"Der Mondspiegel" oder "Was es nicht so alles gibt"
Spezialisten unter den Funkamateuren beschäftigen sich auch mit ausgefallenen Phänomenen
Das unterscheidet die Familie der Amateurfunker von den professionellen Anwendern:
Es muss ja nicht funktionieren, aber wenn es funktioniert muss es ausprobiert werden. Wir können in Versuchen, im Rahmen von Gesetzen und Verordnungen, unsere Ideen einbringen, Neues entwickeln oder auch nur ganz einfach miteinander in Kontakt kommen. Und wenn etwas funktioniert wird es auch genutzt, beispielsweise unter den hier beschriebenen physikalischen Erscheinungsformen.
So ist es nicht verwunderlich, dass Funkverbindungen über den Mond, als Spiegel für Funkwellen, eine beliebte Spielart in unserem Hobby sind. Diese Übertragung wird EME - Erde/Mond/Erde - genannt. Durch die große Entfernung der reflektierenden Fläche, also der Mondoberfläche, über der Erde ist eine weit über den Horizont reichende Fernverbindung realisierbar. Das funktionierte schon bevor der erste Mensch unseren Trabanten betrat.
Aber auch anderes funktioniert. Damit schlagen sich manche Funkamateure ganze Nächte um die Ohren. Es ist Meteorscatter. Wenn die Meteoriten, als Beispiel die Leoniden oder Perseiden, unsere Erde erreichen, dann verglühen sie in der Erdatmosphäre. Die dabei entstehenden Spuren der Sternschnuppen sind ein hervorragendes Objekt zur Reflexion von Funkwellen. Wegen der Kürze solcher Ereignisse werden die Signale vom Sender komprimiert und zur Auswertung vom Empfänger wieder gestreckt. Große Freude herrscht, wenn dann die Bestätigung eine Funkverbindung auch noch auf diesem Wege eintrifft.
Turbulenzen in der Atmosphäre, meist durch Wetterereignisse ausgelöst, sind auch ein Medium mit reflektierenden Eigenschaften. Diese Ausbreitungsform ist als Troposcatter bekannt. Die Dauer von Verbindungen über diesen Weg kann sehr konstant sein.
Ein Flugzeug reflektiert nicht nur die Radarsignale für die Flugsicherung und andere Nutzer. Auch die Radiowellen einer Amateurfunkanlage gehören zu den reflektierten Signalen. Besonders die Nähe von Flughäfen, wegen ihrer hohen Objektdichte, ist eine "Spielwiese" für Amateurfunkenthusiasten die das ausprobieren wollen.
Abschließend sei aber bemerkt, dass für diese Aktivitäten eine größere Antennenanlage erforderlich ist. Ein kleiner Garten oder ein Stadtgrundstück könnten diese nicht aufnehmen. Die Kosten für eine größere Funkausrüstung sind auch beträchtlich.
Aber dennoch, auch in unserem OrtsVerband Augsburg beschäftigen sich mache Funkfreunde mit diesen Teilaspekten der Funkübertragung. Für Interessenten sollte der Besuch unserer monatlichen Funkertreffen, sprich OV-Abende, eine willkommene Informationsquelle sein. Weitere Fragen beantwortet unsere Internetseite unter: http://www.darc.de/t01
73 Peter DK1MBY
Bürgerreporter:in:Peter Heinze aus Augsburg |
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