Zukunftsweisend und ästhetisch: Jury des Wettbewerbs „Vorbildliches Bauen im Augsburger Land“ verleiht ihre Preise für herausragende Architektur

Frank Schwindling (leitender Baudirektor), Professor Herbert Jötten (Hochschule Augsburg) und Heinz Liebert (Stellvertreter des Landrats) (v.l.)
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  • Frank Schwindling (leitender Baudirektor), Professor Herbert Jötten (Hochschule Augsburg) und Heinz Liebert (Stellvertreter des Landrats) (v.l.)
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„Architektur hat die größte gesellschaftliche Wirkung“ - Mit diesem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau begründete Frank Schwindling, leitender Baudirektor und Jurymitglied von „Vorbildliches Bauen im Augsburger Land“, die Notwendigkeit dieses Gestaltungswettbewerbes, der mit der Preisverleihung am 8. Dezember im Landratsamt Augsburg zu Ende ging. Schließlich könne man bei Nichtgefallen ein Buch wieder zuschlagen, ein Lied einfach ausschalten, aber an Architektur komme keiner vorbei.

Alle drei Jahre findet die Auslobung des Bauherrenpreises statt, nach 2011 heuer nun zum zweiten Mal. Bei der Preisverleihung waren neben einigen Jurymitgliedern, wie Frank Schwindling, Professor Herbert Jötten von der Hochschule Augsburg und Heinz Liebert als Stellvertreter des Landrats, unter anderem die Bürgermeister der Städten und Gemeinde, aus denen die Preisträger kamen, anwesend.

Insgesamt gingen 25 Bewerbungen ein, von denen acht ausgezeichnet und mit je 1.000,- € prämiert wurden, und fünf Anerkennungsurkunden erhielten, die mit je 250,- € dotiert waren. Bewerben konnten sich Bauherren und Architekten, deren Neu- oder Umbauten im Landkreis Augsburg liegen und die gestalterische, energetisch und wirtschaftlich vorbildlich umgesetzt sind.

Schwindling beklagte in seiner Rede, dass die Baufreiheit oftmals missbraucht werde und Neubauten nicht in die Landschaft passen. Als Beispiel nannte er das Toskanahaus, das sich auch im Landkreis Augsburg „wie die Schweinegrippe verbreite“, wobei man letztere wieder schneller loswerde. Er bedauerte, dass die Städte und Gemeinden den Bauherren oftmals zu viel Gestaltungsfreiheit zugestehen, frei nach dem Motto „Jetzt lasst’s die Leute doch so bauen, wie sie wollen.“ Daher solle der Wettbewerb aufzeigen, welche Häuser sich gut in die Landschaft einfügen und energetisch sinnvoll sind. Auch so bieten sich den Bauherren viele Gestaltungsmöglichkeiten, betonte er.

Heinz Liebert ist sich sicher, dass alle Teilnehmer „zeitgemäße in die Zukunft weisende Architektur und traditionelle Ästhetik“ aus diesem Wettbewerb mitnehmen, manche Bewerber darüber hinaus noch Prämierungen und Anerkennungsurkunden. Bevor die Urkunden übergeben wurden, stellte Herbert Jötten die einzelnen Bauprojekte vor. Er erzählte von der Besichtigungstour der Häuser und legte dar, was die Bauten jeweils auszeichnet. Beispielsweise lobte er die intelligente Konstruktion, die den Bau der Firma Jochum aus Zusmarshausen auszeichnet, und schwärmte vom Detaillierungsgrad des Firmengebäudes von Deuter in Gersthofen. Andere Häuser überzeugten vor allem durch ihren Innenausbau; dabei fielen häufig Adjektive wie schlicht, klar und unaufdringlich. Das Haus Willi in Horgau beispielsweise sei „einfach einfach intelligent gemacht“. Laut Jötten könne man „nicht genug Werbung für gute Architektur machen“ und ging mit diesen Worten zu der Preisverleihung über.

Folgende Bauprojekte erhalten eine Prämierung:

Kategorie „Büro und Gewerbebauten“:
- Neubau Büro und Logistikgebäude Deuter Sport GmbH, Gersthofen
- Neubau Ausstellungsgebäude Jochum und Söhne GmbH & Co. KG, Zusmarshausen

Kategorie „Bauwerke der Öffentlichen Hand“:
- Neubau Kita Gemeinde Gablingen

- Kategorie „Wohnungsbauten Verdichtete Bauformen“:
Neubau Reihenhäuser Jasa Bau GmbH, Bobingen

Kategorie „Wohnungsbauten Umbau und Sanierung“:
- Umbau und Sanierung Einfamilienhaus Merk, Neusäß

Kategorie „Wohnungsbauten Neubau“:
- Neubau Einfamilienhaus Willi, Horgau
- Neubau Einfamilienhaus Steigleder/Rohr, Neusäß
- Neubau Einfamilienhaus Lux, Neusäß-Schlipsheim

Folgende Bauprojekte erhalten eine Anerkennung:

„Büro und Gewerbebauten“:
- Neubau Gewerbehalle KWS GbR, Gablingen
- Neubau Gewerbehalle mit Bürotrakt Riedelsheimer GmbH, Großaitingen

„Wohnungsbauten Verdichtete Bauformen“:
- Neubau Wohnanlage WBL, Gersthofen

Kategorie „Wohnungsbauten Neubau“:
- Neubau Einfamilienhaus Hecht, Bonstetten
- Neubau Einfamilienhaus Gabelsberger/Schiemenz, Untermeitingen

myheimat-Team:

Tanja Wurster aus Augsburg

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