Johanniter-Boulevard – ein gelungenes Geburtstagsfest
Über 450 Essen zur Feier ihres Jubiläums haben die Johanniter am Autofreien Sonntag in Hannover herausgegeben. Stefan Schostok, Hauke Jagau, Stephan Weil und weitere Gäste aus Politik und Gesellschaft mischten sich unter die Bürger/innen, die an der 60 Meter langen Geburtstagstafel mitten auf dem Friedrichswall Platz nahmen.
Petrus meinte es gut mit den Veranstaltern des Autofreien Sonntags und den Johannitern: Nach ausgiebigem Regen am Morgen strahlte die Sonne über viele Gäste und Besucher des Bürgerfestes mitten in der City Hannovers. Die Geburtstagstafel zum 60. Jahrestag des Bestehens der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH) wurde ein voller Erfolg. Über 450 Mal verteilten die ehrenamtlichen Helfer/innen die Hühner-Frikassee-Reispfanne und noch vielmehr Mineralwasser fand seine Abnehmer. Prominenz aus Politik und Gesellschaft gaben sich ein Stelldichein, so der SPD-Fraktionsvorsitzende im Niedersächsischen Landtag, Stefan Schostok, der Regionspräsident Hauke Jagau, Oberbürgermeister Stephan Weil, die Bürgermeister Bernd Strauch und Klaus Dieter Scholz, die Ratsfrauen Sylvia Bruns (FDP) und Silvia Klingenburg-Pülm (Bündnis 90/Die Grünen), der Polizeipräsident Axel Brockmann. Alt und jung kamen miteinander entspannt ins Gespräch.
Rund um die Tafel stellten sich Besucher den Erste-Hilfe-Fragen am Glücksrad, informierten sich über Ausbildung und die Möglichkeiten, Ausbilder zu werden, am Stand der Johanniter-Akademie. Die Vorführungen der Rettungshundestaffel zogen viele Blicke auf sich: „Die Hunde sind ja so freundlich“, staunte eine Zuschauerin. Ja, wurde ihr geantwortet, die Hunde müssen an Menschen gewöhnt sein, weil sie u. a. auch deren viele unterschiedliche Gerüche aufnehmen sollen, um vermisste Personen besser aufspüren zu können.
Neben dem Rettungshundeparcours wurden Kinder geschminkt und junge Damen in der Tracht der Johanniter-Schwestern aus den 1950er Jahren verteilten besondere Äpfel: 60 Jahre der JUH zum „Reinbeißen“ oder zum Mitnehmen. Eine weitere Attraktion war der Opel Rekord C aus dem Jahr 1971. „Schau mal,“ rief ein Vater aus, „der Wagen ist älter als ich!“ Gleich ließ der Sohn sich das Fahrzeug erklären. Gegenüber stand ein VW Blue Motion der neuen Generation mit allen gegenwärtigen sowie zukunftsorientierten Neuerungen und der nur die Hälfte von Benzin verbraucht als noch vor 40 Jahren. Allerdings bei aller Faszination des Aktuellen: Hier siegte eindeutig der Oldtimer.
Des Weiteren experimentierten die Kleinsten mit allerlei Interessantem, was normalerweise weggeschmissen wird. So entstand aus vielen wieder „schmucken“ Wegwerfobjekten wie Eierkartons, Schleifen, Bändern u. v. m. eine Collage, die das achtspitzige Johanniter-Kreuz bildete. Daneben fanden die von der Johanniter-Jugend gemixten, alkoholfreien Cocktails „Princess“ und „Ipanema“ reißenden Absatz. Die jungen Barkeeperinnen, unterstützt von einer amerikanischen Austauschschülerin, hatten zuvor einen Lehrgang absolviert und konnten jetzt ihr erlerntes Können vor großem Publikum vorführen.
Erhitzte Wangen gab es nicht nur in der Rettungswagen-Hüpfburg, sondern im Verkehrs-parcours der Bobby-Cars. Hier stellten die jungen Fahrer/innen ihre „Verkehrstauglichkeit“ unter Beweis. Umsichtige Fahrer, die brav vor der roten Ampel warteten, kleine „Rowdies“, die einfach das Verkehrszeichen umfuhren und vorsichtige Vierjährige, die lieber eine Umkurvung in Kauf nahmen als einen Auffahrunfall. Ein Vorzeichen für ihr Leben? Manche Mütter und Väter standen schmunzelnd, aber auch skeptisch abseits der Strecke und beob-achteten ihre Sprösslinge.
Neben dem offiziellen Sanitätsdienst waren von viele Helfern/innen aus den Ortsverbänden Deister, Hannover-Leine, Hannover-Wasserturm, Landesbergen, Wunstorf-Steinhuder Meer und dem Nordhannoverschen OV aus Langenhagen aktiv. Gemeinsam mit Mitarbeitern/innen aus dem Regionalverband Niedersachsen Mitte, den Kindertagesstätten sowie von U.D.O. (Unterkunft drogenabhängiger Obdachloser) und der Johanniter-Akademie, Bildungsinstitut Hannover waren 140 Johanniter am Friedrichswall zwischen Museum August Kestner und Culemannstraße am Sonntag in Hannover eingesetzt. „Ein Tag mit viel Helferfreude in fröhlicher Stimmung – wie es zu einem Geburtstag sein soll“, befanden die Regionalvorstände Uwe Beyes und Hermann Fraatz. Das befanden auch die „Oldies“, ehemalige Mitarbeiter/innen und Helfer/innen, die sich immer regelmäßig treffen und auch den historischen Blick bewahren.
Bürgerreporter:in:Timo Brüning aus Wunstorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.