesmal ein Ticken zu viel Risiko war, „sie hat gezeigt, sie gehört zu den ganz Großen in dem Sport. Sie hat eine enorme Show gezeigt.“
Allen angereisten deutschen Fans auf der Tribüne im Wildwasser Stadion in Vaires-sur-Marne stockte der Atem als sie den angezeigten "Fünfziger" sahen und waren entsetzt. Aber die olympischen Kanuslalom und Kayak Cross Wettkämpfe gingen weiter.
Eine tolle Nachricht, im Finale der besten 12 Starterinnen im Kajak Einer Damen wurde unser langjähriges Kanu Schwaben Mitglied Stefanie Horn fünfte. Sie startet seit ihrer Heirat für Italien.
Hier die Einzelergebnisse:
01. Jessica Fox / Australien  1:36:08
02. Klaudia Zwolinka / Polen  + 1.45 s
03. Kimberley Woods / Great Britain + 2.86 s
04. Ana Satila / Brasilien + 4.61 s
05. Stefanie Horn / Italien + 5.35 s

Knapp am Podest vorbei: Platz vier für Sideris Tasiadis
Sideris Tasiadis hatte sich viel vorgenommen. Noch die eine olympische Farbe fehlt in seiner Sammlung: Gold. Der Franzose Nicolas Gestin fuhr seinen Traumlauf mit 91,36 Sekunden, hier konnte keiner mithalten. Doch Bronze war zum Greifen nahe für Sideris. 24 Hundertstel Sekunden fehlten am Ende auf den Slowaken Matej Benus und damit Rang drei. Silber sicherte sich der Brite Adam Burgess. „Schade, aber ich brauche mich nicht verstecken mit Platz vier“, sagte der 34-Jährige C 1 Spezialist Sideris Tasiadis.
Es waren seine vierten Spiele, seine schlechteste Platzierung war in Rio 2016 mit Platz fünf. „Klar fehlt die Goldmedaille. Aber da gehört sehr viel dazu, dass man die dann auch rockt. Dass man das genau in dem Moment, was man all die Jahre trainiert, dann auch auf den Punkt bringt, da gehört sehr viel dazu.“
Tasiadis war sehr gut in das Rennen gestartet, als Drittletzter war die Mission, sich vorerst auf Rang eins zu setzen. Zwischenzeitlich lag er gut im Rennen, dann blieb er an Tor acht hängen, verlor drei bis vier Sekunden. Doch im mittleren Streckenabschnitt kämpfte er sich auf höchstem Niveau wieder zurück. Ganz unten, am letzten Aufwärtstor verkrampfte er etwas und die wertvollen Hundertstelsekunden waren wieder weg.
Die Kulisse, so sagte Tasiadis sei beeindruckend, „vergleichbar von der Stimmung zu London. Die haben hier einen herunter applaudiert. Klar bei den Franzosen war es etwas mehr, aber auch bei den anderen. Das finde ich als sehr großes Fairplay.“
Im Januar wird Tasiadis Papa eines Jungen, „das ist auch eine Goldmedaille“, sagte der Augsburger lachend. Scherzhaft auf seine fünften Spiele in vier Jahren angesprochen, fragte er lachend zurück, „Ihr wollt mich sehen, oder? Da mach ich halt weiter“, sagte er scherzhaft. Aber ernsthaft, so weit denke er natürlich noch nicht.
Cheftrainer Klaus Pohlen sagte, „natürlich ist es wieder komplett enttäuschend. Zumal die Halbfinalzeit für eine Medaille gereicht hätte. Wir sind in Schlagdistanz.“ Mit den 96,74 Sekunden wäre es im Finale Platz zwei gewesen.
Sidi's Frau Denise zitterte auf der Tribüne mit, aber es war so knapp und der Goldmedaillengewinner Nicolas Gestin fuhr seinen Traumlauf vor dem ehemaligen C 1 Sportler Tony Estanguet. Zu Besuch im Nautical Stadium in Vaires-sur-Marne war der OS Präsident Tony Estanguet und er glaubt, dass der olympische Austragungsort neue Energie in die Entwicklung des Kanusports bringen kann, so laut Interview mit dem ICF. Der französische Sportsminister war auch vor Ort.
Olympische Spiele Pari 2024 Finallauf Ergebnisse C 1 Herren
01. Nicolas Gestin / Frankreich 91.36 s
02. Adam Burgess / Great Britain 96.84 s
03. Matej BEnus / Slowakei 97.03 s
04. Sideris Tasiadis / Deutschland 97.27 s
Welch ein Freudentag - die Schwabenkanutin Elena Lilik holte sich in Vaires-sur-Marne die Silbermedaille.
