Sailer: „Die Welt ist seit gestern eine andere“
Landrat zeigt sich fassungslos über den Angriff Russlands
Seit Russland am gestrigen Tag damit begonnen hat, die Ukraine direkt anzugreifen, halten international die Menschen den Atem an und blicken gebannt auf die Geschehnisse. „Die Welt ist seit gestern eine andere“, schildert es Landrat Martin Sailer in einer Videobotschaft, in der er sich an die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Augsburg richtet. „Mit dem unfassbaren Angriff Russlands auf die Ukraine endet für uns die längste Friedenszeit in Europa.“ Alle Menschen, inklusive Sailer selbst, hätten in der Vergangenheit immer daran geglaubt und fest darauf vertraut, dass nach dem Zweiten Weltkrieg kriegerische Handlungen auf europäischem Boden nie mehr als Mittel für politische Zwecke eingesetzt würden. „Gestern wurden wir eines Besseren belehrt“, zeigt sich der Landrat schockiert.
„Frieden und Freiheit sind nicht mehr selbstverständlich – es ist an der Zeit, Flagge zu zeigen“
Sailer, der als Bezirkstagspräsident des Bezirks Schwaben über Partnerschaften auch direkte Verbindungen in die Ukraine hat, steht mit seinem Amtskollegen Serhij Osachuk in der Region Tscherniwzi im engen und intensiven Austausch: „In unseren Gesprächen, aber auch in einem sehr bewegenden Video, das er explizit auf Deutsch in den Sozialen Medien veröffentlicht hat, schildert er die Situation der Menschen in seiner Region und in der Ukraine insgesamt. Ich darf Sie herzlich einladen, sich dieses Video, das wir auch auf dem Facebook- und Instagram-Kanal des Landkreises Augsburg geteilt haben, anzusehen und es über Ihre Kanäle den Menschen hier bei uns vor Ort zugänglich zu machen.“ Es zeige auf sehr bedrückende Art und Weise, dass auch bei uns Frieden, Freiheit und staatliche Souveränität nicht mehr selbstverständlich sind. „Wir müssen jetzt alles daran setzen, diese Werte zu verteidigen. Durch staatliche Sanktionen, durch Demonstrationen, durch die Unterstützung von Hilfswerken und Geflüchteten. Es ist an der Zeit, Flagge zu zeigen“, betont Sailer.
Deutschland muss sich auf Veränderungen einstellen
Dies bedeute aus seiner Sicht auch, dass man sich in Deutschland auf einige Veränderungen einstellen müsse: „Ein bisschen Sanktionen werden jetzt nicht mehr ausreichen, um gegenüber Russland Klartext zu sprechen. Das heißt für mich auch, dass Russland aus dem internationalen Zahlungsverkehr SWIFT ausgeschlossen werden muss. Außerdem bin fest davon überzeugt, dass wir unsere Bundeswehr besser und deutlich stärker ausstatten müssen.“ Natürlich werden die Sanktionen gegen Russland auch Auswirkungen auf das Leben in Deutschland, beispielsweise auf die Preise im Energiesektor haben, weiß der Landrat. „Doch wenn wir uns jetzt aus finanziellen Gründen zurückhalten, verspielen wir den Frieden und unsere Werte in Europa komplett.“
Landratsamt bereitet sich auf die Aufnahme von Geflüchteten vor und leuchtet als Zeichen der Solidarität drei Nächte in den ukrainischen Landesfarben
Das Landratsamt Augsburg bereitet sich in der Zwischenzeit bereits auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine vor. „Natürlich werden wir unsere Freunde aus der Ukraine unterstützen und ihnen bei Bedarf bei uns eine sichere Heimat auf Zeit geben“, bekräftigt Sailer. Als Zeichen der Solidarität wird das Haupthaus der Kreisverwaltungsbehörde am Prinzregentenplatz nachts von heute Abend an ab circa 19 Uhr bis einschließlich Sonntag, 27. Februar, in den blau-gelben Farben der Ukraine beleuchtet.
Bürgerreporter:in:Landratsamt Augsburg aus Augsburg |
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