Zu Tode gelangweilt ! BOREOUT - Gibt es sie wirklich, die ungesunde Langeweile im Job ?

Dirk Eickmeier - Betreiber von fkregional.de
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Von un­ge­sun­den Ü­ber­for­de­run­gen, re­spek­tive Ü­ber­las­tun­gen im Job hat man ja nun schon häu­fi­ger gehört. Bur­nout – Der Er­schöp­fungs­zu­stand nach lange an­dau­ern­der Ü­ber­for­de­rung. Die­ses Thema ist mei­nes Er­ach­tens zwar noch im­mer ein Ta­buthe­ma, aber zu­min­dest so halb­wegs in der Ge­sell­schaft an­ge­kom­men, weil ernst ge­nom­men.

­BO­REOUT hin­ge­gen wird nicht mal ernst ge­nom­men, Stress ist so­zial er­wünscht und wer kei­nen hat, er­fährt eben we­ni­ger so­ziale An­er­ken­nung. Es ist wohl keine Fra­ge, es gibt An­ge­stellte die ihre Ar­beits­zeit ab­sit­zen. Aber emp­fin­den sie ihre Si­tua­tion auch als schreck­lich und wer­den sie von die­ser Un­ter­for­de­rung tatsäch­lich krank ?
Häu­fig fin­den sich die Be­schäf­tig­ten doch eher mit ih­rer Si­tua­tion ab und rich­ten sich gemüt­lich in ih­rem „­Nicht­stun“ ein. Mit lan­gen Ar­beits­zei­ten und si­mu­lier­ter Ge­schäf­tig­keit wird das Nicht­stun, wird die kon­ti­nu­ier­li­che Un­ter­for­de­rung, ver­schlei­ert. Die Fassade des Selbst­be­trugs nach dem Motto „­bes­ser aus­ge­brannt, als aus­ge­lang­weilt er­schei­nen“, macht aber ge­rade mit ei­ner Prise Un­zu­frie­den­heit das Bo­reout ge­fähr­lich. Denn Men­schen mit chro­ni­scher Un­ter­for­de­rung und Lan­ge­weile am Ar­beits­platz, wer­den häu­fig des­in­ter­es­siert, sie fühlen sich zu­neh­mend aus­ge­laugt und un­zu­frie­den. Sie sind frus­triert weil sie ihr Wis­sen und Kön­nen nicht an­wen­den dür­fen und dem­zu­folge fehlt ih­nen eben­falls die An­er­ken­nung.

Ak­tu­elle DAK-Stu­diener­geb­nisse ma­chen deut­lich, dass meist junge Men­schen ei­nem BO­REOUT un­ter­lie­gen. Wenn auch eine De­fi­ni­tion zum Krank­heits­bild Bo­reout nicht vor­han­den ist, so kann die Un­ter­for­de­rung im Job den­noch rich­tig krank ma­chen. Junge Be­rufs­an­fän­ger, vol­ler Elan und hoch mo­ti­viert, wer­den schnell durch Un­ter­neh­mens­vor­ga­ben aus­ge­bremst. Die Be­trof­fe­nen kla­gen ü­ber Un­ter­for­de­rung und wer­den psy­chisch krank. Ob durch Ü­ber- oder Un­ter­for­de­rung, die Sym­ptome kön­nen gleich sein. Dies be­le­gen auch die Er­geb­nisse des DAK-Ge­sund­heits­re­ports, ca. 60 Pro­zent der 3.000 be­frag­ten Ar­beit­neh­mer könn­ten mehr leis­ten, als der Be­ruf ih­nen ab­for­dert. Eine kon­ti­nu­ier­li­che Lan­ge­weile im Job führt dann zu De­pres­sio­nen, Schlafstörun­gen oder wei­te­ren psy­cho­so­ma­ti­schen Er­kran­kun­gen.

­Bo­reout ist so­wohl eine qua­li­ta­ti­ve, als auch eine quan­ti­ta­tive Un­ter­for­de­rung und so­mit auch ein ech­tes Führungs­pro­blem. Die Ar­beits­aus­las­tung muss si­cher­lich nicht, wie vom Ar­beit­neh­mer häu­fig er­wünscht, gleich­mäßig auf das Jahr ver­teilt wer­den. Aber man weiß doch die Ver­tei­lung ü­ber meh­rere Mo­nate hin­weg und kann dement­spre­chend eine Stel­len­aus­schrei­bung so for­mu­lie­ren, wie sich die Stelle auch tatsäch­lich dar­stellt und ebenso sollte eine pro­fes­sio­nelle Res­sour­cen­ver­tei­lung kein Pro­blem sein.

Fal­scher Job oder schlech­ter Chef, ...e­gal, ...wer sich im Be­ruf un­ter­for­dert fühlt, sollte sich wirk­lich Ge­dan­ken um seine Ge­sund­heit ma­chen! Mit et­was Mut und ei­ner gu­ten Ge­sprächs­vor­be­rei­tung hel­fen ja viel­leicht ge­wis­se, vor­sich­tige Hin­weise an die Führungs­kraft. Blei­ben je­doch die er­hoff­ten ers­ten Schrit­te, eine erste Re­ak­tion zur Ver­än­de­rung aus, sollte man wohl sinn­vol­ler Weise prü­fen, ob es nicht doch bes­ser ist einen Job zu su­chen, bei dem man sein Kön­nen bes­ser un­ter be­weis stel­len kann.

Bürgerreporter:in:

Dirk Eickmeier aus Wunstorf

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