Tour International Danubien (Donau)
TID 2023 Gefahren unter und über Wasser
Plötzlich tritt die Donau ein in eine Landschaft wie aus '"Herr der Ringe". Das Eiserne Tor ist erreicht.
Eisernes Tor nennt man einen gut 100 Kilometer langen Abschnitt der Donau, rund 1000 Kilometer vor der Mündung ins Schwarze Meer. Die Donau fließt hier durch die Karpaten, mal ganz eng eingeschnitten und mehrere hundert Meter tief, dann wieder kilometerbreit mit der Anmutung eines Sees. Aber es sind türkische Seen.
Diese Landschaft ist entstanden durch den Bau zweier Staudämme in den 1960er und 1970er Jahren. Oberhalb der Staustufe haben sich die Seen gebildet
Die TID-Paddler beginnen ihren Weg ins Eiserne Tor in einem großen Wald oder, genauer gesagt, über einen Wald unter Wasser. Einzelne Äste ragen noch heraus. Man muss aufpassen, dort nicht hängen zu bleiben. Hindernisse im Wasser bedeuten Kemtergefahr. Dieser Wald ist mit der Aufstauung des Flusses dauerhaft überflutet worden
In der Blickachse taucht die mittelalterliche Festung Golubac auf, die Pate gestanden haben könnte für Gondor. Links in Rumänien und rechts in Serbien zieht sich dichter Wald bis ans Ufer. Das ist eine wilde, wunderschöne Naturlandschaft mit Bären, Wölfen und Luchsen. Und mittendrin die TID-Paddler. Es wäre das reine Paddlerparadies, wenn da nicht diese Fallwinde aus den Bergen wären, die immer heftiger werden und die Donau aufwühlen. Besonders schlimm ist das auf den breiten Seenflächen. In manchem Boot fährt die Angst mit, doch alles geht gut. Alle kommen gut an. Und spätestens beim Bier sind die unruhigen Stunden vergessen.
Doch auch am nächsten Tag wird es nicht langweilig. So wie fast jede Schatzkammer ihr Kleinod hat, hat auch das Eiserne Tor einen besonders schönen Abschnitt. Die Donau fließt hier durch ein sehr enges Tal. Steil ragen die Felswände hinauf. In manchen liegen Höhlen, in die man hineinpaddeln kann. Es hätte der Höhepunkt der gesamten TID sein können. Hätte.
Denn die Poesie dieses Ortes wird niedergeröhrt von einer Vielzahl aufgedrehter Motorbootmotoren. Die machen Krach, Wellen und Unruhe. Nichts wie raus hier. Die Boote kommen von rumänischen Seite und bringen Touristen ins Tal. Umweltverträglicher Tourismus geht anders.
Die TID-Paddler werden nun die beiden Schleusen im Eisernen Tor passieren. Dann beginnt auch schon bald die bulgarische Donau. Die Donau wird dort zum Fluss der Pelikane. Wir halten Sie auf dem Laufenden über den weiteren Verlauf der 66. TID, der größten und längsten organisierten Flussfahrt für Paddel- und Ruderboote auf der Welt. 2100 Kilometer sind es von Ingolstadt bis Silistra in Bulgarien. 1500 Kilometer haben durch Paddler inzwischen zurückgelegt. Quelle: DKV - TID Teilnehmer
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Bürgerreporter:in:Marianne Stenglein aus Augsburg |
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