Zu wenig Zeit für ehrenamtliches Engagement? Tag des Ehrenamtes am 5.Dezember 2011
Zu wenig Zeit für ehrenamtliches Engagement?
Der jährliche Internationale Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember steht ganz im Zeichen der Anerkennung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements. Sich in der Freizeit freiwillig gesellschaftlich zu engagieren, ist nicht selbstverständlich. Und häufig fehlt in der heutigen Leistungsgesellschaft die Zeit. Doch es zählen nicht die Stunden, die man leistet – sondern das Engagement an sich.
Freiwilliges Engagement kennt keine Altersgrenzen, Jugendliche bis Senioren sind im Ehrenamt aktiv. Das Erlangen sozialer Verantwortung und die Aussicht, verschiedene Berufsfelder auszuprobieren, sind nur zwei der vielen Motive, die zum Mitmachen bewegen.
Doch während das freiwillige Engagement bei Älteren im letzten Jahrzehnt zugenommen hat, sinkt gerade bei der Jugend die Beteiligung allmählich. Dies stellt der aktuelle Freiwilligensurvey heraus, eine seit 1999 im Auftrag der Bundesregierung durchgeführte Studie.
Als häufige Gründe für das gesunkene Engagement Jugendlicher werden zunehmender Stress und Leistungsdruck in der Schule genannt. Ganztagsschulen, die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur und die Einführung des Bachelorstudiums beispielsweise bedeuten für Schülern und Studenten weniger Freizeit und somit weniger Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren.
„Auch wer nur eine Stunde in der Woche für das Ehrenamt hat, ist für uns eine große Hilfe. Es kommt nicht darauf an, wie viel Zeit man investiert, sondern dass man die Motivation und Bereitschaft hat zu helfen“, erklärt Timo Brüning von den Johannitern in Wunstorf.
Bei den Johannitern in Niedersachsen und Bremen sind mehr als 4400 Helfer und Helferinnen in verschiedensten Bereichen aktiv, vom Sanitätsdienst über Jugendarbeit bis hin zum Katastrophenschutz. „Bei uns im Ortsverband findet jeden Mittwoch ein Helferabend statt. Interessierte sind jederzeit herzlich dazu eingeladen“, so Brüning weiter.
Michele Sciacca ist seit vielen Jahren bei den Johannitern aktiv. Er engagiert sich im Ehrenamt, Rettungsdienst und in der Breitenausbildung. Als Gruppenführer der Gruppe Technik und Sicherheit ist er Ansprechpartner für alle technischen Fragen. „Mir macht die Tätigkeit großen Spaß und ich konnte hier viele interessante Erfahrungen sammeln“, berichtet Sciacca. Patrick Huse ist auch schon bereits seit dem Jahre 2004 bei den Wunstorfer Johannitern aktiv. Er bringt seine Fähigkeiten in vielen Bereichen ein. Mittlerweile hat er sich bis zum Rettungssanitäter ausbilden lassen. Er kann aber auch in jedem anderen Bereich unterstützen. „Meine Freizeit sinnvoll nutzen und in einer Gemeinschaft helfen, das macht mein Engagement bei den Johannitern aus“, erklärt Patrick Huse seinen freiwilligen Dienst.
Karoline Kowohl ist erst seit dem Jahr 2010 aktiv. Sie stieß zu den Johannitern über das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und blieb. Auch Karoline hat sich bereits zur Rettungssanitäterin ausbilden lassen und arbeitet aktiv in vielen Bereichen mit: „ Die Betätigungsfelder bei den Johannitern sind sehr abwechselungsreich. Ich freue mich in einem tollen Team viele Herausforderungen meistern zu können.“
Freiwilliges gesellschaftliches Engagement wird in Niedersachsen und Bremen seit 2007 mit der so genannten Ehrenamtskarte belohnt, die Vergünstigungen beispielsweise in öffentlichen Einrichtungen und bei Veranstaltungen bietet.
Bürgerreporter:in:Timo Brüning aus Wunstorf |
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