​ Fehlerfrei unterwegs war Elena mit einem atemberaubenden Lauf, ihre Familie und viele Schwabenfans im Wildwasserstadion in Vaires-sur-Marne stockte der Atem, aber Elena brachte den Finallauf super ins Ziel und freute sich riesig über Olympia Silber. Die Goldmedaille holte sich Jessica Fox.
Die Deutsche Elena Lilik und das US-Ass Evy Leibfarth holten beide ihre erste olympische Medaille und sicherten sich nach einem spannenden Finale im Nautical Stadium von Vaires-sur-Marne Silber bzw. Bronze. Fox war nicht zu stoppen, als sie den Kurs hinunterraste und ihre Technik zeigte, um durch die Tore zu navigieren. Lilik hatte eine beeindruckende Zeit von 103,54 hingelegt – sechs Sekunden schneller als die nächstbeste Paddlerin Leibfarth, aber Fox war zu stark für das restliche Feld und holte sich den Titel in 101,06. Jessica Fox ist der erste Slalompaddler, der bei Olympischen Spielen zwei Goldmedaillen gewonnen hat.
Elena Lilik hat mit ihrer beeindruckenden Leistung und ihrem unermüdlichen Kampfgeist gezeigt, dass sie zu den Besten der Welt gehört. Nach einem 7. Platz im Halbfinale legte die 25-Jährige einen Zahn zu und paddelte im Finale zum Edelmetall.
Wir gratulieren den Medaillengewinnerinnen und ganz besonders unserer Schwabenkanutin Elena Lilik. Viele Glückwünsche kamen aus Nah und Fern, auch die nicht live im WW Stadion sein konnten brachten ihre Glückwünsche an. Glückwünsche kamen auch von unserem CADI Partnerclub aus Seu d'Urgell / Spanien.
Noah Hegge fuhr im Kajak Einer Herren im Finallauf auf den neunten Platz
Nach Platz neun im Kajak versprach Noah Hegge im Kajak-Cross an zu greifen
Noah Hegge ließ sich bei den Olympischen Spielen in Paris von der Stimmung im Stadion tragen. Auch wenn es im Kajak-Einer mit Platz neun nicht ganz nach seinem Wunsch lief, so nahm er die Erfahrung der tollen Stimmung im Stadion in Vaires-sur-Marne aus seinem ersten Wettkampf in Richtung Kajak-Cross mit. „Bei dieser Stimmung kann man Spaß und Bock haben zu racen.“ Nun galt es, die feine Technik aus dem Kanuslalom mit dem dafür entsprechenden Equipment zur Seite zu legen und die Ellenbogen für die neue olympische Sportart auszufahren. Es ist eine komplett andere Sportart.
Berührungen sind erlaubt, auch der völlig anderen Tore, auf denen durch Pfeile gekennzeichnet ist, wie sie zu befahren sind. Es gibt immer zwei Aufwärtstore, und in Vaires-sur-Marne sechs Abwärtstore. Während bei den Aufwärtstoren immer zwei Torstäbe hängen und die Paddler entscheiden können, welche sie umfahren, gibt es Abwärtstore mit nur einem Torstab und andere mit zwei Torstäben zur Auswahl. Zudem ist in einer Rollzone eine im Kanuslalom unerwünschte Eskimorolle verpflichtend. Wird ein Tor nicht korrekt befahren oder die Rolle nicht regelkonform ausgeführt, wird dies als Fehler gewertet und der Paddler rutscht an die letzte Stelle. Bevor das Zeitfahren stattfand, durften die Athleten vormittags noch einmal trainieren, um sich auf diese ganz andere Sportart gefühlsmäßig umzustellen.
Für seinen olympischen Finallauf im Kajak-Einer am Donnerstag hatten er und sein Trainer Paul Böckelmann einen Plan. Als Halbfinal-Zweiter und damit Vorletzter in den entscheidenden Wettkampf zu gehen, kann eine enorme Last sein. Beide hatten besprochen, dass er nicht darüber nachdenkt, welchen Startplatz er hat, „sondern es nur eine Startzeit gibt, zu der ich losfahren darf“, erzählt der 25-Jährige. „So haben wir versucht, dem Druck auszuweichen, und das hat auch funktioniert.“ So habe es ihm Spaß gemacht, am Start zu stehen. Und die enorme Lautstärke der Zuschauer aufgrund des vorher gestarteten Franzosen empfand er überhaupt nicht als Ablenkung, sondern als Motivation. „Es war eine gute Stimmung, es war laut, es machte Bock.“
Dass er auf internationaler Bühne ganz vorn mitfahren kann, zeigte Hegge beeindruckend im Halbfinale. Sehr ärgert er sich, dass er das Tor 16 wieder berührt hatte. So wurmt ihn schon der neunte Platz, aber er sei auch happy, dass er überhaupt bei Olympia dabei ist. Und mit Kajak-Cross hatte er nun eine zweite Chance auf olympisches Edelmetall.
