Erzähl doch mal: Alles begann mit einem roten Flyer

Mein erster Beitrag auf myheimat: Ein Schnappschuss von meiner Katze Luna.
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  • hochgeladen von Julia Schmid

Passend zum Gewinnspiel "Erzähl doch mal..." kann ich behaupten: Das Schicksal hatte hier seine Finger mit im Spiel, da bin ich mir sicher. Denn ansonsten wäre mir damals an einem meiner ersten Tage in einer neuen Stadt und an einer neuen Universität sicherlich nicht sofort dieser rote Flyer auf der überfüllten Pinnwand aufgefallen. Vielleicht lag es auch an der Farbe? Nein, definitiv am Schicksal!

Vor ein paar Jahren kam ich nach Augsburg, was im ersten Augenblick ein kleiner Kulturschock war. Das „Landei“ war plötzlich von einem Tag auf den anderen in der Großstadt. Von Bayern nach Bayern – und trotzdem verstand irgendwie keiner so richtig, was ich mit meinem Dialekt (danke an den bayerischen Wald) von mir gegeben habe. Noch bevor ich die ersten Bekanntschaften und Freunde machte, verschlug es mich eines Tages abseits der Vorlesungszeit an die Universität in Augsburg. (Die auch reichlich einschüchternd wirken kann, wenn man bedenkt, dass sie mehr Studenten beherbergt, als Einwohner in meinem Heimatort leben.) Beim Vorbeischlendern am Schwarzen Brett fiel er mir dann auf: der rote Flyer winkte mich geradewegs zu sich.

Der rote Flyer verschwindet ...

Darauf standen Worte wie „Praktikum“ und „Redaktion“, die alleine schon interessant klangen, in der Kombination aber umso spannender wirkten, da ich noch vor Start meines Studiums nur eines wollte: schreiben. Ich pflückte den Flyer von der Pinnwand. Zaghaft, weil ich nicht wusste, ob man das darf oder sich einfach nur die Kontaktdaten notieren sollte. (Ja, da kam das Landei wieder durch: Unauffällig benehmen, Augenkontakt vermeiden und einfach nicht auffallen.) Am Ende steckte ich das Ausschreiben nach Praktikanten in der myheimat-Redaktion doch ein. Ganz zerknittert fand es Platz zwischen Büchern und Blöcken. In den eigenen vier Wänden rutschte er dann nach langen Überlegungen aus der Tasche in eine kleine Box im Nachttisch. Denn irgendwie wollte ich ja, irgendwie traute ich mich aber auch nicht. Das Wort „Redaktion“ kann so mächtig klingen, wenn man sich bisher nie offiziell in diese Richtung bewegt hat und bisher nur mit eigenen Blog-Artikeln gearbeitet hat. Zusätzlich waren da all die ungeklärten Fragezeichen, wie ein Praktikum neben dem Studium klappen soll. Vom vollen Stundenplan hatte ich da noch keine Ahnung, erahnte den Stress aber. Am Ende sollte ich recht behalten und so blieb der kleine rote Flyer in der Box. Mehrere Semester lang.

... und taucht im richtigen Moment wieder auf

Bis kurz vor Ende des Studiums ein Wort fiel: Praktikum. Pflichtpraktikum, ohne welches man das Studium nicht abschließen könnte. Und dieses kleine Worte kratzte und nagte in meinen Erinnerungen, wühlte nach etwas, das ich längst vergessen hatte. Mit Erfolg: Vor meinem geistigen Auge tauchte der rote Flyer wieder auf. Aber hatte ich den in all den Jahren vielleicht nicht schon längst entsorgt? Zu Hause wurde erst einmal die Wohnung auf den Kopf gestellt und nach langer Suche … tatsächlich! Da war er! Noch in seiner kleinen Box und ohne Altersschäden, leuchtete mich das rote Papierstück an. Ab da kam eines zum anderen.

Wenn ein "Gefällt mir" ein Willkommens-Gruß ist

Meine ersten Erfahrungen mit myheimat machte ich tatsächlich erst zu Beginn meines Praktikums. Anschließend konnte und wollte ich mich nicht so ganz von der Redaktion, dem myheimat-Team und der –Community trennen und hatte das große Glück, im April einen Platz als Volontärin in der Zentrale zu finden. Mein erster Artikel auf myheimat war ein Schnappschuss von meiner Katze Luna, die ich aufgrund des Studiums leider nicht mit mir nach Augsburg ziehen konnte. Das Foto hatte ich kurz vor meinem Praktikumsantritt noch im bayerischen Wald aufgenommen, wo mich die schläfrige Katze von der Arbeit an einer Hausarbeit ablenkte. Ein bisschen nervös war ich damals schon, als ich „Veröffentlichen“ klickte. Immerhin sollte es mein erstes Lebenszeichen in der Community sein! Aber die Neulings-Nervosität verflog schnell, als die ersten Kommentare auftauchten und Nutzer ein freundliches „Gefällt mir“ unter dem Bild anklickten. Denn das „Gefällt mir“ klang in meinen Ohren viel mehr nach einem „Hallo, schön, dass du da bist!“ und dafür bin ich bis heute sehr dankbar.

Bürgerreporter:in:

Julia Schmid aus Augsburg

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