Corona, Corona und viele Lichtblicke - 2020 – Jahresrückblick der Wunstorfer Johanniter
Auf ein arbeitsreiches und anstrengendes Jahr 2020 blicken die Johanniter im Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer zurück. Viele Herausforderungen im Bereich der Pandemie aber auch in der täglichen Arbeit wurden gemeistert.
Im Ortsverband sind 1028 Mitarbeitende im Haupt-, Ehrenamt und in der Johanniter-Jugend sowie in den Schulsanitätsdiensten tätig. Ein besonderer Höhepunkt war sicherlich der Abschluss der Notfallsanitäterausbildung von Tina Steege. Sie schloss die Ausbildung an der Rettungswache und die Prüfung an der Johanniter-Akademie in Hannover mit der Traumnote 1,0 ab. Diese Ausbildung haben drei Mitarbeitende im letzten Jahr erfolgreich abgeschlossen. Kurz vor Jahresende konnten wir die ersten Elektrofahrzeuge in unserem Verband in Empfang nehmen. Jeweils eins der beiden Fahrzeuge ist an der Rettungswache Wunstorf und Garbsen stationiert und wird für alle Fachbereiche eingesetzt. Ebenso neu startete der Betrieb der Kita Kirschbaum in Klein-Heidorn Anfang des letzten Jahres.
Mit allen Rettungsmitteln des Ortsverbandes auf den Rettungswachen Wunstorf, Garbsen und Steinhude wurde im Jahr 2020 eine Auslastung von 13 409 Notfalleinsätzen und 5 419 Krankentransporten erzielt. Insgesamt sind an den Rettungswachen derzeit 76 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt, davon zwölf Auszubildende.
„Der Hausnotruf ist und bleibt sehr beliebt, auch im Jahr 2020 konnte eine deutliche Steigerung verzeichnet werden. Zum Jahreswechsel vertrauten 2 890 Nutzer unserem bewährten System, das auf Knopfdruck schnelle Hilfe garantiert“, sagt Anja Hartmann als zuständige Fachbereichsleiterin. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 2200 Einsätze durch den Hausnotrufeinsatzdienst.
Guten Zuspruch erhält auch weiterhin der Menüservice. „Er lieferte im vergangenen Jahr etwa 55 700 Portionen aus. Jedes einzelne Essen wird täglich frisch durch unseren Partner, die Tegeler-Gruppe, in der Großküche am Johanniter-Standort Düendorfer Weg frisch zubereitet“, sagt Dienststellenleiter Bernd Stühmann.
In den vier Kita-Einrichtungen des Ortsverbandes gab es bedingt durch die Pandemie nicht so viele Aktionen mit den Kindern. Der Kirschbaum freut sich aber über die Spende einer Matschküche und die Mitarbeiter nähten Masken für die Beschäftigten der Johanniter aber auch für die Tafel. Die KinderZeit bot allen Kindern über das Internet in der Zeit des ersten Lockdown Basteltipps und kurze Videos. Viele positive Rückmeldungen haben wir für die kurzweiligen Lieder, Bastelideen, Fingerspiele, Trommelmusik und viele weitere Anregungen bekommen. Vor Ostern malten die Kinder der KinderZeit zu Hause Bilder. Diese wurden dann als Girlande an die Seniorenresidenz in Wunstorf für die Bewohnenden übergeben. Im gesamten Fachbereich Bildung und Erziehung (umfasst die Kindertagesstätten, Horte und Ganztagsschulen) arbeiten 65 Mitarbeitende, davon 11 zur Ausbildung. In den Einrichtungen wurden 181 Kinder betreut, 40 Kinder nahmen einen Hortplatz in Anspruch, weitere 61 nahmen am Ganztagsangebot teil.
Im Wohnheim „Luther Weg 50“ war die Freude über eine Spende aus der Bevölkerung groß. Dank der Spende konnte allen Bewohnern je eine Tüte mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Spielzeug für die Kinder übergeben werden.
Die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) leistete alleine im Bereich Covid 268 Einsätze und 4667 Einsatzstunden, dazu 53 Sanitäts- und 57 Betreuungsdienste, 40 Verpflegungseinsätze sowie 16 SEG-Einsätze insgesamt 42.865 Dienststunden. Zum Jahresende rollten dann wieder die Weihnachtstrucker, leider konnten die Pakete auf Grund der Corona Pandemie in diesem Jahr nicht selber in die Ukraine gebracht werden. Das Thema Ausbildung nahm wieder einen hohen Stellenwert ein. Es gab 235 Aus- und Fortbildungsdienste im Jahr 2020 mit 6728 Stunden. Insgesamt wurden 12 Sanitätshelfer, vier Rettungshelfer, vier Rettungssanitäter, 17 Sprechfunker, 15 Betreuungshelfer, eine Fachdozentin, 28 PSNV 1 Helfer und 14 PSNV II Helfer, einen Gruppen- und zwei Zugführer sowie zwei neue Feldköche ausgebildet.
Ein Pfingstzeltlager konnte im Jahr 2020 ebenso wenig stattfinden, wie der traditionelle Laternenumzug. Die Kinder und Jugendlichen trafen sich online und konnten nur wenige Jugendstunden gemeinsam erleben. Im März fiel die erste Jugendstunde der Blaulichtbande dem Lockdown zum Opfer, seitdem warten die ganz kleinen Nachwuchsretter ungeduldig auf den Start der neuen Gruppe.
„Ein außergewöhnliches Jahr liegt hinter uns. Die einen sagen, Gott sei Dank, wir haben es im Rahmen dieser schwierigen Zeiten und der anhaltenden Corona-Krise geschafft. Die anderen hätten sich lieber noch viel mehr für unsere Mitmenschen eingesetzt.
Egal wie wir das vergangene Jahr bewerten, wir alle vermissen die Zusammenkünfte, die sozialen
Kontakte, auch im Rahmen der vielen Einsätze und Sanitätsdienste, die 2020 sicherlich nicht in großem Umfang stattgefunden haben. Die privaten Einschränkungen gehen nicht spurlos an uns vorüber, denn das Leben ist ein anderes geworden.
In allen Bereichen der Johanniter wurde während der andauernden Corona-Krise teilweise Übermenschliches geleistet und dafür gilt Euch allen unser herzlichster Dank. Es ist nicht selbstverständlich, was Ihr für die Mitmenschen in unserem Umfeld geleistet habt, insbesondere bei der hohen psychischen Belastung in Zeiten von Corona“, fasste Dienststellenleiter Bernd Stühmann das zurückliegende Jahr zusammen.
Bürgerreporter:in:Timo Brüning aus Wunstorf |
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