IOOF 1. Internationales Online Orgel Festival im Gespräch
Außergewöhnliche Zeiten benötigen außergewöhnliche Wege: Live-Musik darf nicht verloren gehen, aber online ist die beste Möglichkeit, die weltweite Orgelszene zu vernetzen. Wer sich für die Orgel interessiert, erhält über das IOOF einen kuratierten Überblick über die weltweite Orgelkunst. Außerdem kann es schwierig sein, Orgeln zu besichtigen. Das IOOF bringt Orgeln und Konzerte aus aller Welt zu Ihnen nach Hause, beschreiben die Initiatoren das IOOF.
Im Gespräch mit einer außergewöhnlichen Organistin – Ellen Drolshagen bis Ende 2021 Dekanatskantorin Worms-Wonnegau – eine Nachbetrachtung dazu.
Erich Neumann: Frau Drolshagen, Sie haben eine außergewöhnliche Karriere absolviert und einer nahezu Erblindung von Geburt an getrotzt, sich als Kirchenmusikerin erfolgreich als Organistin und Chorleiterin behauptet. Was ist Ihr IOOF-Fazit?
Ellen Drolshagen: das Online-Format schafft einen einzigartigen, anders unmöglichen weltweiten Überblick. Ansprechend, dass die Filme oft in ihren Originalsprachen, respektive Englisch blieben, da ausführliche Details als Textdateien hinterlegt.
EN: Konzertfilme, Webinare und Live-Diskussionen sind für Studierende und Profis sicher interessant, schaffen sie auch ein Zugang für interessierte Laien?
ED: Blick auf die spielenden Organisten, wie im Konzert unmöglich, schafft faszinierende Perspektiven, gestaltet viel abwechslungsreicher. Sehr positiv, dass keinerlei Überlängen!
EN: Und weitere High Lights?
ED: keine Ausgrenzungen auf Grund der Ukraine-Situation beim Peace-Konzert, wie auch Beitrag über die restaurierte Cavaillè-Coll-Orgel im Moskauer Konservatorium.
Die große musikalische Bandbreite von Leipziger Bachfest über Experimental-Konzert mit 9 Organisten und Schlagzeug im Mailänder Dom, sowie viele Orgelbearbeitungen symphonischer und populärer Stücke aus Jazz und Pop: die Orgel entledigt sich jeglichen Verdachtes von Verstaubtheit. Teils sehr persönliche Statements der Organisten zu “ihrer“ Kirche. Olivier Latry erzählt vom Brand in Notre Dame und demonstriert am Conservatoire, wo er unterrichtet, historische Stimmungen, zeigt sein organistisches “Ausweichquartier“ Saint-Germain-L’Auxerrois. Der Kölner Domorganist Winfried Bönig spricht sehr anrührend über die Einbindung in die Liturgie und Hansjörg Albrecht begeistert unter dem Titel Mount Everest, mittels einer musikalischen Bergtour über seine Einspielung der, für Orgel bearbeiteten Bruckner-Sinfonien.
EN: Orgel also eine Männer Domäne?
ED: Frauen an der Orgel sind, was natürlich nicht an mangelndem Können liegt, selten in Spitzenpositionen. Eine der Ausnahmen Iveta Apkalna als Organistin der Elbphilharmonie. Deshalb sehr wichtig der Beitrag “power women“ und besonders toll die impro-challenge in Bergamo seitens einer Frau und eines Mannes.
EN: Und neben den Menschen zur Königin der Instrumente selbst?
ED: Vom klassischen Orgelbau (Klais) über interaktives Konzert für Kinder (Fröhlich) bis Hightech (Hauptwerk, das gesampelte Klänge großer Orgeln elektronisch verfügbar stellt, so dass man sie auf einer elektronischen Überorgel nutzen kann), kam sie facettenreich zur Geltung. Auf jeden Fall ist die Erwartung auf eine Neuauflage: ein 2. IOOF groß!
EN: herzlichen Dank für das Gespräch.
Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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© Bild: Alessandro Balzarin CC – Ellen Drolshagen an der großen Steinmeyer-Orgel der Wormser Dreifaltigkeitskirche
Bürgerreporter:in:Erich Neumann aus Kempten |
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