Hegge, Lilik und Funk griffen im Kajak-Cross-Viertelfinale voll an.
Ricarda Funk fiel aus dem Kayak Cross Wettbewerb und konnte deshalb nicht mehr im Halbfinale angreifen. Dafür lief es bei Elena Lilik sehr gut, ihr gelang bei der äußerst harten Konkurrenz der Sprung ins Finale hervorragend. Eine Olympia Medaille war in Reichweite, aber dann unterlief ihr bei Tor 2 ein Fehler, so rutschte sie vom 3. Platz auf den vierten Platz zurück. Schade, denn sie hatte sich die gesamten Kayak Cross Wettbewerbe so stark vorne platziert, aber es ist ein absolutes Vabanquespiel in dieser Sportart, das musste schon ihre schärfste Konkurrentin Jessica Fox am Vortag erfahren, denn sie wurde von ihrer Schwester Naomie aus dem Achtelfinale gekickt und konnte dadurch auch nicht einmal in den Viertelfinals starten. Aber es ist für Elena Lilik trotz diesem Torfehler eine absolut starke Leistung, im Finale der besten Kayak Crosserinnen mitfighten zu können und knapp an einer Olympiamedaille vorbei gerutscht zu sein. Toll, spannungsgeladen und begeisternd war es auf alle Fälle und die Sportler wurde vom Publikum auch enthusiastisch die Strecke entlang angefeuert!
Elena Lilik konnte sich im Viertelfinale auf dem ersten Platz behaupten, dann im Halbfinale auf dem 2. Platz und schaffte damit locker den Sprung ins Finale - Finalplatzierungen: 1. Naomie Fox / Australien, 2. Angele Hug / Frankreich / 3. Kimberley Woods / Great Britain / 4. Elena Lilik / Deutschland
Noah Hegge fuhr sich im Viertelfinale auf den ersten Platz, im Halbfinale auf den ersten Platz und dann traf er im Finale auf die drei stärksten Konkurrenten Butcher,Clarke und Rohan und holte sich vor Rohan die Bronzemedaille!
Elena's Vereinskamerad Noah Hegge erbrachte eine historische Leistung und gewann die Bronzemedaille. Super, wir gratulieren unserem Sonyboy der eine solch starke Leistung erbrachte und bei seinem Olympiadebut gleich eine Medaille errang und sich hinter dem Neuseeländer Finn Butcher und dem Briten Joseph Clarke auf dem dritten Platz behauptete. Noah konnte sich gegen starke Konkurrenten durchsetzen auf dem Wildwasserkurs im Nautical Stadium in Vaires-sur-Marne. Das ist die bisherige Krönung, international hat er schon viel erreicht, aber der 25-jährige Schwabenkanute hatte keinerlei Probleme auf dem engen Wildwasserkurs und wurde für seine jahrelange eiserne Trainingsdisziplin mit der Bronzemedaille belohnt! Tolle Krönung in diesem ereignisreichen Jahr, denn er schaffte es im Frühjahr bereits ins deutsche Olympiateam.
Wir trafen den Bundestrainer Klaus Pohlen zum Ende der Slalomwettbewerbe (diese endeten mit den Kayak Cross Wettbewerben) und war natürlich hoch erfreut über die Bronzemedaille von Noah Hegge, das deutsche Team wird sich nunmehr in Richtung Heimat begeben und kehrte mit zwei Medaillen (Bronze und Silber) im Gepäck zurück.
Herzlichen Glückwunsch für Noah und die Augsburger werden ihm und Elena sowie Ricarda und Sideris bei ihrer Rückkehr nach Augsburg einen rauschenden Empfang bereiten. Wir sind stolz auf Euch - Eure Schwabenfamilie gratuliert aus Nah und Fern!
Unser Refugee Teilnehmer Amir Rezanejad war übrigens bei den olympischen Spielen auch dabei.

Bürgerreporter:in:

Marianne Stenglein aus Augsburg

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