Osterbrief Dr. Thomas Goppel, MdL Landesvorsitzender Seniorenunion
Verehrte Damen,
geehrte Herren,
liebe Freunde,
Ostern
–
Fest der Auferstehung, Fest zum Start in ein neues, „
ewiges Leben (?) -
Fest der Zuversicht und Hoffnung auf jeden Fall
! So und mit diesen Gedanken im Vordergrund waren Generationen vor
uns unterwegs und im christlichen Abendland fasziniert
von der Tragik der Lebensgeschichte Christi, die am Ende die
Perspektive bietet, die
uns keine andere Weltanschauung oder Ideologie bisher
je verheißen mochte
.
Inzwischen dominieren die weltlichen Attitüden auch dieses kirchliche Hochfest. Aus den Fast und
Feiertagen der kirchlichen Denke sind für viele reine Urlaubstage geworden, neuerlich ein Konsumfest (wie Weihnachten), die Gelegenheit,
eigene freie Zeit zusätzlich zum Urlaub
zu verlängern. Was
geblieben ist,
nennen wir Frühling,
Frühlingsanfang. Und
die Jahreszeit ist „auch nicht mehr das“,
schlägt Kapriolen,
die uns verunsichern
.
Wir, die „in die Jahre zu kommen“
begonnen haben
, denken noch ein bisschen
anders
.
Wir verhar-
ren in den alten Festtagsmustern,
sind zu stillen Beobachtern geworden
leider meist
sprachlos.
So kommt es, dass Traditionen und
Brauchtum
nach und nach auch
den Gesetzen der Konsumge-sellschaft
folgen. Weil eine Entwicklung, die Marketi
ng und Werbung ganz oben ansiedelt, in Wirk-
lichkeit neue Armut, auch Isolierung
zu verbreiten unterwegs ist, will ich uns, die „
wandelnden Lexika
“
unserer Zeit,
ein bisschen aufwiegeln: Die Gesellschaft
muss
daran
erinnert werden, dass wir
nicht nur getrieben sind und die Opfer einer Zeit, die uns ihren Willen und ihre Maximen aufzwingt.
Der österliche Zuruf scheint mir eine ideale Gelegenheit, uns Ältere daran zu erinnern
, was famili
ä-
re Nähe und Wärme, menschliche Zuneigung und schadenbegrenzende Hilfsbe
reitschaft vermögen.Solche Fähigkeiten an die nächste Generation weiterzu
geben durch gutes Beispiel, unverdrossene
Beibehaltung alter Prinzipien, hilfsbereite Umsetzung all dessen, was dem Gegenüber belegt, dass
es (er oder sie!) uns
wichtiger ist als all
es andere, ist ein unverzichtbarer Beitrag zur menschlichen
Hygiene.
Es muss daran erinnert sein, dass wir selbst
die
erfolgreiche Generation
sind
, die
in der Nachkrieg
s-
zeit die
Grundsätze
aufgestellt hat, die uns die Welt bis heute neidet? Gelten sie nicht auch für eine
gesättigte
Gesellschaft?
Bürgerreporter:in:Kurt AUE aus Augsburg |
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