Ein Embryo ist ein Mensch von Anfang an

Jüngste Erkenntnisse der Hirnforschung belegen, dass sich das Kind vor der Geburt eben nicht „von allein“ entwickelt.

„Neue Erkenntnisse machen deutlich, dass ein Embryo kein Zellhaufen oder bloßes Gewebe ist, und der von genetischen Programmen gesteuert automatisch zu einem geburtsreifen Kind heranwächst; unabhängig davon wie es der Schwangeren geht und wie mit ihr umgegangen wird .“

Ein ungeborenes Kind wird nicht wie ein Auto oder ein anderes technisches Gerät zusammengebaut und funktioniert erst, wenn es fertig ist.

Von Anfang an gehören strukturelle und funktionelle Entwicklung zusammen, sie beeinflussen sich gegenseitig.

Wir müssen uns von der Annahme verabschieden, vor der Geburt würde sich ein Kind „von allein“ entwickeln. Die Psychotherapeuten und Pränatalforscher Inge Krens und Hans Krens schreiben in ihrem Buch „Risikofaktor Mutterleib“: „Das sich entwickelnde vorgeburtliche Kind ist ein lebendiges interaktives Wesen, das von der Empfängnis an durch seine mütterliche Umgebung beeinflusst wird.“

Das Ungeborene lernt aus Vorgängen, die es aus seiner vorgeburtlichen Umwelt, auch außerhalb des Mutterleibes, aufnimmt. Auch die einzelnen Zellen lernen von ihrer unmittelbaren Umgebung.

Dieses Lernen beeinflusst die Struktur- und Funktionsentwicklung des Gehirns und das wiederum hat Auswirkungen auf die weitere Entwicklung des Kindes. „In jeder bewussten Kontaktaufnahme mit dem Kind in ihrem Bauch kommen immer auch die Befindlichkeit und das Gefühl der Mutter ihm gegenüber zum Ausdruck: in der Art und Weise, wie sie sich und ihre Bewegungen und Aktivitäten auf die Anwesenheit des Kindes einstellt, ob und wie sie zu ihm oder über es spricht ... und natürlich, ob und wie sie mit dem Kind in Kontakt tritt – direkt durch die Berührung der Bauchdecke oder gefühlsmäßig, indem sie ihre Aufmerksamkeit innerlich auf seine Anwesenheit und seine Befindlichkeit ausrichtet.“, so gemäß der Aussage des renommierten Hirnforschers Gerald Hüther und der Psychologin Inge Krens.

Mehr noch als bewusste Kontakte spielen aber wohl unbewusste Anteile in der Beziehung zwischen Mutter und Kind eine Rolle. Inge Krens und Hans Krens schreiben: „Die Ausgestaltung der Beziehung zwischen Mutter und Kind ist im Großen und Ganzen ein ziemlich unbewusst ablaufendes Geschehen. Wir müssen davon ausgehen, dass auch Empfindungen, Gefühlszustände und vielleicht sogar Bilder und Vorstellungen kommuniziert werden, die dem Bewusstsein der Frau nicht zugänglich und darum auch nicht kontrollierbar sind.“ Sie zitieren Thomas Verny, der wie andere Pränatalforscher davon ausgeht, dass es eine „intuitive Kommunikation“ zwischen Mutter und Kind gibt, die noch wenig erforscht ist.
„Über einen intuitiven Weg teilt die Mutter ihre Gedanken, Vorhaben und viele ihrer Gefühle dem Kind mit und empfängt umgekehrt auf demselben Weg auch Botschaften vom Kind, häufig in Form von Träumen.“
Empfehlenswert das Taschenbuch von Gerald Hüther: Das Geheimnis in den ersten neun Monaten.

Bürgerreporter:in:

Marion-Christa Nickel aus Augsburg

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