Kaiser folgt auf Vogele

Schwäbische Landräte wählen Oberallgäuer Landrat zu ihrem Vorsitzenden

Die schwäbischen Landräte wählten am Mittwoch (7. Mai) bei ihrer Tagung im Augsburger Landratsamt den Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser einstimmig zu ihrem neuen Vorsitzenden. Er tritt damit die Nachfolge von Dr. Karl Vogele an, der aus Altersgründen im Landkreis Augsburg nicht mehr als Landrat kandidieren konnte und somit auch für den Vorsitz nicht mehr zur Verfügung stand. Vogele hatte 2004 den Vorsitz nach dem Tod des Dillinger Landrats Dr. Anton Dietrich übernommen. Zu Kaisers Stellvertreter wurde der Günzburger Landrat Hubert Hafner gewählt.
Kaiser will sich in seiner neuen Funktion vor allem für einen gerechteren Finanzausgleich einsetzen, der auch soziale Besonderheiten in den Kommunen berücksichtigt. Ein weiteres Thema, das er beschleunigt wissen möchte, ist ein Umweltpakt. Er möchte den Ausbau regenerativer Energien im kommunalen Hochbau vorantreiben, aber auch die Vernetzung privater Haushalte mit der Wirtschaft intensivieren. Bei der Gesundheitsversorgung will er sich für den Erhalt eines wohnortnahen Angebots an Krankenhäusern und Hausärzten einsetzen und sich für eine bessere Finanzausstattung des Augsburger Klinikums stark machen: „Der ländliche Raum darf nicht auf der Strecke bleiben“, lautet seine Forderung in Richtung Bund und Land. Überdies bemängelten die Landräte in ihrer Sitzung die Absenkung der Mittel des Freistaats für den kommunalen Straßenbau. Bayern stellt 2008 für diesen Zweck in seinem Haushalt nur noch 120 Millionen Euro statt bislang 160 Millionen Euro zur Verfügung. Damit würde die Zuschussquote auf unter 50 Prozent sinken. „Das wäre fürs flache Land fatal“, befürchtet Kaiser. Die schwäbischen Landräte haben deshalb die klare Forderung an das bayerische Innenministerium und den Landtag formuliert, diese Mittel wieder aufzustocken.
Kaiser hat das kommunalpolitische Handwerk von der Pike auf gelernt. Von 1975 bis 1986 war er Bürgermeister in Wiggensbach, von 1978 bis 1996 Mitglied des Oberallgäuer Kreistags, von 1984 bis 1996 Stellvertretender Landrat, bevor er dann zum Landrat des Landkreises Oberallgäu gewählt wurde. Er ist Mitglied in verschiedenen Ausschüssen des Bayerischen Landkreistags. Politische Erfahrungen auf Landesebene sammelte er überdies von 1986 bis 1994 als Landtagsabgeordneter. Mit Hafner steht ihm ein erfahrener und gewiefter Politiker und Verwaltungsfachmann zur Seite, der auch schon 18 Jahre kommunalpolitische Erfahrung vorweisen kann.