Johanniter Helfer üben Einsatzabläufe - Simulierte Gasexplosion im Restaurant fordert Einsatzkräfte
In einer gemeinsamen Übung haben 32 Helferinnen und Helfer der Ortsverbände Deister und Wunstorf-Steinhuder Meer am Samstag Einsatzabläufe auf dem Schützenplatz getestet.
Unter dem Einsatzstichwort „Gasexplosion im Restaurant – ManV II“ wollte man Einsatzverständnis, Abläufe und Materialbestände auf die Probe stellen. Ein ManV-Szenario (Massenanfall von Verletzten) unterscheidet sich zu alltäglichen Unfällen vor allem dadurch, dass eine erhöhte Zahl von Verletzten und Betroffenen zu versorgen ist. Dieses bedeutet eine entsprechende taktische Handlungsweise. Diese wollten die drei Gruppenführer Frederik Bach (Behandlungsplatz), Michele Sciacca (Technik& Sicherheit) und Nadine Hoffer (Betreuung/Verpflegung) von den Helfern bei dieser Übung sehen. Die Aufgaben waren der Aufbau eines Behandlungsplatzes, das Ausleuchten des Einsatzortes und die Versorgung der Helfer.
22 Helferinnen und Helfer aus Wunstorf und 10 aus dem Ortsverband Deister stellten sich auf dem Schützenplatz in Wunstorf bei perfektem Übungswetter diesem Szenario. „Kerne eines erfolgreichen Einsatzes sind Kommunikation und das Zusammenspiel der einzelnen Gruppen. Sollte dieses nicht klappen, so wird das Ergebnis eines Einsatzes merklich negativer ausfallen. Nur durch Praxis kann man dem entgegenwirken“, erklärt Frederik Bach, der die Übung ins Leben rief und entsprechend plante.
Die Gruppenführer forderten ihren Helfern entsprechend vom Anrücken bis zur Einsatzbereitschaft alles ab. „Natürlich kann man Übungen in diesem Ausmaß nur bedingt real darstellen, aber das Vorstellvermögen und taktische Verständnis der Helfer durch die Einsatzmeldung und die Zeitvorgaben unsererseits gleichen dieses aus. So ist nahezu jedes Übungsszenario denkbar“, erläutert Michele Sciacca. „Es geht nicht darum, den Helfer zu ärgern“, fügt Frederik Bach hinzu. „Es geht darum, dem Helfer so viel wie möglich zu zeigen. Denn grade das Ausleuchten eines Landeplatzes ist im ManV-Fall ein Standard. Wir wollen den Helfer bestmöglich vorbereiten, wollen ihm durch angeeignetes Wissen, so gut es geht, die Last von den Schultern nehmen.“
Während des Aufbaus nutzte die Gruppe Verpflegung die Möglichkeit, mal wieder unter Einsatzbedingungen zu kochen. „Natürlich kochen wir bei vielen Veranstaltungen, machen Catering, aber der Unterschied zu einem Einsatz im Feld ist groß. Folglich nutzen wir diese Chance und testen uns unter Einsatzbedingungen“, sagte Gruppenführerin Nadine Hoffer. Besonders freute sie sich natürlich über die lobenden Worte der Helferinnen und Helfer, die dem zubereiteten Reisgericht viel Lob zollten.
Nach der Mittagspause wurden die Helferinnen und Helfer in drei Gruppen aufgeteilt. Die einzelnen Gruppenführer informierten jeweils über die Aufgaben und Tätigkeiten ihrer Gruppe. „Diese Information soll der Transparenz und Akzeptanz unter den Gruppen dienen“, erklärt Übungsleiter Frederik Bach. Nach der erfolgten Informationsrunde wurde mit dem Rückbau begonnen. Der Rückbau dient im Einsatzfall bereits zu ersten Einsatznachsorge-Handlungen. Das Material wurde wieder einsatzbereit verlastet und die Helferinnen und Helfer konnten in gemeinsamen Gesprächen das Erlebte verarbeiten.
In diesem Fall wurden den Übenden beim Rückbau aber nochmals volle Leistungen abverlangt. Mit Hinweis auf den drohenden Regen wurde das Tempo des Abbaus angezogen. Wie so vieles bei der Übung, klappte auch dieses und man konnte rechtzeitig die Fahrzeuge wieder in die Halle fahren. „Daumen hoch“, lautete das Urteil aller und der Wunsch nach einer raschen Wiederholung wurde deutlich. „Der Unterschied zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung ist unbeschreiblich groß. Wir freuen uns über das Feedback, kennen unsere Hausaufgaben und werden die Übungsszenarien in regelmäßigen Abständen wiederholen“ versprachen drei Gruppenführer einvernehmlich bei der Abschlussbesprechung, ehe sie die Helfer ins wohlverdiente Wochenende entließen.
Wer sich auch ehrenamtlich engagieren will, seine Fähigkeiten einbringt und Menschen helfen möchte, ist gerne gesehen.
Die Schnelleinsatzgruppe Wunstorf trifft sich jeden Mittwoch ab 18 Uhr in der Unterkunft in Wunstorf, Düendorfer Weg 9a.
Bürgerreporter:in:Timo Brüning aus Wunstorf |
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