Kurzfristige Ablehnungen der Impfung verlangsamen die Abläufe am Bobinger Impfzentrum
Impfstoff wird aktuell nach Alter zugewiesen
Am Impfzentrum des Landkreises Augsburg in Bobingen kommt es angesichts des aktuell verfügbaren Impfstoffangebots immer wieder zu spontanen Ablehnungen der Impfung, die den Betrieb verlangsamen. „Unser Dienstleister meldet uns, dass täglich mehrere Bürgerinnen und Bürger die Impfung mit Moderna kurzfristig ausschlagen, da sie vehement auf Verabreichung des Vakzins der Firma BioNTech bestehen“, berichtet Landrat Martin Sailer. Allerdings steht der BioNTech-Impfstoff, wie mehrfach berichtet, aktuell nur für unter 30-Jährige zur Verfügung, die mit dem Wirkstoff des US-amerikanischen Herstellers Moderna nach momentaner STIKO-Empfehlung nicht geimpft werden dürfen. Für Erst- und Auffrischungsimpfungen bei der Altersgruppe der über 30-Jährigen wird deshalb das Vakzin von Moderna verwendet. Lediglich bei Zweitimpfungen, die noch auf eine Erstimpfung mit dem Impfstoff des Herstellers BioNTech aufbauen, wird derselbe Impfstoff verabreicht. Ebenso medizinische Einschränkungen, die eine dringende Verwendung eines bestimmten Impfstoffes empfehlen und von einem Arzt oder Ärztin attestiert sind, werden berücksichtigt.
Hintergrund für den derzeitigen Mangel an BioNTech-Impfdosen ist eine Entscheidung aus dem Bundesgesundheitsministerium, die der Augsburger Landrat Martin Sailer jüngst mehrfach öffentlich kritisiert hat. „Ich mache niemandem einen Vorwurf, der nach Erst- und Zweitimpfung mit BioNTech nun auch bei der Auffrischungsimpfung auf diesen Impfstoff vertrauen möchte. Allerdings bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger darum, sich nicht auf ein Bauchgefühl, sondern auf Fakten zu verlassen. Moderna wirkt nach dem gleichen Prinzip wie BioNTech, hat die gleichen Zulassungsverfahren durchlaufen und sich weltweit millionenfach als sicherer Impfstoff bewährt“, so der Landrat, der dieses Jahr selbst mit Moderna geimpft wurde. Eine freie Wahl des Impfstoffs ist aufgrund des überregionalen Impfstoffmangels derzeit kategorisch ausgeschlossen. „Wer sich einen Termin in unserem Impfzentrum geben lässt, muss wissen, dass das Lebensalter verbindlich vorgibt, mit welchem Vakzin die Immunisierung erfolgen muss“, betont Landrat Sailer. Es lohne sich nicht, diese Tatsache im Impfzentrum mit dem dortigen Personal ausdiskutieren zu wollen.
Nachfrage nach Impfungen ist im Landkreis nach wie vor hoch
Mit Blick auf die ungebrochen hohe Nachfrage nach der Corona-Impfung appelliert Sailer an alle Bürgerinnen und Bürger, sich verantwortungsvoll zu verhalten: „Wer über 30 Jahre alt ist, dem können und dürfen wir in unseren Impfzentren derzeit keine BioNTech-Impfung anbieten. Wer sich jetzt einen Termin geben lässt und die Spritze angesichts des angebotenen Impfstoffs ablehnt, der nimmt einem Mitmenschen die Chance auf eine sofortige Immunisierung“, erklärt der Landrat. „Im schlimmsten Fall führt eine kurzfristige Verweigerung der Impfung dazu, dass Dosen entsorgt werden müssen, was mit Verweis auf den flächendeckenden Mangel an Impfstoffdosen und der zentralen Rolle der Impfung im Kampf gegen das Virus unbedingt vermieden werden muss“, so Sailer weiter. Wer sich entgegen aller Fakten gegen eine Impfung mit Moderna entscheide, der solle aktuell anderen Bürgerinnen und Bürgern den Vortritt bei der Terminvergabe lassen, die eine Impfung mit Moderna annehmen möchten.
Alle Informationen zur Corona-Impfung im Landkreis Augsburg sind im Internet unter www.landkreis-augsburg.de/corona-impfung zu finden.
Bürgerreporter:in:Landratsamt Augsburg aus Augsburg |
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