Landrat Martin Sailer beantwortet Nachfragen im Video
In regelmäßigen Videobeiträgen beantwortet Landrat Martin Sailer häufige Fragen, die das Landratsamt vonseiten der Bevölkerung erreichen. In der sechzehnten Folge der Reihe, die ab sofort unter www.landkreis-fuer-alle.de/fuer-alle/fragen-von-allen-an-landrat-martin-sailer und in den sozialen Medien abrufbar ist, geht Sailer unter anderem auf die Frage ein, warum die zweite Booster-Impfung noch nicht allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung steht. Fragen für zukünftige Ausgaben können unter info.corona@LRA-a.bayern.de eingereicht werden.
Herr Landrat, seit kurzem ist bei uns die zweite Auffrischungsimpfung für bestimmte Personengruppen möglich. Nun fragen in den Impfzentren immer häufiger Bürgerinnen und Bürger, warum das für sie gerade noch nicht möglich ist. Was sagen Sie dazu?
Landrat Martin Sailer: „Derzeit empfiehlt die Ständige Impfkommission ausdrücklich, dass vorerst nur Menschen über 70 Jahren oder mit Immunschwächen und Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen die zweite Boosterimpfung erhalten sollen. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass sich dennoch viele andere Menschen nun fragen, warum sie die zweite Auffrischung noch nicht verabreicht bekommen können. Da bitte ich schlicht um Verständnis, dass wir an die Vorgaben der STIKO gebunden sind und wir davon nicht abweichen können, solange nicht klar geregelt ist, wie bei Unter-70-Jährigen hinsichtlich der zweiten Auffrischungsimpfung zu verfahren ist.“
Die wöchentlichen Impf-Updates zeigen es deutlich: Der Betrieb in den Impfzentren ist im Vergleich zur Vorweihnachtszeit nahezu zum Erliegen gekommen. Denken Sie, dass der bald zur Verfügung stehende Impfstoff von Novavax daran etwas ändern wird?
Sailer: „Die Situation in unseren Impfzentren stellt sich leider in der Tat so dar, wie es in der Fragestellung beschrieben wird. Wir warten alle gespannt auf den Totimpfstoff von Novavax, haben aber noch keine näheren Informationen, wann und in welchen Mengen wir den Impfstoff erhalten werden. Zudem ist vorgesehen, dass dieser zunächst an das medizinische und pflegerische Personal verimpft werden soll und erst dann der übrigen Bevölkerung zur Verfügung stehen wird. Es wird sich dann zeigen, wie die Resonanz dann auf den Totimpfstoff in der Bevölkerung ausfallen wird. Es gibt viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, die auf diesen Totimpfstoff warten, aber ob er uns zu einer signifikant höheren Impfquote verhelfen wird, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Hinsichtlich der Impfzentren werden wir uns in den nächsten Tagen Gedanken machen, ob und in welcher Form wir die Öffnungszeiten auf die derzeit vorhandene Nachfrage anpassen.“
Wenn man die aktuellen Fallzahlen beobachtet, scheinen wir bald den Scheitelpunkt der Omikron-Welle zu erreichen. Wie sollte es jetzt aus Ihrer Sicht weitergehen?
Sailer: „Ich glaube es ist der Zeitpunkt, an dem wir über Lockerungen nachdenken müssen. In der Bevölkerung besteht zurecht die Erwartung, wie es nun weitergeht. Die Krankheitsverläufe fallen bei Omikron deutlich milder aus, als es in früheren Wellen der Fall war. Das lässt sich auch an der Auslastung unserer Intensivkapazitäten ablesen: Dort werden zwar weiterhin Personen mit Corona intensivmedizinisch betreut, aber eben nicht in erster Linie wegen Corona. Auch vor diesem Hintergrund muss man aus meiner Sicht über Lockerungen sprechen. Zudem erhofft sich die Bevölkerung nun, dass es eine Art Fahrplan aufgezeigt und die nächsten Schritte skizziert werden. Jeder möchte wissen, was in den nächsten Wochen und Monaten wieder möglich ist. Denn wir sehnen uns alle nach einem Stück weit mehr Normalität. Das trifft auch auf unsere Gesundheitsämter zu: Und daher schlage ich vor, dass wir die Kontaktnachverfolgung einstellen. Sie ist bei der hohen Fallzahlentwicklung ja im Grunde auch kaum noch möglich. Außerdem ist es fraglich, ob wir asymptomatische, getestete Personen weiterhin in Quarantäne schicken müssen, obwohl Omikron in der Regel mild verläuft. Auch das wäre aus meiner Sicht nun zu hinterfragen.“
Bürgerreporter:in:Landratsamt Augsburg aus Augsburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.