Augsburg zeigt den Nazis die rote Karte - Nazis haben keinen Platz in Augsburg
Mehr als tausend Bürgerinnen und Bürger aus allen Bevölkerungsschichten nahmen am gestrigen Abend an einer Gedenkveranstaltung der Stadt Augsburg vor und im Rathaus teil.
An diesem Tage hatte eine Nazigruppe "Augsburger Bündnis - Nationale Opposition" aus dem Augsburger Umland unter Leitung von Roland Wuttke, NPD Funktionär aus Mering, zu einem Gedenkmarsch zur Augsburger Bombennacht aufgerufen. Trotz eines Verbots der Stadt Augsburg hat der Münchner Verwaltungsgerichtshof die Demonstration in Augsburg genehmigt. Diese Tatsache stieß bei vielen Bürger/Innen auf Unverständnis. Dennoch gelang es den Gegendemonstranten am gestrigen Abend den Nazis klar zu machen, dass sie in Augsburg unerwünscht sind. Die Nazipropaganda ging in einem minutenlangen Hup- und Trillerpfeifenkonzert völlig unter.
Oberbürgermeister Paul Wengert (SPD) betonte bei der Gedenkstunde zum 64. Jahrestag der Bombennacht das Nazis in Augsburg unerwünscht sind. Die Veranstaltung im Goldenen Saal wurde per Lautsprecher auf den Rathausplatz übertragen. Rund 400 Gästen, darunter Politiker der Stadtratsfraktionen, Vertreter des öffentlichen Lebens und der Augsburger Ehrenbürger und Holocaust-Überlebende Mietek Pemper waren ins Augsburger Rathaus gekommen. Zeitgleich standen mehr als 500 Demonstranten aus Gewerkschaften, Antifa, Parteien und Vereinen auf dem Rathausplatz und machten mit Sprech-Chören und Liedern ihrem Unmut Luft.
Besonders über das starke Polizeiaufgebot, dass für viele Bügerinnen und Bürger bedrohlich wirkte, gab es viele Unmutsäußerungen. Viele Bürgerinnen und Bürger, die gegen die Rechten auf die Straße gegangen waren fanden das Polizeichef Böhm mit dem großen Polizeiaufgebot massiv übertrieben hat.
Einigen Unmut gab es auch darüber, dass die Nazi-Demo nicht kurzfristig aufgelöst wurde. Mit mehr als 2 Stunden Verspätung war diese erst um 20.15 Uhr losmarschiert, weil die Anzahl von 50 Nazi-Demonstranten nicht erschienen war und somit die Demonstration auf dem Gehweg hätte stattfinden müssen. Warum den Nazi zwei Stunden lang die Chance gegeben wurde, noch Verstärkung anzufordern war bei Erstellung dieses Berichtes noch ungeklärt.
Oberbürgermeister Dr. Paul Wengert war zusammen mit namhaften Politikern auf dem Rathausplatz erschienen um zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern den Nazis die "rote Karte zu zeigen"! Gesehen wurden u.a. Harald Güller, SPD Fraktionsgeschäftsführer im Bayerischen Landtag, Heinz Paula, MdB der SPD, Karl-Heinz-Schneider Fraktionsvorsitzender der SPD Stadtratsfraktion, DGB Sekretär Wolfgang Peitzsch, IG Metall Bevollmächtigter Jürgen Kerner, IG Bau Sekretär Karl Bauer, IG BCE Bezirksleiter Torsten Falke, Verdi-Sekretär Hans Blöchl sowie viele Stadträt/Innen.
Bereits am vergangenen Samstag hatte das Bündnis für Menschenwürde des SPD-Bundestagsabgeordneten Heinz Paula alle wichtigen Plätze schon vorab für eigene Veranstaltungen in Beschlag genommen. Am Montag Abend blieb dem Bündnis nur der lautstarke Protest.
Schon seit Jahren versuchen Rechtsextremisten, die Jahrestage der Bombennacht zu missbrauchen. In der Nacht von 25. auf 26. Februar 1944 kamen bei schweren Angriffen britischer und amerikanischer Bomber mehr als 700 Menschen ums Leben, es wurden ein Viertel aller Augsburger Wohnungen zerstört.
Bürgerreporter:in:Torsten Falke aus Augsburg |
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