Krisendienst des Bezirks Schwaben
Bäckerhandwerk und Krisendienste Bayern engagieren sich für Soforthilfe in seelischer Not
Die bayerischen Innungsbäcker und die Krisendienste Bayern setzen sich auch im Bezirk Schwaben für seelische Gesundheit ein. Unter dem Motto #MutZurHilfe gehen ab 5. Juli bayernweit rund 350.000 Bäckertüten mit Informationen zu den Hilfeangeboten der Krisendienste Bayern über die Ladentheken. Mit dabei sind knapp 650 Bäckerfilialen – davon 91 in Schwaben.
Der Landesinnungsverband des bayerischen Bäckerhandwerks setzt mit dieser Aktion ein starkes Zeichen für die Bedeutung von psychischer Gesundheit. Laut Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger wurde die Aktion ein Jahr lang vorbereitet. „Täglich besuchen in ganz Bayern unzählige Kundinnen und Kunden die Bäckereien, um ihre Backwaren zu kaufen. Dort begegnen sie anderen Menschen, kennen das Verkaufspersonal, tauschen sich aus“, sagt Traublinger. „Unsere Verkaufsmitarbeiter erfahren im Gespräch mit den Kunden oft sehr viel über deren Leben, Sorgen und Nöte. Deshalb unterstützen die bayerischen Innungsbäcker das Projekt. In unseren Bäckereien erreicht die Aktion #MutZurHilfe die Menschen unmittelbar.“
Initiiert haben die Aktion die Krisendienste Bayern, deren Träger die sieben bayerischen Bezirke sind. Die Aktion läuft über drei Wochen. Auf den Bäckertüten selbst heißt es: „Seele erschöpft?“… „Hoffnungslos?“… „Wir helfen dir!“ Natürlich fehlt auch das Erkennungszeichen der Krisendienste Bayern nicht – die Wort-Bild-Marke mit der Nummer 0800 / 655 3000 und dem Hinweis: „Wir sind für Sie da.“
Die Krisendienste Bayern sind täglich rund um die Uhr erreichbar, die Anrufe sind kostenfrei und gehen zentral bei der jeweiligen Leitstelle ein. Hier sind erfahrene Fachkräfte tätig. Sie sind im Umgang mit seelischen Krisen geschult und arbeiten multiprofessionell. Die ärztlichen Leiterinnen der schwäbischen Leitstelle Dr. Lena Grüber und Dr. Ingrid Bauer sagen: „Bei seelischen Krisen ist der Anruf beim Krisendienst hoffentlich irgendwann so selbstverständlich wie der Gang zum Bäcker! Je früher betroffene Menschen sich bei uns melden, desto besser.“
Bei besonders schweren Notlagen kann die Leitstelle mobile Einsätze vor Ort in die Wege leiten. Walburga-Bram-Kurz ist beim Bezirk Schwaben für die Koordination des Krisendienstes zuständig. Sie erklärt: „Krisen kennen keine Uhrzeit. Deshalb stehen die Mitarbeitenden auch nachts oder an den Wochenenden Menschen in seelischen Notlagen zur Seite. Sie nehmen Sorgen und Ängste ernst und vermitteln in passende Hilfs- oder Beratungsangebote. Wir wollen Halt geben und unterstützen. Es freut uns sehr, dass sich das Bäckerhandwerk für seelische Gesundheit engagiert. Das ist ein wichtiges Signal für Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen.“
Schwabens Bezirkstagspräsident Martin Sailer ergänzt: „Die Kooperation mit dem Bäckerhandwerk ist für uns von unschätzbarem Wert. Bäckereien sind auf dem Land und in der Stadt ein wichtiger sozialer Treffpunkt. Je mehr Menschen wir hier mit unserem Angebot erreichen können, umso besser. Krisen können jeden treffen. Für Menschen in seelischen Notlagen muss es selbstverständlich werden, sich bei den Krisendiensten Bayern beraten zu lassen.“
Weitere Informationen zu den Krisendiensten Bayern
Der Krisendienst Schwaben ist Teil des Netzwerks Krisendienste Bayern. 2022 führten die Krisendienste in ganz Bayern 82 473 Telefonate mit Menschen in seelischer Not. Die mobilen Einsatzteams führten 2.973 persönliche Kriseninterventionen durch. In Bayerisch-Schwaben griffen im Vorjahr hilfesuchende Menschen insgesamt 7.528-mal zum Hörer. Die mobilen Dienste des Krisendienstes Schwaben leisteten im selben Zeitraum in 255 Fällen vor Ort Unterstützung.
Bürgerreporter:in:Bezirk Schwaben aus Augsburg | |
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