Mesmerodes Ortsbrandmeister Gerold Troschke: "Die Förderung der Jugendfeuerwehr ist wichtig"

Gerold Troschke (links) und sein Bruder Ulrich Troschke. | Foto: Ina Wolf
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Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Mesmerode hat in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. Ortsbrandmeister Gerold Troschke zieht im myheimat-Kurzinterview Bilanz und verrät, was die Feuerwehr auszeichnet.

Was zeichnet die Mesmeroder Feuerwehr aus?

Sie ist eine der kleinsten und gleichwohl eine der stärksten in der Freiwilligen Feuerwehr Wunstorf. Ich möchte keiner der anderen Ortswehren zu nahe treten, denn jede ist auf ihre Art eine der stärksten in unserem Zusammenschluss.
Wir haben zurzeit 136 Mitglieder bei 744 Einwohnern. Die aktive Gruppe besteht aus 24 Kameraden. Bei der gemeinsamen Jugendfeuerwehr mit Bokeloh sind sieben Jugendliche aus Mesmerode aktiv. Es gibt eine Altersgruppe mit elf Kameraden und den Förderkreis „Emma“. Hierzu gehören 25 aktive und passive Kameraden, die das ausgesonderte Vorgängereinsatzfahrzeug erworben, es mit ausrangierten Gerätschaften ausgerüstet haben und es nun für nostalgische Zwecke einsetzen.
Herauszustellen ist die Kameradschaft. Bei den Aktiven gibt es keine Gruppen und das bei einem Altersstand von 21 bis 56 Jahren. Wenn Dienst ist, ist für alle Dienst. Die Dienstbeteiligung bei den Übungsdiensten beträgt 90 Prozent auf dem Papier. Eigentlich sind es 100, denn die, die nicht können, melden sich vorher ab.
Ein Beispiel: Wenn die Altersgruppe Dienst hat, wird sie regelmäßig von aktiven Kameraden unterstützt, auch weil man sich einfach nur sehen will. Einige aus der Jugendwehr tauchen zu jedem der 14-tägig stattfindenden Übungsdienste auf, obwohl sie wissen, dass sie altersbedingt erst in zwei Jahren in die aktive Gruppe aufgenommen werden.

Was waren die Höhepunkte des Jubiläumsjahres?

Wir haben unser Jubiläum klein, aber fein begangen. Am 7. und 8. Mai wurden die Stadtwettbewerbe der Jugendfeuerwehr und der Aktiven sowie die Eimerfestspiele ausgetragen. Ein Tag der offenen Tür fand am 14. August statt. Mit dem offiziellen Kommers am 9. Oktober wurde das Jubiläum abschließend gewürdigt.
Fazit aller Beteiligten: Alles super gelaufen! Es gab keine Pannen und Ausfälle, (ernst zu nehmende) Kritik habe ich auch nicht gehört. Und was für mich wichtig war: Alle Aktiven und eine große Zahl von Passiven haben bei der Vorbereitung und Durchführung der einzelnen Veranstaltungen mitgeholfen. Am Tag der offenen Tür gab es z. B. 18 Neueintritte, dabei sind auch Nicht-Mesmeroder.

Wo sehen Sie die Mesmeroder Feuerwehr in 15 Jahren?

Als kleine Ortswehr steht man immer im Fokus von Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung, insbesondere, wenn die Finanzen knapp sind. In Wunstorf, denke ich, muss man sich diesbezüglich jedoch wenig Sorgen machen. Sowohl Rat und Verwaltung der Stadt, als auch der Ortsrat Mesmerode stehen zu ihrer Feuerwehr und wissen um ihren Stand. So etwas schafft man nicht einfach ab, nur um ein paar Euro zu sparen. Auch wenn eine kleine Ortswehr wie Mesmerode nur wenige Einsätze hat, ist sie trotzdem ein wichtiger Bestandteil im Gesamtgefüge der Stadtfeuerwehr und insbesondere auch in der Ortschaft Mesmerode.
Auch wenn es keine Garantie ist, so haben es die Kameraden doch als Bestätigung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit gesehen, dass in diesem Jahr ein fast neues Mehrzweckfahrzeug übergeben wurde und im Fahrzeugbeschaffungsplan für 2017 ein ganz neues Einsatzfahrzeug vorgesehen ist.
Wichtig ist im Hinblick auf den demographischen Wandel die Förderung der Jugendfeuerwehr. Wenn die sich zurzeit in Ausbildung befindlichen Jugendlichen den Weg in die aktive Wehr finden, ist dies ein nicht zu unterschätzender Zugang und Ersatz für ausscheidende bzw. in die Altersgruppe wechselnde Kameraden. Es gilt dann jedoch, für sie Nachfolger in der Jugendfeuerwehr zu finden.
Ich bin mir aber absolut sicher, dass es in 15 Jahren und auch darüber hinaus weiterhin eine intakte Ortsfeuerwehr Mesmerode geben wird, jedenfalls ist die personelle Ausstattung hierfür gesichert.
Ich warte auf das 100-jährige Jubiläum, das ich dann als betagtes Mitglied, also auf keinen Fall mehr als Aktiver und auch nicht mehr als Angehöriger der aktiven Altersgruppe der Ortswehr, in gebührendem Rahmen feiern werde.

Das Foto hat Ina Wolf auf myheimat veröffentlicht.

myheimat-Team:

Annika Kamissek aus Bad Münder am Deister

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