Augsburg droht erneut Einführung der Sperrstunde

Neuer Diskussionsstoff um das Nachtleben in Augsburg: Ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts Augsburg gab den Klägern, bestehend aus Eigentümern und Bewohnern der Maxstraße, Recht. Die Stadt Augsburg hat von nun an für Ruhe in der Flanier- und Partymeile zu sorgen.

Die Klägergemeinschaft „Nachtruhe in der Maximilianstraße“ hatte mit ihrer Klage im Juni 2011 gegen die Stadt Augsburg Erfolg. Das Verwaltungsgericht schlug sogar die Einführung einer Sperrstunde als mögliche Lösung des Lärmproblems vor. Gegen das Urteil will Ordnungsreferent Volker Ullrich (CSU) Berufung einlegen. Eine Sperrstunde hält er laut Augsburger Allgemeinen dem Lebensgefühl der Stadt nicht angemessen.

Stadt Augsburg verletzt ihre Pflichten
Die Kläger bemängelten insbesondere, dass die Stadt ihrer Pflicht, die Einhaltung der gesetzlichen Lärmimmisionsgrenzwerte zu gewährleisten, nicht nachgekommen ist.
Ein Gutachten aus dem Jahr 2009 wies nachts einen Lärmpegel von 60 Dezibel aus. Gesetzlich erlaubt sind 45. Daher forderte die Klägergemeinschaft damals unter anderem die Einführung einer Sperrzeit von 1 bis 6 Uhr sowie das Verbot von Autokorsos und Hupkonzerten – auch außerhalb der Sperrzeit sowie die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung.

Sechs Monate Zeit für Umsetzung
Laut Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts muss die Stadt Augsburg im nächsten halben Jahr weitere Schritte zur Regulierung bzw. Reduzierung des Lärmpegels in der Maxstraße einleiten. Die gesetzliche vorgeschriebene Grenze von 45 Dezibel sei in der Nacht jedoch nicht realisierbar, stellte das Gericht fest. Ferner sei ein Mittelwert von 54 Dezibel ein durchaus erreichbares Ziel. Die Einführung einer Sperrstunde ist für Ordnungsreferent Ullrich als Maßnahme zumindest keine geeignete Maßnahme zur Umsetzung. Darüber wird sich der Großteil der Besucher der Augsburger Maxstraße sicherlich freuen.

Was denkt ihr über den Konflikt zwischen Besuchern und Anwohnern/Eigentümern in der Maxstraße?