Was macht denn eine Band im Hallenbad...
wird der geneigte Leser sicher nach der Überschrift fragen. Die Antwort ist einfach:
Im Beifall baden. Aber der Reihe nach.
Das neue Konzert
Das letzte Konzert des Wahl-Wofsburgers und gebürtigen Cuxhaveners Martin Blohm ist schon ein paar Tage her. Insofern wurde es mal wieder Zeit für eine Kostprobe seines Könnens.
Die „Martin Blohm Band“
bedeutet bei Martin Blohm auch regelmäßig so etwas wie einen Familienausflug, denn heute stand neben Jan Blohm an der Rhythmusgitarre auch sein Bruder Nils Blohm, ebenfalls an der Rhythmusgitarre, auf der Bühne. Seit dem letzten Konzert der drei war durchaus auch eine merkbare musikalische Entwicklung der beiden Söhne von Martin Blohm zu verzeichnen.
Der Sound und das Licht
An dieser Stelle soll der dritte Sohn vom Martin Blohm, Hendrik Blohm, nicht unerwähnt bleiben. Er war an diesem, wie auch schon zu den vorangegangenen, Konzertabend verantwortlich für die Ton- und Lichttechnik. Wirkte also im Hintergrund. Und das tat er sehr souverän, wobei ihm die grundsätzlich sehr gute Akustik des Hallenbades gut entgegenkam. Die gesamte Aussteuerung hat zu jeder Sekunde gepaßt, und die Lichtgestaltung war stets erkennbar und dynamisch, spielte sich jedoch nicht in den Vordergrund, sondern wirkte unauffällig und passend zur Darbietung.
Der Baß und das Schlagzeug
Und was ist mit „Wumms“? Richtig, den gab es auch, und zwar in Gestalt des Niederländers Math Pijpers am Baß und des Wolfsburger Lehrers Georg Bräuer am Schlagzeug. Königin Beatrix von den Niederlanden durfte schon Math Pijpers lauschen und Georg Bräuers Schlagzeugspiel darf man als sehr gefühlvoll, akzentuiert und rhythmisch beschreiben. Hörbar, spürbar und treibend aber nie im Vordergrund, so daß für die 3 Hauptakteure an den Gitarren stets der passende Rahmen und das rhythmische Gerüst gegeben war.
Das Konzert und die Stücke
bestanden aus einer munteren Reise durch diverse und dem geneigten Publikum stets bekannte Flamenco- sowie Swingklassiker. So blieb das allseitige Fußwippen auch nicht lange aus, da es eben allseits bekannte Stücke waren.
Und so bekam das Publikum natürlich, wie sollte es auch anders sein, Blohmsche Eigenkompositionen sowie für Martin Blohm typische neue Arrangements bekannter Gitarrenklassiker zu hören. Es ist schon sehr erstaunlich, wie Martin Blohm es immer wieder schafft, eine Gitarre wie zwei klingen zu lassen. Erwähnt seien hier nur beispielhaft die Klassiker „Mediterranean Sundance“ oder auch der, ja, der Sirtaki.
Martin Blohms Eigenkompositionen
Hier gab es gleich wenigstens 7 auf einen Streich zu hören: Bossa 06, Beguin, Valse a Wolfsburg, Monikas Walz, What A Wonderful Morning, Swinging Heidelberg Blues, I Am So Happy. Jede dieser Eigenkompositionen wurde natürlich in Martin Blohms einzigartiger Weise zunächst ausführlich vorgestellt: Wie kam es zu dem Titel, und, vor allen Dingen, welche Geschichte verbirgt sich hinter jeder einzelnen Komposition. Das war nicht nur spannend, sondern auch gut anzuhören, und, siehe oben, mit vorprogrammierter Fußwippe!
Das Bad
Was soll man hier noch auftragen, ohne daß es aufgetragen wirkt? Ich komme an den Anfang dieses Beitrags zurück:
Das Publikum dieses schon im Vorfeld lange ausverkauften Konzertabends bedanke sich sehr lange mit tosendem Applaus für ein wirklich absolut gelungenes Konzert, sodaß die Band dabei das tun konnte, was man allgemein in einem Hallenbad tut, nämlich baden. Diesmal aber im Applaus des allseits begeisterten Publikums.
Bürgerreporter:in:K W aus Hannover-Vahrenwald |
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